Frau mit Hut

Heute im Interview: Candy von Candys Café

Frau mit Hut

Heute möchte ich euch die liebe Candy vorstellen, die eins meiner Lieblingscafés in Nürnberg betreibt. Candys Café liegt im Nürnberger Norden und ist sonntags sehr oft Ziel unserer Fahrradausflüge. Sei es auf eine kühle Limo oder aber auf einen Kaffee und selbstgemachten Kuchen - dazu gibt es on top immer Candys gute Laune dazu. Da kamen wir ruckzuck ins Gespräch und ich wollte diese sympathische junge Frau einfach interviewen. Weil ihre Geschichte motiviert, für seine Träume loszugehen. Für sich einzustehen, auf sein Bauchgefühl zu vertrauen - auch wenn alles dagegen sprechen sollte. Einer der ersten Sätze von Candy, an den ich mich erinnern kann, war: "Bei dem Vornamen MUSS man doch einfach ein Café aufmachen". Absolut! Zum Glück hat sie keinen anderen Vornamen ;) Was wäre uns für ein toller Ort der Begegnung entgangen!

Doch lest selbst, wer Candy ist und was sie bewegt.

Wer bist du?

Wer bin ich? Das ist eine sehr gute Frage. Heute sage ich ganz stolz und glücklich - ich bin die Candy! Ja, einfach nur Candy! Das war nicht immer so, und ich war jahrelang auf der Suche nach dem Ich, und dem, was mich indentifiziert. Mittlerweile indentifiziere ich mich mit mir selber und bin glücklich mit dem, was ich bin und vermutlich auch schon immer war! Außerdem bin ich stolze Tirolerin - das muss wohl auch noch gesagt werden ;)

Stelle bitte kurz deine "Mission" / dein Herzensprojekt vor und wie es dazu kam!

Nach meiner Lehre zur Drucktechnikerin war ich irgendwie rastlos und viel unterwegs. Im Winter war ich bei mir in der Heimat in Tirol Skilehrerin und im Sommer habe ich als Animateurin oder Kellnerin gearbeitet. Was, war mir ziemlich egal, Hauptsache weit weg. Immer auf der Suche nach mehr, auf der Suche nach mir und auf der Suche nach der einen Sache, die einen Stolz macht, wenn man darüber berichtet. Der Traum vom eigenen Café war schon immer irgendwo in mir. Jedoch nie greifbar. Alles davon war einfach zu fern. Die Location, das Know How, die Finanzierung und vermutlich auch das Selbstbewusstsein. Ich wollte schon immer einen Ort schaffen, an dem jeder sein kann und darf wie er ist. Ohne Vorurteil, frei von politischen oder ethnischen Hintergründen. Einfach sein, wie daheim. Denn genau diesen Ort hätte ich mir die ganzen Jahre auch gewünscht. Als das Café Kirsch geschlossen hat (ich kannte es nicht, war zu dem Zeitpunkt auch erst 3 Jahre in Nürnberg), haben mich verschiedene Freunde und Stammgäste darauf aufmerksam gemacht - "Das könnte doch was für dich sein oder???".

Wann wusstest du, dass du JETZT losgehen willst, um dein Herzensprojekt zu verwirklichen?

Aufgrund der Tipps besagter Stammgäste und Freunde habe ich mich also hingesetzt und all meinen Mut zusammengefasst, um eine Nachricht an die ehemalige Besitzerin zu schreiben. Daraufhin gab es einen Besichtigungstermin. Ich habe das Café betreten und sofort gemerkt - DAS IST ES! Im Kopf habe ich bereits renoviert und vor mir lief ein Film ab, indem ich endlich mache was ich will! Ich sah mich an der Kaffeemaschine stehen, buntes Treiben um mich herum, hörte klirrendes Geschirr und blendete erstmal alle Risiken und Nebenwirkungen aus. Somit war klar, JETZT ist meine Chance. Und die muss ich nutzen, komme was wolle.

Frau mit Hut und Speisekarte

Was war der ausschlaggebende Faktor?

Den EINEN ausschlaggebendem Faktor gab es glaub ich gar nicht. Wie schon gesagt, ich wusste einfach, dass es das ist. Und dass ich, wenn ich das wirklich will, JETZT und auf der Stelle alles auf den Kopf stellen muss um zu bekommen was ich will! Somit kündigte ich innerhalb eines Monats meinen Vollzeitjob, setzte einen Businessplan auf und kalkulierte (ganz, ganz neue Welten für mich), meldete ein Gewerbe an, renovierte das Café - damit es meinem "Film" entsprach - und lag los!

Gab es anfangs Hindernisse? Wenn ja, wie hast du diese überwunden?

Hindernisse gab es definitiv. Von der ersten Instanz - dem Vermieter - der Angst hatte, da ich noch so jung war und noch nie selbstständig war, Covid, von dem keiner wusste, ob's nochmal "kracht" und das die Banken dazu verleitet hat, keinerlei Kredite an Neu-Gastronomen zu geben aufgrund des Risikos. Kalkulationen und Papierarbeiten, welche mich vorher noch nie interessiert haben, verschiedenste Ämter und Wege, auf welche meine Füße mich sonst wohl nie getragen hätten. Trotzdem, ich wusste ich WILL! Ich wusste, ich SCHAFFE DAS und mir war klar, dass das vielleicht meine einzige Chance ist. Also habe ich gemacht. Ja, wirklich einfach gemacht. Ich habe jeden Tag bis zur letzten Minute  genutzt, Blut und Wasser geschwitzt, Gedankenknoten konstruiert und mein ganzes Umfeld verrückt gemacht. Ständige Rückschläge (ständig klingt lustig, da es sich ja nur um einen Monat handelt - allerdings war dieser sehr intensiv) hingenommen, immer wieder auf den Boden geschmettert, andere Wege genommen, falsch abgebogen und wieder von vorne angefangen. Und genau so wirr, wie dieser Text, war gefühlt auch diese Zeit des Anfangs. Wenn ich mein Umfeld befragen würde, würden diese wohl sagen, dass ich das alles super gemacht habe und es ziemlich strukturiert gewirkt hat ... Meinem Gefühl nach allerdings hat es sich bei allen Schritten irgendwie um ein Stück geordnetes Chaos  gehandelt.

Wie empfindest du Hindernisse/"Probleme" generell, hast du Strategien/Muster?

Ich glaube, dass Hindernisse und Probleme das Leben erst so richtig spannend machen. Klar nervt es, und klar ist es in solchen Momenten, an denen man vor einem Hindernis steht, alles doof und anstrengend. Aber an sich glaube ich einfach, dass man an jedem Hindernis wächst. Ich für meinen Teil bin jedenfalls an allen Hindernissen und Umwegen meines Lebens gewachsen - zwar nur auf 1,74m - aber innerlich bin ich riesig ;) So, und was ist jetzt meine Strategie? Gute Frage. Die eine Strategie habe ich nicht. Ich weiß nur, dass ich ein "Macher" bin. Was nicht passt, wird passend gemacht. Hindernisse und Schwierigkeiten gehören meiner Meinung nach einfach mit dazu, schließlich formen uns diese Ereignisse und Erlebnisse auch irgendwo. Und wenn keiner geformt oder gezeichnet wäre, wäre das Miteinander glaube ich auch ziemlich trist und eintönig.

Was unterscheidet dich von anderen Barista/Cafébetreiberinnen (wie nennst du dich selbst?)

Ich glaube auch bei dieser Frage bin ich immer noch die Candy aus Tirol. Ja, ich bin Barista (mit Leidenschaft) und ja, ich habe ein Café. Trotzdem bin ich einfach ich.

Frau die Kaffee macht

Welche 3 Tipps kannst du Menschen geben, die auch mit dem Gedanken spielen, etwas Eigenes zu eröffnen bzw. sich selbstständig machen  wollen?

TRAUT EUCH! Glaubt an euch selber und an das, was ihr könnt und mit Leidenschaft betreibt. Wenn ihr das richtige Know How und Herzblut dafür habt, dann investiert dieses auch! Wenn ihr euch fragt, WANN..... JETZT! Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt. Es wird immer schwierige wirtschaftliche Lagen geben, Krankheiten, die das Weltgeschehen beeinflussen, Menschen die dagegenreden, den inneren Schweinehund, der sich sträubt oder die falsche Jahreszeit weil eben wegen....ALLES AUSREDEN! Ich habe mein Café im August 2020 eröffnet, als jeder meinte "die hat einen Schlag"... aber hey....Ich bin jetzt genau hier wo ich sein wollte! Bittet um HILFE! Macht nicht alles allein und geniert euch nicht andere mit einzubeziehen und nach Hilfe zu Fragen. Andere Menschen haben andere Ideen, andere Fähigkeiten und andere Möglichkeiten. Sammelt alles und sucht euch das Beste für euch raus.

Welche Pläne für die Zukunft hast du?

Pläne...Träume.... Davon hab ich ziemlich viele. Mein Kopf dreht sich ständig ums Café und die vielen neuen Ideen die ich habe. Das im Moment konkreteste Ziel wird allerdings das rösten meines eigenen Kaffees sein. Im Moment beziehen wir unseren Kaffee noch von einer kleinen Rösterei in Nürnberg, aber schon bald gibt's Candys Kaffee ;) Natürlich bringt das noch einiges an Planung und Arbeit mit sich, aber dafür könnt ihr dann bald auch Bohnen für zu Hause bei uns kaufen. Klingt doch super oder? Ich glaube nämlich auch, dass es kaum noch besser geht ;)

Wo findet man dich? (Website, Instagram, Facebook usw.) Und wo im wirklichen Leben?

Auf Facebook und Instagram sind wir natürlich vertreten. Neben kleinen Teasern zu Kuchen, Torten und Getränken gibt's auch jeden Sonntag ein lustiges Video für euch! FACEBOOK: Candys Café; INSTAGRAM: _candyscafe_

Ich hab's nicht so mit Computern, daher ist meine Website noch in Bearbeitung - aber...sie kommt! Bald findet ihr uns auch unter www.candyscafe.de

Wenn ich gerade nicht im Café bin - was echt selten vorkommt ;) dann genieße ich die Ruhe daheim. Auf der Couch, zwei Katzen auf mir und ne Tasse Kaffee in der Hand (was auch sonst ;))

Gibt es das EINE Buch, das dein Leben verändert hat?

Tommy Jaud - Einen Scheiß muss ich!

Gibt es DIE eine Routine, die du täglich anwendest?

Ich versuche jeden Morgen ohne Stress aufzustehen. Lieber stelle ich mir den Wecker eine Stunde früher als es sein müsste, um dann in Ruhe in Jogginghose und dickem Pulli gemütlich meinen Kaffee zu schlürfen. Diese Routine brauche ich einfach um hochzufahren, um achtsam in den Tag zu starten und um nicht schon total gestresst anzufangen.

Hast du ein Lebensmotto?

Was nicht passt wird passend gemacht.

Bist du glücklich? Wenn ja (was ich hoffe): was tust du dafür?

Oh ja, das bin ich. Ich versuche einfach die kleinen Dinge im Leben zu genießen, zu schätzen und auszukosten.

Und zum Schluss: was möchtest du noch sagen?

Vielen Dank für das Interview liebe Petra.


Vielen lieben Dank an DICH liebe Candy für deine offenen Antworten, die mich sehr beeindruckt haben.

Was sagt Ihr dazu? Falls Ihr noch nicht bei Candy im Café wart, holt das unbedingt nach. Selbstgemachte, sehr leckere Kuchen, tollster Kaffee, der mit Liebe und viel Lachen bereitet wird und immer eine gute Stimmung laden wirklich ein, seine Nachmittage dort zu verbringen.

Viele Grüße,

Petra ♥

P.S.: Weitere Interviewgäste findet Ihr übrigens hier.


Frau die sitzt und lacht

Heute im Interview: Anna von Nordbewusst

Frau die sitzt und lacht

Heute möchte ich euch Anna-Lena von nordbewusst vorstellen. Anna-Lena folge ich schon seit einiger Zeit bei Instagram, außerdem höre ich ihren Podcast und bin einfach rundum begeistert von dieser tollen, mutigen und "hyggeligen" Frau. Hygge ist ja DER Trend aus Skandinavien überhaupt, der für eine glückliche, gemütliche, zufriedene, einfache und entschleunigte Lebensweise steht.

Anna-Lena steht für mich genau DAFÜR. Für ein hyggeliges Lebensgefühl, das sie mir definitiv mit ihren Posts über ihre Auswanderung nach Dänemark, mit ihren Podcastfolgen und mit ihren Rezepten vermittelt. Und was passt jetzt im Herbst besser, als diese gemütliche Gefühl in die Wohnzimmer zu tragen? Herbst ist für mich eine der schönsten Jahreszeiten (neben dem Sommer, dem Frühling und dem Winter ;) - ich liebe tatsächlich jede Jahreszeit, weil jede ihre ganz besonderen Liebeswürdigkeit hat), die diese Behaglichkeit spiegelt. Daheim in eine kuschelige Decke hüllen, auf der warmen und weichen Couch, mit der Katze auf dem Schoß und einem guten Buch (Tipps hierfür findest du übrigens hier bei Auserlesenes) oder eben einem inspirierenden Blogartikel. Und falls es bei euch auch gerade regnen sollte, dann macht es euch gemütlich drinnen und seid gespannt auf dieses Interview mit Anna-Lena hier, die über ihre sehr persönliche Geschichte berichtet.

Und jetzt geht's  zum Interview!

Wer bist du?

Hej! Ich bin Anna-Lena, 26 Jahre alt und kürzlich nach Dänemark ausgewandert. Hier lebe ich nun, gemeinsam mit meinen Katern Henri und Edgar, auf einer Farm in der Nähe von Kopenhagen.

Stelle bitte kurz dein Herzensprojekt (deine Auswanderung / deinen Neuanfang nach Dänemark) vor und wie es dazu kam!

In meinem „Nordbewusst“ Podcast habe ich immer davon geschwärmt, wie groß meine Liebe zu Skandinavien ist, wie gerne ich eines Tages dort leben würde und wie sehr ich mich danach sehne, mehr Zeit im Norden zu verbringen. Mit der Zeit wurde mir bewusst, dass ich gerade meine wertvolle Lebenszeit damit verschwende, auf diese Zeit zu warten. Ich habe nur dieses eine Leben und verbringe ein Jahr nach dem Anderen damit, mich durch ein Studium zu quälen, dass mich überhaupt nicht interessiert und mir dieses mit einem Job zu finanzieren, der mich langweilt. Also brach ich alles ab, wandernde nach Dänemark aus und halte diesen Prozess auf YouTube, Instagram und in meinem Podcast fest.

Wann wusstest du, dass du JETZT losgehen willst, um es zu verwirklichen?

An Silvester 2021, als ich die Feuerwerkskörper am Himmel sah und dabei die tiefe Gewissheit spürte, dass ich im nächsten Jahr endlich meine Träume verwirklichen möchte und ich dem Universum vertrauen darf.

Frau mit Kaffee und Kuchen

Was war der ausschlaggebende Faktor?

Ich habe mich zu dieser Zeit Rund um die Uhr mit Persönlichkeitsentwicklung befasst und mein komplettes Mindset von Grund auf verändert. Ich kaufte mir ein leeres Notizbuch und schrieb alle wichtigen Erkenntnisse auf. Ausschlaggebend war eine Rede von Bob Proctor, in der er darüber sprach, dass man sein Leben mit seinen Gedanken selbst erschaffen kann. Diese Rede schrieb ich wörtlich in mein Buch. Er hatte Recht :-)

Gab es anfangs Hindernisse? Wenn ja, wie hast du diese überwunden?

Die gibt es immer. Den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht! Ich habe mein Vertrauen in mich gestärkt und die Hindernisse step-by-step angepackt. Wie empfindest du Hindernisse/"Probleme" generell, hast du Strategien/Muster? Mittlerweile weiß ich, dass es nicht darum geht, keine Probleme mehr zu haben. Es geht darum, sich diesen Hindernissen zu stellen und daran zu wachsen. ​

Was unterscheidet dich von anderen Bloggerinnen?

Ich würde sagen, dass jede:r in seiner Art einzigartig ist. Bei mir ist es vielleicht die überschwängliche Freude über ganz banale Dinge, wie zum Beispiel das Schreien einer Möwe (welches nun endlich zu meinem Alltag gehört) ;-)

Welche 3 Tipps kannst du Menschen geben, die auch auswandern wollen, um ihren Traum zu verwirklichen?

1. Stärke das Vertrauen in Dich selbst
2. Lasse dich nicht von der Meinung anderer abhalten
3. Vertraue darauf, dass alles gut wird

Welche Pläne für die Zukunft hast du?

Ich möchte meine 20er Jahre in Kopenhagen verbringen, meiner Community das skandinavische Lebensgefühl näherbringen und ihnen die Angst vorm Auswandern nehmen. Ansonsten bin ich gespannt, wohin die Reise führen wird.

Wo findet man dich? (Website, Instagram, Facebook usw.) Und wo im wirklichen Leben?

Du findest mich auf meinem Blog, auf YouTube, Instagram und in deiner Podcast-App (überall unter Nordbewusst) oder in einem der niedlichen Cafés Kopenhagens.

Frau am Wasser

Gibt es bei all den Büchern, die du gelesen hast, das EINE Buch, das dein Leben verändert hat?

Ganz klares JA: „Du bist in einer Krise, Herzlichen Glückwunsch“ von Anastasia Umrik.

Gibt es DIE eine Routine, die du täglich anwendest?

Ich stehe morgens für ein paar Minuten am Fenster, atme die kühle Morgenluft ein und denke an all die Dinge, für die ich dankbar bin.

Hast du ein Lebensmotto?

Bringe dein Leuchten in die Welt und die Welt leuchtet zurück.​

Bist du glücklich? Wenn ja (was ich hoffe): was tust du dafür?

Danke der Nachfrage, ich bin tatsächlich sehr glücklich und erfreue mich an den alltäglichen Dingen in meinem Leben hier in Dänemark. Seien es die leckeren Zimtschnecken, die klare Luft oder der Klang der Sprache.

Und zum Schluss: was möchtest du noch sagen?

Warte nicht auf den „richtigen“ Moment. Das Leben ist viel zu kurz und schön, um seine Träume immer weiter in die Zukunft zu schieben. Danke für das Interview, liebe Petra

 


Liebe Anna-Lena, ich danke dir von ganzem Herzen für dieses tolle Interview! Deine Geschichte hat mich sehr bewegt - wie du für dich erkannt hast, dass du deine Zeit aktuell verschwendest und eben nicht das lebst, was du eigentlich wolltest! Und wie mutig, diesen Schritt dann auch zu gehen! Wow! Das inspiriert mich wirklich sehr.


Wie geht es euch mit Anna-Lena's Geschichte? Inspiriert sie euch auch so?

Viele Grüße aus dem verregneten Nürnberg,
Petra

 


Kleiderstange

Gastbeitrag | Capsule Wardrobe - Must Have oder No Go?

Kleiderstange

Heute gibt es einen Gastartikel von meiner Freundin Julia Provenzano, die als Personal Stylist & Confidence Mentor arbeitet. Ein Interview mit ihr über ihr Herzensprojekt kannst du hier noch einmal nachlesen. Und hier kannst du dich in Ruhe auf ihrer Website bzw. ihrem Instagram-Profil umsehen.

Seit einigen Jahren, seit ich den Minimalismus praktiziere, ist das Thema Capsule Wardrobe immer wieder ein Thema für mich und meine Kleiderstange. Falls du dich fragst, was es damit auf sich hat, dann lies unbedingt weiter! Und auch wenn du dich ohnehin mit dieser Thematik beschäftigst, könntest du heute noch inspirierende Gedanken für dich mitnehmen!

Und nun zu Julia's Artikel!

Capsule Wardrobe - Must Have or No Go?

Wusstest du, dass statistisch gesehen Frauen und auch Männer jeweils an die 100 Kleidungsstücke im Kleiderschrank hängen haben, von denen nur rund 20 % wirklich regelmäßig getragen werden? Vielleicht kennst du auch dieses Gefühl, dass du vor deinem vollen Kleiderschrank stehst und nichts anzuziehen hast? Oftmals liegt das Problem darin, dass wir Einzelteile kaufen, die uns gut gefallen, ohne zu bedenken, wie sie sich in den Rest unseres Kleiderschranks einfügen.

Eine Capsule Wardrobe ist eine Sammlung von Kleidungsstücken, die aus ausgewählten Artikeln besteht, um die Anzahl der Outfits zu maximieren, die getragen werden können. Ziel ist es, für jeden Anlass ein passendes Outfit zu haben, ohne überflüssige Kleidungsstücke zu besitzen.

Wenn wir mal ehrlich sind, sind nämlich genau diese überflüssigen Kleidungsstücke, die, die uns die Übersicht und auch Inspiration für neue Looks nehmen. Ich nenne diese Teile auch gerne Energiefresser.

Weniger Teile, mehr Outfits

Weniger Teile, mehr Outfits = ein tolles Konzept, oder? Und trotzdem hat mich der Ansatz einer Capsule Wardrobe sehr lange getriggert. Warum das so war, habe ich tatsächlich erst vor Kurzem entdeckt. Die Bezeichnung Capsule Wardrobe wurde 1970 erstmals von der Londoner Boutique-Besitzerin Susie Faux verwendet. Sie definierte dieses Prinzip der minimalistischen Garderobe. Faux limitierte die Capsule damals auf ca. 12 Artikel, die zwei bis drei Mal im Jahr ausgetauscht werden. Richtig populär wurde das Prinzip jedoch erst durch Donna Karans Seven-Easy-Pieces-Kollektion im Jahr 1985 - sie bestand aus nur sieben Kleidungsstücken.

In den sozialen Medien florieren heute Accounts rund um das Thema und bieten Inspiration, wie man eine Kapselgarderobe mit 10, 20 oder 30 Teilen entwirft. Und genau hier war mein Triggerpunkt: nur 10 Kleidungsstücke sind für mich undenkbar! Ich habe definitiv mehr als 10 Kleidungsstücke, liebe alle meine Teile und trage auch alle in einem ausgewogenen Verhältnis.

Also habe ich für mich in Frage gestellt, wie ich Minimalismus definiere und bemerkt, dass ich sehr mit Ablehnung reagiere, wenn mich etwas - in diesem Fall das Konzept - in meiner Freiheit beschränkt und ich mir selbst eine künstliche Verknappung schaffe. Ich fragte mich immer, warum ich mich auf nur 10, 20 oder 30 Kleidungsstücke beschränken sollte. Ich fand heraus, was Minimalismus im Kleiderschrank für mich bedeutet: Es ist für mich genau die Anzahl an Kleidungsstücken zu haben, die mich glücklich machen. Dabei mache ich keine Unterschiede zwischen einer teuren Designerhandtasche und einem günstigen Strandkleid - beides sind Teile, die ich gerne trage und die für mich gleich viel wert sind.

Das Konzept der Capsule Wardrobe entstand aus dem Minimalismus-Gedanken und ist sehr sinnvoll in Bezug auf den Konsum von Kleidung und einem wichtigen weiteren Punkt: dem Stressfaktor, den viele verspüren, wenn sie vor einem vollen Kleiderschrank stehen und nichts zum Anziehen haben. Die Umsetzung der Kapselgarderobe ist allerdings so individuell, wie jeder einzelne von uns und seitdem ich das Thema Capsule Wardorbe so betrachte, ist es mir sogar richtig ans Herz gewachsen.

Denn das sind ihre Vorteile: Mann oder Frau hat (weniger) ausgewählte Teile im Schrank, die dafür vielseitig kombiniert werden können. Durch den bewussten Konsum und bewussten Einsatz von Kleidungsstücken wird nicht nur Zeit sondern auch Geld und Nerven gespart. Die einzelnen Teile bekommen außerdem mehr Wertigkeit, denn es befinden sich schließlich nur noch Lieblingsteile im Schrank. Und schlussendlich werden Fehlkäufe minimiert und man spart sich damit auch eine Menge Frust und schlechtes Gewissen.

Wie kann man mit einer Capsule Wardrobe starten?

Im Gegensatz zu einigen TOP 10 Must Haves Empfehlungen, die zum Start einer Capsule Wardorbe kursieren und in der ganz konkrete Kleidungsstücke ans Herz gelegt werden, empfehle ich dir, dich zunächst einmal zu fragen:

  • Wie sieht dein Alltag in einer normalen Woche aus?
  • Wie sehen deine Tage im Urlaub aus?
  • Welche Funktion erfüllt deine Kleidung an den einzelnen Tagen?
  • Und vor allem: Wie willst du dich in deiner Kleidung fühlen?

Ein Farbschema in deiner Kleidung erleichtert dabei das Zusammenstellen der Outfits und vor allem auf Reisen die Entscheidung, was mitgenommen wird. Die Farben, die dir gut stehen und dich strahlen lassen, sind abhängig von deinem natürlichen Hautton, deiner Haarfarbe und Augenfarbe. Durch ausgewählte Farben für Oberteile, Unterteile und Akzentfarben lassen sich Outfits so gestalten, dass möglichst viele Teile miteinander kombinierbar sind.

Welche Teile in deine Capsule Wardrobe gehören, ob du überhaupt eine brauchst und wie viele Teile sie enthält, entscheidest alleine du. Es ist bereits möglich, aus 27 ausgewählten Kleidungsstücken bis zu 90 Looks zu gestalten. Das bedeutet 3 Monate lang jeden Tag ein unterschiedliches Outfit anzuziehen und alleine dieser Gedanke ist schon ganz schön herrlich, oder?


Liebe Julia, vielen lieben Dank für deinen tollen Gastbeitrag zum Thema Capsule Wardrobe. Für mich klingt das wirklich herrlich. Mit wenigen, ausgewählten Lieblingsteilen eine super schöne Garderobe für mich zu kreieren, über die ich früh nicht lange nachdenken muss. Gerade steht für mich (ziemlich spät in diesem Jahr, ich weiß) die Umstellung von Frühling-/Sommergarderobe auf Herbst-/Wintergarderobe an. Auch hier werden noch einmal einige nicht getragene Kleidungsstücke das Haus verlassen dürfen. Gut zu erkennen übrigens an den nach vorne schauenden Kleiderbügelhaken. Ich nehme euch da auf jeden Fall noch einmal bei Instagram mit.

Wie ist es bei euch? Seid Ihr Fans von der sogenannten Kapselgarderobe?

Viele Grüße,
Petra


Frau im Sessel

Einfach leben - wie geht das?

Frau im Sessel

Die Frage nach einem einfachen Leben beschäftigt mich schon sehr lange. Wie geht das? Einfach leben? Klingt so einfach, ist es das wirklich? Ich habe diese Frage vielen Menschen gestellt, die mir wichtig sind und deren Meinung mich interessiert. Ich habe so viele unterschiedliche Antworten erhalten, dass ich gar nicht alle hier veröffentlichen kann. Und meine Antwort auf die Frage möchte ich euch natürlich auch nicht vorenthalten. Doch lest selbst...

Darum soll es heute gehen:

  1. Was ist ein einfaches Leben? Wie wird es definiert?
  2. Wie funktioniert dieses einfache Leben?

1 Was ist ein einfaches Leben?

Wikipedia schreibt folgende Worte darüber:

"Einfaches Leben (von englisch simple living) oder freiwillige Einfachheit (von engl. voluntary simplicity; auch LOVOS von engl. lifestyle of voluntary simplicity) bezeichnet einen Lebensstil, für den das Prinzip der Einfachheit zentral ist. Ein solches Leben kann sich beispielsweise durch die freiwillige Reduzierung des Besitzes – bekannt als Minimalismus – oder den Versuch der Selbstversorgung auszeichnen..."

Es geht um Konsumverweigerung, durch die ein selbstbestimmteres und freieres Leben möglich ist. Wohlgemerkt selbst bestimmt, nicht durch äußere Umstände verursacht. Durch diese Einfachheit soll die Lebensqualität gesteigert werden und durch diese freiwillige Einfachheit außerdem auch der zunehmenden Reizüberflutung und Entfremdung des Menschen in der modernen Welt etwas entgegengesetzt werden. Die individuellen Beweggründe und deren Gewichtung sind aber nicht einheitlich und unterscheiden sich von Person zu Person teilweise stark...

Gerade die hier fettgedruckten Stellen sind mir wichtig. Diese freiwillige Einfachheit hat scheinbar viel mit Minimalismus zu tun, mit weniger Dingen, weniger Verpflichtungen, weniger Reizen. Ist ein Einfaches Leben also das Synonym zu Minimalismus? Oder die Folge daraus? Oder der Beginn von allem? Fragen über Fragen...

Fest steht jedenfalls, dass jede und jeder für sich es anders definiert. Aber das ist ja bei Vielem so. Frag einmal 5 Menschen nach Glück/Liebe/Reichtum/Sinn usw. Jede/r wird etwas anderes antworten, und das ist auch gut so. Vielleicht darf es auch jeder für sich selbst definieren. Und muss es sogar, um die Umstände immer wieder anzupassen. Das, was gestern noch gut und einfach war, ist es heute vielleicht nicht mehr. Weil wir uns verändern, weil das Leben und die Umstände passieren.

Was eine Radtour mit meinem einfachen Leben zu tun hat

Für mich ist ein einfaches Leben ein glückliches Leben. Eines, das sich frei und selbstbestimmt anfühlt. Das ich immer wieder auf den Prüfstand stelle, so ähnlich wie bei einer Fahrradtour. Das Ziel ist klar und der Weg dorthin darf immer wieder angepasst werden. Passt der gerade Weg noch, ist es da vorne die nächste Abzweigung oder die übernächste? Oder muss man gar umdrehen, kehrtmachen, stoppen oder ganz neu starten? Falls das für dich jetzt ganz schön kompliziert klingen sollte: das ist es manchmal auch. Aber meist läuft es einfach von selbst. Es ist wie eine entspannte Fahrt mit dem Rad bergab. Geradeaus kann man freihändig fahren und die Landschaft genießen, an den Kurven und Abbiegungen sollte man die Hände ans Lenkrad legen, nachjustieren, evlt. nochmal in die Pedale treten, weil es ein kleines Stück bergauf geht.

2 Wie funktioniert dieses einfache Leben?

Ich glaube, dass man nie aufhören darf bzw. erst einmal anfangen muss, sich Fragen zu stellen. Fragen danach, wie wir leben möchten. Was wir tun möchten, wie das Leben aussehen soll, das wir hier führen. Was es dafür braucht und was es nicht braucht. Übrigens: je unangenehmer die Fragen erscheinen, desto wichtiger sind die Antworten, die wir uns geben sollen.

Kleines Beispiel gefällig? "Will ich wirklich wöchentlich 50 Stunden pro Woche für einen Arbeitgeber arbeiten, der mich und meine Arbeit nicht allzu sehr wertschätzt? Aber dafür erhalte ich doch gutes Geld, mit dem ich mir allerlei Luxusartikel und eine große Wohnung und tolle Urlaube leisten kann. Ja, aber dennoch habe ich mehr und mehr das Gefühl, dass ich meine wertvolle Lebenszeit vergeude. Dass ich mehr machen könnte, mehr zu einer besseren Welt beitragen könnte. Aber dafür habe ich abends und am Wochenende einfach keine Zeit und Energie mehr, weil ich mich erholen muss..."

Ok, du siehst schon, worauf ich hinaus will. Sich Fragen zu stellen, die die wirklichen Antworten auf das Leben erfordern, tun oft weh. Sie erfordern, dass wir uns über unsere Bedürfnisse klar werden. Was wir wollen, was unser Ziel im Leben ist, wohin es gehen soll, wie wir die Zeit auf der Erde verbringen wollen. Denn keiner weiß, wie lange wir wirklich leben. Glaube mir, aus Erfahrung weiß ich nur zu gut, dass das Leben kürzer sein kann, als wir denken. Dass wir nicht unbegrenzt Zeit haben, in der wir etwas tun können. Dass wir nichts verschieben sollten auf später oder irgendwann...

Diese Fragen und die Antworten sind für mich DIE Basis überhaupt, wie das Leben aussehen kann, das wir leben wollen. Und das kann erst einmal ein vages Ziel oder ein Gefühl sein, wie wir z.B. in 5 Jahren leben wollen. Weil es bis dahin noch einiger Schritte bedarf. Quasi eine Route für eine Reise, die eben heute noch nicht angetreten werden kann. Weil die Kinder zu klein sind, die Eltern pflegebedürftig, die Altersteilzeit noch ein paar Jahre dauert usw. So einen Plan habe ich übrigens für mich gestellt, weil der Sohn zu "klein" ist und weil Gras nicht schneller wächst, wenn man daran zieht. In der Natur hat alles seine Kreisläufe, seine Zeiten. Sich diesen anzupassen hat mir schon so manches Mal wirklich alles gerettet. Weil es eben nicht mit dem Fuß aufstampfen getan ist und ich "will aber jetzt" nicht mehr passt, wenn man älter als 5 Jahre ist.

Aus diesem Zielgefühl ergeben sich dann einige Schritte. Ähnlich einer Reiseplanung: Hier ein kleines Beispiel, an dem ich die verschiedenen Schritte verdeutlichen möchte:

Du möchtest im Jahr 2027 mit deinem selbstumgebauten Wohnmobil ein Jahr lang durch Europa touren und ein einfaches Leben leben, frei und selbstbestimmt. Daraus kannst du nun ableiten, welche Schritte nötig sind, um dieses Ziel zu erreichen und um dieses Gefühl zu erleben.

Bei dem o.a. Beispiel wären das folgende Schritte:

  • Urlaub ansparen / Sabbatical beantragen
  • Geld für die Reisekasse sparen
  • Wohnmobil kaufen und umbauen (evtl. vorher erst einmal testen, ob diese Art des Reisens etwas für dich ist)
  • überlegen, was du mit deiner Wohnung / deinem Haus machst in der Zeit der Reise (unter-vermieten? verkaufen?)
  • deinen Besitz reduzieren, der auf jeden Fall nicht mit ins Wohnmobil muss
  • usw.

Und nun? Heißt es ins Tun kommen. Die Schritte zu gehen, sicher kommen auf dem Weg dorthin noch einige hinzu, die du jetzt noch gar nicht auf dem Schirm hast (z.B. was passiert mit deinen Katzen in der Zeit, hast du alle nötigen Impfungen, brauchst du einen anderen Führerschein, möchtest du eine neue Sprache lernen, willst du von unterwegs einen Blog starten, magst du dich vernetzen, am Ende von unterwegs aus arbeiten usw.). Und natürlich variieren die einzelnen Schritte auch und können noch viel kleinteiliger (und damit machbarer) gestaltet werden. Vielleicht planst du ja auszuwandern oder dich selbstständig zu machen, viel früher in Rente zu gehen, eine Stiftung zu gründen oder was auch immer.

Lass uns kurz noch einmal alles zusammenfassen, was nötig ist:

  1. Sich Fragen stellen und die Antworten darauf geben, wie du leben willst
  2. Eine für dich passende Reiseroute zum (ungefähren) Ziel überlegen
  3. Die nötigen Schritte definieren, um an dieses Ziel zu kommen
  4. Diese nötigen Schritte gehen

Beim Schreiben ist mir aufgefallen, dass sich ein einfaches Leben erst einmal gar nicht so einfach anfühlen kann. Aber ich denke, dass es nicht einfach so passiert. Sondern dass man sich sehr wohl Gedanken darum machen muss, was am Ende dabei rauskommen soll. Überrascht werden wir ohnehin auf dem Weg. Aber die Richtung sollte meines Erachtens definiert sein von uns selbst. Weil es dieses selbstbestimmte Gefühl ist, von dem oben die Rede ist. Du selbst entscheidest, wie du es haben willst. Du selbst entscheidest, was gut für dich ist (ob es Menschen, der Job, die Gegenstände, deine Wohnräume sind) und was du nicht mehr brauchst. Wie viel genug ist, wie viel zu wenig ist, auf was du verzichten magst, ohne dass es sich wie Verzicht anfühlt. Sondern selbst gewählt und frei entschieden. Einfach ist für mich leicht und gut und machbar. Und führt zu einem glücklichen Leben, das gefüllt ist mit dem, was mir gut tut, mich voller Freude aus dem Bett hüpfen lässt, das mich lächeln lässt, von dem ich nicht genug bekomme, von dem ich keinen Urlaub brauche, weil es mich anstrengt oder belastet. Einfach heißt auch ohne Schwierigkeiten, mühelos, reibungslos, entspannt. Und ja, oft bedarf es bis zu diesem Zustand vorher eines Aufwandes. Ähnlich wie beim Fahrradfahren: erst kommt die Anstrengung den Berg hinauf, damit wir freihändig und mit Wind in den Haaren bergab sausen können.

Stimmen zu einem "einfachen Leben"

Ich habe einige Bloggerkolleg:innen befragt, wie sie ein einfaches Leben für sich definieren und bin so dankbar für ihre tollen Gedanken, die sie hier mit uns teilen. Lest selbst! Und staunt und lasst euch inspirieren. Und antwortet gerne in den Kommentaren, was für euch ein Einfaches Leben ist und wie es für dich funktioniert!

Mia vom Kochkarussell

Für mich bedeutet einfaches Leben, dass ich mich auf die Dinge besinne, die mir wirklich wichtig sind und die mir gut tun. Das bedeutet: Viel Quality Time mit meinen Liebsten, eine Arbeit, die mich wirklich erfüllt und mir Spaß macht und Fokus auf die guten Dinge. Denn auch, wenn nicht immer alles einfach ist, kann unser Leben einfach gut sein.

Einfach leben bedeutet für mich auch, mir die Dinge so einfach wie möglich zu machen. Das ist bei meinem Persönlichkeitstyp oft gar nicht so einfach, weil ich das Rad seeehr gerne neu erfinde. Aber im letzten Jahr habe ich gelernt, wie hilfreich und entspannend kleine Upgrades sind. Zum Beispiel gleich 2 oder 3 Packungen von etwas zu kaufen, damit ich nicht direkt wieder los muss. Oder endlich den geteilten Kalender mit meinem Mann einzurichten, damit die Terminplanung einfacher wird. Außerdem: Um Hilfe bitten. Auch gar nicht so einfach, aber so so so hilfreich im Alltag.

Daniela Otto von Digital Detox

Warum ist das Einfache manchmal so schwer? Wie einfach nur dasitzen. Einfach nur sein. Ohne Ablenkung. Ohne scrollen. Ohne klicken, liken, swipen. Ohne mailen, posten, twittern. Wir digitalen Wesen, wir virtuell gestresste und überforderte Seelen, haben das verlernt – leider. Für mich bedeutet „einfach leben“ nämlich genau das: präsent sein. Im Moment sein. Hier und jetzt ganz bei dem sein, was ich mache. Verweilen im Augenblick. Mich macht das glücklich.

Einfach leben“ hingegen ist heute, da Konsum omnipräsent ist und uns medial als Lebenssinn verkauft wird, ebenso schwer oder präziser gesagt: Es ist schwer, damit zufrieden zu sein. Auf Social Media sehen wir Champagner, kunstvoll drapierte Teller mit zum jeweiligen Lifestyle passenden Lebensmitteln, Designerkleidung, Villen, teure Autos. Es geht immer höher, schneller, weiter – und das einfache Käsebrot wirkt schnell unattraktiv im Vergleich zur knackigen Veggie-Bowl. Die kleine Stadtwohnung langweilig im Vergleich mit dem Penthouse auf Pinterest. Auf Social Media ist es wie mit Yachten: Eine 30-Meter-Yacht ist so lange schön bis eine 50-Meter-Yacht daneben parkt. Egal, was du postest, irgendjemand übertrumpft dich immer, hat mehr Follower, mehr Likes.

Und was lernt man daraus? Es gibt Wettbewerbe, in die man besser gar nicht erst einsteigt. Fürs Aussteigen aber ist es nie zu spät. Wer einfach mal glücklich und zufrieden sein will, der kann einfach abschalten und sich all dem toxischen Einfluss entziehen. Denn weniger online ist garantiert mehr Leben.

Tastatur und Blume

 

Tessa Randau

Führe ich ein einfaches Leben? Ich habe ein sehr schönes Zuhause, in dem man alles findet, was Mensch zum Leben braucht. Ausreichend Platz und technische Geräte, die mir viel Arbeit ersparen (Spülmaschine, Waschmaschine) etc. Ich habe einen großen Esstisch, an den alle passen, die ich gern habe, verschiedene Messer in der Küche, die wirklich gut schneiden und ein Wasserrudergerät, das mich fit hält. Ist das ein einfaches Leben? Verglichen mit einem Großteil der Weltbevölkerung sicherlich nicht.

Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich meine Wäsche nicht an einem kalten Fluss mit der Hand waschen muss und es macht mich glücklich, dass es so schön bei mir zuhause ist. Denn ich liebe ästhetische, schöne Dinge. Was ich nicht brauche, sind teure Statussymbole und Prestige-Objekte. Ich besitze kaum etwas, das offiziell von Wert ist. Stattdessen umgebe ich mich gerne mit Dingen, die mir persönlich etwas bedeuten. Kleine Erinnerungsstücke von Reisen, meist bunte Bilderrahmen, aus denen mir meine Kinder entgegenlachen, Gemaltes und Gebasteltes meiner Kinder, Geschenke von lieben Menschen. Für mich kleine Schätze mit wahrem Wert.

Trotzdem habe ich oft das Gefühl, zu viel zu haben. Und verspüre nicht selten eine große Sehnsucht nach weniger. Ich selbst besitze gar nicht so viel, aber meine lieben MitbewohnerInnen dafür umso mehr. An manchen Tagen bin ich richtig genervt von dem vielen zu viel und träume von einem kleineren Reich mit nur dem Allernötigsten darin. Denn alles, was wir besitzen, besitzt auch uns. So vieles um mich herum ruft immer wieder: Gieß mich, staub mich ab, putz mich, pfleg mich. Statt mich um diese Dinge zu kümmern, würde ich die Zeit lieber für mich selbst und für die Menschen, die ich mag, nutzen.

Meinen Alltag habe ich bereits vor ein paar Jahren entrümpelt und so für mich zurechtgeschneidert, dass er sich überwiegend gut anfühlt. Gemütlich und bequem, wie eine elastische Hose, mit der man sich hinsetzen kann, ohne dass sie am Bauch kneift. Also doch ein einfaches Leben? Ich glaube, darauf gibt es keine einfache Antwort.

Anna von Nordbewusst

Einfach leben bedeutet für mich, die kleinen Alltagsfreuden bewusst wahrzunehmen und wertzuschätzen. Dazu gehört z.B. das Glücksgefühl bei Sonnenschein oder die Dankbarkeit für die tägliche Tasse Kaffee am Morgen. Mir gelingt das am besten, wenn ich weniger Ablenkung in Form von materiellen Dingen in meiner Umgebung habe.

Verena Schürmann von minimalistic.verena

Einfach Leben bedeutet für mich zum einen die materielle Seite, dass man sich nicht mit unnützen Dingen belastet, die die Schränke und den Kopf verstopfen. Meistens sind die einfachen Dinge unkomplizierter, funktionieren besser und schneller.

Abgesehen von dem ganzen Kram der uns in den eigenen vier Wänden regelrecht erdrückt, machen wir es uns heute selber schwer, mit vermeintlichen Dingen, die das Leben vereinfachen sollen.

Ein schöner Spruch der mir dazu einfällt, gibt es gut wieder: „Warum 5 Minuten telefonieren, wenn man das auch in 8 Stunden WhatsApp klären kann?“

Unser Leben ist kompliziert geworden und die neueste Technik soll unser Leben vereinfachen. Wie wäre es, wenn wir mal einfach einen Gang zurückzuschalten? Weniger Dinge, weniger Verpflichtungen, weniger Ablenkungen und dadurch weniger Stress. Mehr Selbermachen, langsamer und bewusster durch den Tag gehen. Ein einfaches Leben befreit nicht nur dein Zuhause von unnützem Ballast, sondern macht auch deinen Kopf frei. Denn weniger Stress bedeutet mehr Zeit und Zufriedenheit!

live simply

Nadine Schubert von Besser leben ohne Plastik

Ich kann wirklich nicht behaupten, dass meine Familie und ich ein recht einfaches Leben führen. Wir haben alles, was wir wollen und sind privilegiert. Wir können es uns zumindest aussuchen, mit wie viel oder wie wenig wir leben möchten. Und es stimmt, in einigen Bereichen bevorzuge ich es einfach. Weniger Dinge zu besitzen, nicht zu viel Schnickschnack bei technischen Geräten, Hausmittel statt angepriesener Putzmittel. Ein bisschen so wie früher, als es noch nicht so viele Produkte und weniger Reizüberflutung gab. Und dennoch leben wir natürlich mit sämtlichen Annehmlichkeiten der heutigen Zeit. Es geht ja kaum anders.

Einfach leben beinhaltet für mich aber auch, dass man das Leben genießen sollte. Ähnlich wie bei der Aufforderung „Einfach machen!“. Wir lassen uns oft von unseren Bedenken und Ängsten ausbremsen. Ich versuche, freier und weniger blockiert zu sein. Ich traue mir mehr zu, mir ist egal, was andere denken und ich fahre ans Meer, wenn mir danach ist. Das klingt nicht nach einem einfachen Leben. Aber in dem Moment lebe ich einfach.

Johanna Stüttgen von Johanna-Stuettgen.de

Ein einfaches Leben ist für mich, die Schönheit in Weniger zu finden und Qualität über Quantität zu stellen. Die Dinge wertzuschätzen, die mich glücklich und zufrieden machen, anstatt mich von der Konsumkultur, Statussymbolen oder gesellschaftlichen Erwartungen vereinnahmen zu lassen.
Einfachheit bedeutet für mich, mich auf das zu besinnen, was ich in meinem Leben für Wesentlich halte. Es geht mir nicht um Entbehrungen, sondern darum, ein inneres und äußeres Gleichgewicht mit mir und meiner Umwelt zu finden. Es ist auch Selbstfürsorge und die Rückverbindung mit der Natur und dem Leben an sich. Einfaches Leben fördert für mich ein tieferes Bewusstsein für die spirituelle Dimension meines Seins.

Einfach Leben, ist zu genießen und dankbar dafür zu sein, was viele als selbstverständlich ansehen. Ein Zuhause, Menschen die wir lieben, die Natur, warme Mahlzeiten, ein kuscheliges Bett.
Wenn wir unser Leben vereinfachen, wird sich das positiv auf unsere Umwelt und Gesellschaft auswirken. Auch hier geht es nicht um strikten Verzicht, sondern mit den sozialen und ökologischen Veränderungen, die man in seinem Leben vornimmt, zufrieden und im Einklang mit allem zu sein. Einfachheit zu leben, bedeutet für mich auch, dass ich mir Zeit nehme, um mich selbst wirklich kennenzulernen: Was sind meine wahren Bedürfnisse? Worauf kann bzw. will ich verzichten und worauf eben nicht.

Sventja Franzen von Richbitchproject

Einfach leben bedeutet für mich, möglichst frei von Sorgen und dadurch ganz im Hier und Jetzt sein zu können. Dazu gehört, sich wenig mit dem Ballast und der Pflege von Dingen sowie mit Geldproblemen herumschlagen zu müssen.

Was „einfach leben“ meiner Erfahrung nach direkt entgegenwirkt, ist die Fear of Missing Out (FOMO). Immer das Gefühl zu haben, sich selbst verbessern und überall dabei sein zu müssen oder auch alle (vermeintlichen) gesellschaftlichen Erwartungen erfüllen zu wollen – das erstickt jede Leichtigkeit im Keim.

Johanna Katzera von einfachachtsam.de

Einfach leben bedeutet für mich, mich mit wenig Reizen zu umgeben: Materiell und digital, aber auch terminlich und gedanklich. Dabei helfen mir die folgenden Fragen: Was brauche ich wirklich? Was ist wirklich wichtig? Was tut mir gut?

Es geht darum, den Fokus immer wieder neu auf das für mich persönlich Wesentliche auszurichten und auch zu erkennen, was mich davon ablenkt. Es sind meistens die kleinen Dinge, die uns glücklich machen. Dafür brauchen wir gar nicht so viel. Wir sollten also einfach leben.

Chrissie L. von tellyventure 

Jede*r von uns hat eine Liste von Dingen, die wir schon so lange ausprobieren oder uns endlich mal trauen wollen. Dinge, die wir an anderen bewundern oder die wir immer wieder mit einem „irgendwann vielleicht…“ abtun.
So etwas wie: Alleine reisen. Schlussstriche ziehen. DIY Projekte. Sich bei jemandem entschuldigen. Gewohnheiten ändern. Die Kündigung einreichen. Karussell fahren in 66 Metern Höhe. Date Nights mit sich selbst organisieren. Bauchfrei tragen. Haare rosa färben. Einen Bauernhof kaufen und umgestalten. Sich für 'ne Pole Dance Probestunde anmelden. Jemanden auf der Straße ansprechen. Im Bergsee baden. Seine Meinung ändern. Um Hilfe bitten. Bei 'nem Poetry Slam auftreten. Sich neu verlieben. Loslassen. Einen Neuanfang wagen.

Nichts ist zu groß, um ausprobiert zu werden. Und nichts ist zu klein, um von Bedeutung zu sein.

Und genau deshalb frag ich mich in letzter Zeit immer öfter: Wenn eh schon alles um uns herum chaotisch und ungewiss ist, warum dann nicht mitten reinstürzen und unsere anfänglichen Pläne in geile Erinnerungen verwandeln, die unsere Herzen zum Hüpfen bringen? Jede*r von uns definiert „einfach leben“ anders, deshalb ist alles erlaubt und alle Ideen sind willkommen. Wie schön wäre es, wenn wir uns öfter wieder lebendiger fühlen und schöne, mutige, aufregende, ungewöhnliche Dinge tun würden!

Eugen Bespflug von einfachtäglich.de

Für mich ist ein einfaches Leben gar nicht so leicht. Es ist eine lange Lebensreise. Jeder Mensch sollte nach einem einfachen und erfüllten Leben streben. Denn nichts ist für immer und alles auf dieser Welt ist nur geliehen für eine ungewisse Lebenszeit. Deshalb beschwere dein Leben nicht unnötig. Lebe leicht. Lebe einfach. Ein einfaches Leben hat man nicht einfach. Jeder Mensch erschafft bewusst oder unbewusst ein hartes oder eben ein einfaches Leben. Eine gute Gesundheit. Gute Beziehungen mit viel Liebe und Freundschaften gehören zu einem einfachen und guten Leben. Ein einfaches Leben will mit viel Liebe und Freude einfachtäglich erschaffen werden.

Mia von Minimalistin Mia

"Einfach leben" geht für mich mit zwei Bedeutungen einher. So impliziert es für mich, dass ich mich auf Einfachheit besinne, auf das was mir im Leben wirklich wichtig ist - sowohl materiell als auch immateriell. Es bedeutet für mich aber auch, dass ich einfach drauflos Leben möchte. Am Ende des Lebens bereuen wir doch vor allem die Dinge, die wir nicht getan haben. Also möchte ich dieses eine Leben so bewusst und intensiv leben wie nur möglich.


Du siehst schon, ich könnte den ganzen Tag weiterschreiben, wie ein einfaches Leben für mich aussieht. Wie ich es leben möchte, was alles nicht mehr dazu gehört (z.B. zu viele Dinge, zu viele Verpflichtungen, oberflächliche Gespräche, Gejammer, Menschen, die über andere Menschen schimpfen, Egoisten, die keinen Zentimeter weiter als über sich selbst denken und somit die Welt ein Stückchen anstrengender für alle machen, Nicht-mit-Denker und so Vieles mehr).

Aber hej: Focus on the Good! Ich konzentriere mich lieber auf all das, was ich zu meinem glücklichen Leben selbst beitragen möchte. Weil ich denke, dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, jeden Tag ein Stückchen mehr dazu beizutragen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Dass jeder, wenn er seine Fähigkeiten und Talente lebt, wichtig dafür ist, dass wir ein gut und glücklich funktionierendes System sein können. Und auf all die Menschen, die mein Leben heller leuchten lassen, für dich ich lebe und liebe. Die ich gerne um mich habe, die ich leuchten lasse und inspirieren möchte, über sich selbst hinauszuwachsen. Damit wir uns gegenseitig beflügeln und einfach leben können.

Also: Was denkt du? Was ist der Schlüssel zu DEINEM einfachen Leben?
Viele Grüße von Herzen,
deine Petra

Frau mit Piercing

Heute im Interview: Sventja Franzen von Rich Bitch Project

Frau mit Piercing

Sventja Franzen kenne ich noch nicht allzu lange - "zufällig" habe ich sie über den Minimalismus-Blogroll gefunden und war sofort angetan von ihrer Art zu schreiben. Sie ist Frugalismus-Bloggerin und berichtet über ihren Weg zur finanziellen Freiheit - das interessiert mich. Die Geschichte dahinter ebenfalls. Sie schreibt selbst über sich, dass sie eben keinen BWL-Background hat, nicht Erbin eines Imperiums ist und eine ganz "normale" Frau ist, die arbeitet, sehr gerne reist und nebenbei viel Geld spart und investiert. Ich mag genau diese ehrlichen Berichte, in denen man sich wiederfindet, womit man sich identifizieren kann, aus denen man selbst etwas lernen kann. Und Sventja ist eine spannende Frau, die sich hohe Ziele steckt und auch erreicht - darüber schreibt sie sehr offen und interessant. Ich habe gleich in den ersten Tagen, als ich sie entdeckt habe, alle ihre Blogartikel verschlungen, schaut auf jeden Fall mal auf ihrem Blog vorbei.

Als ich sie um ein Interview gebeten habe, hat sie spontan zugesagt, was mich sehr gefreut hat! Und nun zum Interview!

Wer bist du?

Mein Name ist Sventja, ich lebe im Norden von München und habe mich vor ein paar Jahren auf den Weg in die finanzielle Freiheit gemacht.

Frau am Meer

Stelle bitte kurz deine "Mission" / dein Herzensprojekt vor und wie es dazu kam!

Seit 2018 kann man mich auf meinem Blog richbitchproject.com dabei begleiten, wie ich mir ein „bedingungsloses Grundeinkommen“ selbst schaffe, wie sich meine Investments und Einkommensströme entwickeln und wie ich versuche, ein erfülltes frugales Leben zu führen. Mein Herzensprojekt begann, als ich nach der Lektüre einiger Blogs und Bücher verstand: Ob ich in die Altersarmut schlittere oder ob ich stattdessen sogar finanziell unabhängig werde, das habe ich selbst in der Hand! Und so arbeitete ich mich immer tiefer in die FIRE-Bewegung ein. Irgendwann, als ich gerade wieder in eine größere Position Dividendenaktien investiert hatte, fragte mein Freund mich: „Dann willst Du jetzt also eine Rich Bitch werden?“ Meine Antwort lautete: „Ja.“ Und so wurde das Rich Bitch Project geboren.

Wann wusstest du, dass du JETZT losgehen willst, um sie (die Mission) zu verwirklichen?

Das wusste ich in dem Moment, als ich in Sri Lanka unter Palmen lag und davon las, dass man sich auch als „normaler Mensch“ ein Vermögen, eine Alterssicherung und sogar finanzielle Unabhängigkeit erschaffen kann – kurz: ein selbstbestimmteres Leben. Da in meinem Umfeld fast niemand wusste, was es mit dem Investieren und frugalem Lifestyle auf sich hat, wollte ich so viele Menschen wie möglich von meinen Fehlern und Erfahrungen profitieren lassen. Also startete ich meinen Blog und wurde zu einer der wenigen weiblichen Finanzblogger in Deutschland, die transparent ihre Investments und ihren Vermögensaufbau teilen.

Was war der ausschlaggebende Faktor?

Ausschlaggebend war für mich die Erkenntnis, dass unheimlich viele Menschen sehenden Auges in die Altersarmut laufen und gleichzeitig keine Geldprobleme zu haben nicht nur den „oberen 10 Prozent“ vorbehalten ist.

Frau die hüpft

Gab es anfangs Hindernisse? Wenn ja, wie hast du diese überwunden?

Ja, die gab es durchaus. Offen über Geld und das eigene Vermögen zu sprechen ist erstmal nicht ganz einfach in einer Neidkultur wie Deutschland. Viele Menschen fühlen sich direkt angegriffen, wenn sie sehen, dass jemand andere Geldentscheidungen trifft als sie selbst und damit auch noch gut fährt. Beispielsweise habe ich mal ein halbes Jahr lang keine Dinge gekauft – klar auch aus finanziellen Gründen, aber vor allem, weil ich meinen eigenen Konsum hinterfragen wollte. Bei solchen Aktionen ist Gegenwind einfach vorprogrammiert. Am Ende musste ich für mich entscheiden, mit wem die Diskussion produktiv war und mit wem toxisch. Und meine Konsequenzen daraus ziehen.

Wie empfindest du Hindernisse/"Probleme" generell, hast du Strategien/Muster?

Wenn jemand zu mir sagt: „Das geht nicht!“, dann bin ich viel zu neugierig, als dass ich es dabei belassen könnte. Meiner Überzeugung nach kann man in unserer Luxusgesellschaft die meisten Probleme entweder mit Kreativität, Fleiß, Mut und/oder Komfortverzicht lösen. Nur gefällt uns manchmal eben die naheliegende Antwort nicht :) In den letzten 2 Jahren habe ich deshalb aktiv daran gearbeitet, Dinge weniger zu zerdenken, mutiger zu sein und früher ins Machen zu kommen.

Was unterscheidet dich von anderen Bloggerinnen / Autorinnen zum Thema Investieren/Sparen/Frugalismus?

Vermutlich gar nicht so viel. Was ich häufiger höre: dass meine Inhalte völlig bodenständig sind. Da ist nichts auf Hochglanz poliert oder gestellt. Es berichtet einfach ein normaler Mensch, wie er frugal lebt und sich ein Vermögen aufbaut. Und das mit einfachsten Mechanismen, die jeder problemlos für sich adaptieren kann.

Welche 3 Tipps kannst du Menschen geben, die mit dem Investieren beginnen wollen?

1. Informiere Dich so, dass Du wirklich verstehst, in was Du investierst und mit welchen Risiken das verbunden ist – und verabschiede Dich vom Gedanken, über Nacht reich werden zu wollen.

2. Fang mit risikoärmeren, leicht verständlichen Investments an und probiere aus, wie es Dir damit geht. Alles gut? Dann kannst Du Dir Investments mit höheren Renditen ansehen.

3. Mach Dir keinen Stress. Gerade am Anfang bringt es viel mehr, an der Erhöhung des Einkommens und damit der Investmentsumme zu arbeiten, statt mit hohem Aufwand ein paar Cent mehr Rendite erwirtschaften zu wollen.

Welche Pläne für die Zukunft hast du?

Meine „Pläne“ sind eigentlich alles Dinge, die nichts mit Investments zu tun haben. Reichtum hat viele Seiten: eine finanzielle natürlich, aber ein reiches Leben will in erster Linie  erfüllend und wertvoll sein. Inzwischen mache ich mir viel mehr Gedanken darum, wie ich ein reich(haltig)es Leben führen kann und was das für mich bedeutet. Wenn man einmal das Prinzip hinter dem Investieren verstanden hat, laufen die meisten Mechanismen automatisch und man hat viel mehr Zeit für den ganzen wundervollen Rest.

Frau, die läuftWo findet man dich? (Website, Instagram, Facebook usw.) Und wo im wirklichen Leben?

Auf meinem Blog: www.richbitchproject.com und auf Instagram: www.instagram.com/richbitchproject/

Gibt es bei all den Büchern, die du gelesen hast, das EINE Buch, das dein Leben verändert hat?

„Die 4-Stunden-Woche“ von Tim Ferris hat vielleicht nicht mein Leben verändert, aber einen wichtigen Impuls gegeben, durch den ICH wiederum mein Leben verändert habe.

Gibt es DIE eine Routine, die du täglich anwendest?

Nein.

Hast du ein Lebensmotto?

Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe.

Bist du glücklich? Wenn ja (was ich hoffe): was tust du dafür?

Immer öfter. Ich liebe es, fantastische Erlebnisse zu schaffen (Reisen, Bergtouren, durch die Natur streifen) und schöpfe Kraft selbst aus kleinen Details oder kurzen Augenblicken. Ein wichtiger Faktor ist für mich dabei Dankbarkeit – sich klar zu machen, dass es nicht selbstverständlich ist, gesund zu sein und ein recht sorgloses Leben mit  vielen wundervollen Momenten führen zu dürfen.

Frau mit ausgestreckten Armen

Und zum Schluss: was möchtest du noch sagen?

Think positive und trau Dich! :)


Vielen Dank liebe Sventja für deine Antworten, klingt sehr spannend und authentisch. Das macht Mut, das Finanzthema selbst anzugehen - der Frugalismus ist für mich ebenfalls ein sehr spannender Bereich - der super zum Minimalismus passt.


Was sagt Ihr? Das Interview macht doch echt Lust, tiefer in die Themen Finanzen, Investieren und Sparen einzusteigen, oder? Schaut gerne auch einmal bei den anderen Interviewgästen vorbei, die ebenfalls sehr inspirierend sind.

Viele Grüße,
Petra ❤


Kuchen mit Erdbeere

Sahnestück#3

Kuchen mit Erdbeere

Heute gibt es eine neue Folge von kalorienarmen Sahnestücken, also meinen ganz persönlichen Tipps und Empfehlungen für euch! Aus den verschiedensten Kategorien habe ich etwas mitgebracht, mal sehen, wie euch das "schmeckt". Macht es euch gemütlich und stöbert genüsslich durch die Beiträge und Tipps, lasst euch inspirieren…

Lasst uns also gleich loslegen!

BLOGEMPFEHLUNG

  • ur best self: Auf diese Seite bin ich über Instagram gestoßen - die Website und der Newsletter sind aber noch viel, viel interessanter - finde ich. Schaut euch einfach mal in Ruhe dort um, sehr inspirierende Blogartikel zu den verschiedensten Persönlichkeitsbildungs-Kategorien. Tolle Listen zu Podcasts, Filmen, Büchern...

BLOGARTIKEL

  • Johanna Katzera von einfachachtsam.de kenne ich schon eine ganze Weile, ich durfte sie außerdem schon einmal interviewen und dabei etwas näher kennenlernen. Eine sehr inspirierende, in sich ruhende und wirklich achtsame Frau, die schon einige Bücher geschrieben hat. In diesem Blogartikel von ihr findest du eine schöne Geschichte über Holzfäller und Johannas persönliche Kraftquellen. Schau mal dort vorbei - und zwar ganz in Ruhe und lass dich begeistern.
  • Madame Moneypenny (also Natascha Wegelin)kennt Ihr als meine Blogleserinnen selbstverständlich schon sehr lange. Dieser Blogartikel hat mich vor Kurzem sehr inspiriert, so dass ich ihn mit euch teilen mag: Wie du deine Ziele wirklich erreichst

REZEPTE

BUCHEMPFEHLUNGEN

SCHÖNES

  • https://www.instagram.com/_foodstories_/ Schaut euch bitte diese wundervollen Fotos an, mehr brauche ich wohl gar nicht darüber zu schreiben! Tolle Bilder, bei denen man sich am liebsten mit an den gedeckten Tisch setzen möchte,  oder?

Was mich gerade beschäftigt...

  • Immer noch und noch viel mehr: mein neues Nachbarschaftshilfe-Projekt SAHNE, davon berichte ich bei Gelegenheit WIRKLICH einmal ausführlicher - weil es mein Herz erfreut! Und bald kann ich von einigen verwirklichten Dingen davon berichten, die jetzt gerade in der Planung und Umsetzung sind.

 


So, ich hoffe nun sehr, dass euch meine Sahnestücke gefallen und Ihr ein paar gute Tipps für euch mitnehmen konntet. Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr in den Kommentaren schreibt, was euch gut gefallen hat. Und natürlich auch, was ich unbedingt wissen und kennen sollte, damit ich es evtl. in einem der nächsten Sahnestücke aufnehmen kann, damit alle etwas darüber erfahren.

 

Viele sahnige/sonnige Grüße,
Petra

 


* = Affiliate-Link: Für jeden Kauf oder jede Anmeldung über einen Affiliate-Link erhalte ich eine kleine Provision. Für dich entstehen dabei KEINE zusätzlichen Kosten! Als Bibliothekarin kann ich dir außerdem empfehlen, das Buch deiner Wahl in einer der zahlreichen öffentlichen Bibliotheken auszuleihen – das ist nachhaltig und schont alle Ressourcen – außerdem hast du hinterher kein Platzproblem und brauchst somit keinen Aufräumcoach 😉 Auch Buchhandlungen am Ort freuen sich sehr über deinen Besuch!  


Frau mit Handy

Heute im Interview: Caro von saltypeanut.blog

Frau mit Handy

Dass mich das Thema Minimalismus interessiert, dürfte hier keine große Neuigkeit sein. Alle, die sich mit dem Thema beschäftigen, sind gefühlt eine große Familie. Viele folgen sich gegenseitig bei Instagram und / oder auf den Blogs, man holt sich gegenseitig Tipps und Inspirationen, Konkurrenz gibt es nicht. Wieso auch? Schließlich will ja jeder sein bestes Leben leben, da sind motivierende Beiträge von anderen Seiten immer willkommen.

Caro von saltypeanut.blog folge ich schon seit langer Zeit auf Instagram, dort nimmt sie uns mit durch ihren Alltag mit Mann, Kind und Hund und zeigt immer wieder, wie gut das Leben mit einer minimalistischen Lebenseinstellung bzw. - weise funktioniert. Als ich sie um ein Interview bat, hat sie gleich zugesagt! Wie schön, denn so lernt Ihr sie auch einmal kennen - falls sie bisher "spurlos" an euch vorüber gegangen sein sollte. Unbedingt auch die Videos ihres YouTube-Kanals anschauen!

Hier geht es zu den Fragen und Caro's Antworten:

Wer bist du?

Ich heiße Caro und wohne zusammen mit meinem Mann, unserer kleinen Tochter und unserem Jack Russel Terrier Monti in Magdeburg in einer kleinen Altbauwohnung.

Stelle bitte kurz deine "Mission" vor und wie es dazu kam!

Meine Mission ist es, so vielen Menschen wie möglich den Minimalismus nahezubringen. Vor einigen Jahren waren meine Familie und ich sehr unglücklich. Wir haben viel gearbeitet und hatten sehr wenig Zeit füreinander. Doch unser ganzes Zuhause war mit Dingen vollgestellt, um die wir uns kümmern mussten. Der Minimalismus hat uns dabei geholfen, dass wir uns von allen belastenden Dingen befreit haben und uns freier und leichter fühlen, wieder viel mehr Zeit füreinander und miteinander haben und dass wir wieder glücklich sind. Auf meinem Youtube Kanal stelle ich deswegen viele Videos hoch und zeige darin, wie man ganz leicht und ohne viel Aufwand den Minimalismus kennenlernen und auch in seinen Alltag integrieren kann.

Wann wusstest du, dass du JETZT losgehen willst, um deine Mission zu verwirklichen?

Mein Mann und ich haben gemerkt, dass wir so einfach nicht mehr weitermachen konnten. Wir arbeiteten viel, um unser verdientes Geld wieder für irgendwelche unüberlegten Dinge auszugeben. Außerdem haben wir uns in unserer Freizeit auch viel zu viele Aufgaben auferlegt, die wir nicht mehr stemmen konnten. Wir waren total am Ende und haben uns lange unterhalten, was wir an unserer Situation ändern können. Dann kamen wir auf das Thema Slow Living und so auch auf das Thema Minimalismus, das uns total begeistert hat.

Frau mit KetteWas war der ausschlaggebende Faktor?

Ausschlaggebend war eigentlich die Geburt unserer Tochter. Seit sie da ist, hat sich unser ganzes Leben und auch unser Denken verändert. Vorher haben wir unsere Zeit eigentlich sinnlos verschwendet. Doch seitdem sie auf der Welt ist, wollten wir so viel Zeit wie möglich miteinander verbringen. Und das haben wir durch einen minimalistischen Lebensstil zum Glück geschafft!

Gab es anfangs Hindernisse? Wenn ja, wie hast du diese überwunden?

Auf jeden Fall! Als wir den Minimalismus für uns entdeckt hatten, haben wir uns sehr viel darüber informiert, Filme gesehen, Bücher gelesen usw. Und mein Mann war so euphorisch, alles sofort in die Tat umzusetzen, dass er gleich mit dem Ausmisten angefangen hat. Für mich ging das zu schnell und ich war anfangs erstmal überfordert. Ich wollte mich noch nicht gleich radikal von meinen Dingen trennen, sondern mich langsam von ihnen verabschieden. Wir haben viel miteinander geredet und jeder hat dann für sich seine eigenen Dinge in seinem eigenen Tempo aussortiert und ausgemistet. So bin ich dann Schritt für Schritt reingekommen und das Loslassen fiel mir immer leichter.

Wie empfindest du Hindernisse/"Probleme" generell, hast du Strategien/Muster?

Hindernisse sind da, um überwunden zu werden. Natürlich kann es mal schwierig werden. Aber wenn man etwas wirklich will, dann schafft man es auch. Man muss es ja nicht immer alleine schaffen. Es gibt Freunde und Familie, die immer von Herzen gerne helfen. Oder auch online kann man sich Gleichgesinnte suchen, die sich z.B. mit den selben Problemen gerade auseinandersetzen und zusammen nach Lösungen suchen. Auf meiner Minimalismus-Reise haben mir Blogs und vor allem auch Instagram und YouTube sehr weitergeholfen.

 

Was unterscheidet dich von anderen Bloggerinnen?

Ich erzähle regelmäßig einfach von meinen Erfahrungen mit dem Minimalismus und was mir alles dabei geholfen hat und möchte so auch interessierten Menschen dabei helfen, dass sie sich anfangs nicht mit dem Ausmisten überfordern und ihren Traum schnell wieder aufgeben. Ansonsten möchte ich mich auch nicht mit anderen vergleichen, denn jeder, der Content verbreitet, macht das auf seine eigene Weise. Jeder Mensch ist anders, und das ist auch das Tolle daran!

Welche 3 Tipps kannst du Menschen geben, die minimalistischer/ordentlicher/einfacher leben wollen?

Der 1. Tipp ist dir bewusst zu werden, ob du es auch wirklich machen willst. Willst du wirklich minimalistisch leben? Warum willst du minimalistisch leben? Was erhoffst du dir davon?

Der 2. Tipp ist, dass du nicht alleine anfangen brauchst. Rede mit deinen Liebsten, ob sie nicht auch mitmachen möchten. Zusammen geht alles viel einfacher.

Und der 3. Tipp ist, dass du so klein wie möglich anfangen solltest. Nehme dir nicht gleich den vollen Keller oder den Dachboden vor. Sortiere erstmal deine Jackentaschen, deine Handtasche, eine Schublade etc. Aus und gebe dir dabei so viel Zeit wie möglich. Minimalismus ist kein Wettbewerb.

Welche Pläne für die Zukunft hast du?

Wir möchten unsere Tochter so leicht es geht durch die Schulzeit begleiten und an den Wochenenden und den Ferien so oft wie möglich reisen. So erlebt man viele Abenteuer, die unvergesslich sind.

Wo findet man dich? (Website, Instagram, Facebook usw.) Und wo im wirklichen Leben?

Meine Videos gibt es auf YouTube auf meinem Kanal „saltypeanut“, auf Instagram findet man mich unter @saltypeanut.blog und ich habe einen eigenen Blog www.saltypeanut.blog, auf dem man auch ein kostenloses eBook für den Start in den Minimalismus herunterladen kann. Aktuell arbeite ich gerade an einem Online-Kurs, der noch dieses Jahr erscheinen wird.

Gibt es bei all den Büchern, die du gelesen hast, das EINE Buch, das dein Leben  verändert hat?

Auf jeden Fall das Buch „Slow“ von Brooke McAlary. Das war das erste Buch, das wir zu dem Thema Slow Living bzw. Minimalismus gelesen haben und es hat mich so gefesselt und motiviert, dass ich es mehrmals durchgelesen habe und auch immer wieder empfehle.

Frau mit Dutt

Gibt es DIE eine Routine, die du täglich anwendest?

Ich nehme mir täglich Zeit für mich selbst. In dieser Zeit lese ich oder male oder mache einfach das, auf was ich gerade Lust habe.

Hast du ein Lebensmotto?

Das Leben ist zum Leben da. Nicht zum Arbeiten, nicht zum Ärgern oder zum Ängstlich sein. Das Leben bietet so viel wundervolles!

Bist du glücklich? Wenn ja (was ich hoffe): was tust du dafür?

Zur Zeit auf jeden Fall! Ich achte darauf, dass ich so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie verbringe. Und ich arbeite jeden Tag an mir selbst. Zukünftig möchte ich mich noch viel weniger mit anderen vergleichen oder perfektionistisch sein. Das hilft schon sehr viel dabei, zufriedener zu sein.

Und zum Schluss: was möchtest du noch sagen?

Nichts muss perfekt sein. Perfektionismus kann so viel kaputt machen. Es ist OK, wenn etwas mal nur OK ist.


 

Was für ein tolles Interview! Lieben Dank Caro für deine Antworten und Einblicke in deinen Weg - der durch den Minimalismus wirklich viel leichter erscheint.

Was sagt Ihr dazu? Ist die minimalistische Lebenseinstellung auch für euch denkbar? Schaut gerne auch einmal bei den anderen Interviewgästen vorbei, die ebenfalls sehr inspirierend sind.

Viele Grüße,

Eure Petra ❤


Fragezeichen

5 Fragen an ...

Fragezeichen

Heute möchte ich euch einen Blogartikel präsentieren, um die "Menschen dahinter" kennenzulernen (dahinter heißt in diesem Fall: die Leserinnen hinter meinem Blog). Dafür habe ich mir 5 Fragen überlegt, deren Antworten sehr viel über die Menschen aussagen und deren Geschichte etwas besser verstehen lassen. Abgeguckt habe ich mir das Format von den NDR Kultur Video-Interviews, wo Schauspieler, Autoren und Musiker nach Literatur, Musik und auch nach ihren Stimmungen befragt werden. Sehr sehenswert.

Die erste Antwort kam direkt von einer liebe Leserin, die mir schon länger folgt, ihr Name ist Sandra (auf eigenen Wunsch möchte sie anonym bleiben). Das respektiere ich absolut, der Name ist hier nicht entscheidend, sondern die mutige Person dahinter, die sich meinen Fragen so offen gestellt hat. Übrigens arbeite ich in meinen Coachings sehr gerne mit Fragen, weil man sie sich selbst oft nicht beantwortet, einer neutralen, außen stehenden Person aber schon. So hatte ich z.B. in eigenen Coachings schon die besten Erkenntnisse und Learnings. Aber keine Angst, meine Rubrik "5 Fragen an..." ist kein öffentliches Coaching sondern reines Interesse an den Personen, die ich oft nur per Mailadresse kenne ;)

Diese Fragen habe ich vor Kurzem per Newsletter an alle Abonnentinnen geschickt:

  1. Wer bist du, was beschäftigt dich gerade? (Das kann alles sein: Gutes und Negatives)
  2. Wovor "drückst" du dich immer wieder (erfolgreich)? Welcher Punkt auf deiner To Do - Liste wandert immer wieder unerledigt zur nächsten Liste?
  3. Wenn dir eine gute Fee (in dem Fall ich) einen Wunsch erfüllen könnte, was würdest du gerne davon erledigt haben wollen? Und warum?
  4. Woran liegt es, dass du diesen Punkt / diese Punkte immer wieder verschiebst und nicht angehst?
  5. Was bräuchtest du, damit du diesen Punkt / diese Punkte endlich ein für allemal abhaken könntest (außer der guten Fee!)?

Und nun zu Sandras Antworten

Seid gespannt, ich denke, dass Sie einigen von euch aus der Seele spricht!

"Eins vorweg - ich habe mit 49 das E-Bike fahren für mich kennengelernt und auch ich dachte - "dafür bist du zu jung!" und auch ich finde dass es soviel Spaß macht und so glücklich macht die Welt damit zu erkunden - ich liebe es! Und ich mag es auch so gerne die Geschichten von anderen zu lesen - von daher lese ich ganz viel in den Interviews, welche du zur Verfügungen gestellt hast - es finde es sehr inspirierend den Weg anderer Menschen kennenzulernen - gerade auch über das Thema - wie war der Weg von viel zu wenig, wie wurden die Hürden überwunden - oftmals fände ich es schön dies noch viel detaillierter hören zu können, ich finde dies dann oft als sehr hilfreich sich selbst zu entwickeln" (Anm.: Sehr interessant, danke für das Feedback, wird für zukünftige Interviews berücksichtigt! Ich finde diesen Punkt ebenfalls sehr wichtig, weil ich finde, dass man nicht alle "Fehler" selbst machen muss, sondern gut aus den Erfahrungen der anderen lernen kann)

1 Wer bist du, was beschäftigt dich gerade? (Das kann alles sein: Gutes und Negatives)

Ich bin Sandra, bin dieses Jahr fünfzig geworden, Mama von 2 Mädchen - mittlerweile schon zwanzig und fünfzehn und (Ehe) Partnerin. Wir leben in einem total schönen - sehr aufwendigen selbstgeplantem Haus, mit viel Glas, offenen Lebensbereichen und zwei großen Hunden, mit Garten und integriertem Büro im Keller. Irgendwie bin ich immer auf der Suche nach "Glück" - was macht mich glücklich. Eine Sehnsucht nach Berufstätigkeit war nie wirklich in mir vorhanden, obwohl ich meine Ausbildung als Erzieherin immer sehr gut ins Familienleben integrieren konnte und die Selbständigkeit meines Mannes auch immer Aufmerksamkeit verlangt. Mich immer und immer dem Thema Ordnung (innen und außen) zu widmen ist sehr aufwendig, da unsere Hunde auch sehr dazu beitragen, dass es im Grunde selten nichts zu tun gibt. In unseren Wohnräumen leben wir - aufgrund meines Wirkens - recht überschaubar. Alles hat seinen Platz (außer bei den Kindern) und das was wir in den Wohnräumen haben - fällt überwiegend unter die Ruprik (alles ist gut). Nur im Keller nicht ganz. Hier gibt es noch die Bereiche des "Aufhebens" und den letzten Umzuges. Mein Inneres hat dieses Verlangen, wenn mein Leben mal zu Ende ist - meine Kinder sollen nicht mit "Haus ausmisten" beschäftigt sein - ich möchte mal leicht gehen. Ich lebe viel nach dem Prinzip der "magischen Küchenspüle" - putze und räume nach Zonen auf und möchte gerne am Nachmittag im Haus nichts mehr tun müssen - von daher sollte alles einen Platz haben - was immer wieder von den Familienangehörigen ignoriert wird ... Das bin also ich.

Was beschäftigt mich:

  • immer und immer wieder - das immense Konsumverhalten der Menschen
  • die überlastete Welt, eine Welt die aus den Fugen gerät
  • wie kann man die Gewohnheit des Schenkens in festen Familienstrukturen
  • verändern (auch sich selbst in seinen eigenen Gewohnheiten), um minimalistischer und bewusster leben zu können
  • wieso spüren andere Familienmitglieder nicht diese Sehnsucht nach "wenig" oder die Negativität von Gerümpel?
  • Könnte ich meine Familie aufgeben, um in einem absolut minimalistisch aufgeräumten Zuhause leben zu dürfen?
  • Wie ertrage ich die Unordnung der anderen? Warum lernen die anderen nicht durch das Vorleben?
  • Wenn die Lebenserhaltungskosten (Lebensmittel, Benzin, Gas ...) immer mehr steigen, hat dies Auswirkungen auf das Kaufverhalten der Menschen?
  • Gäbe es dabei eine Chance von unbewussten Konsum auf bewusstes Konsumverhalten umzusteigen? (in meiner Welt geht es nicht immer nur um mich, ich beschäftige mich auch viel mit dem Gesamtverhalten der Menschen).

2 Wovor "drückst" du dich immer wieder (erfolgreich)? Welcher Punkt auf deiner To Do - Liste wandert immer wieder unerledigt zur nächsten Liste?

  • mein Kellerzimmer aufzuräumen, weil ich mich davor drücke
  • Erinnerungsstücke wegzugeben oder zu verschenken (die Bibel meiner Eltern zu meiner Firmung, die Schutzengel der Kinder - weil es könnte ja dann tatsächlich was passieren wenn ich sie weggebe
  • das gemalte Bild meiner Tochter aus dem Kunstunterricht
  • Bilder aus dem alten Haus (weil mein Mann sie mir geschenkt hatte)
  • Weil ich manchmal an einem Gegenwert hänge (lieber doch noch verkaufen als sie ins Kaufhaus kostenlos zu bringen). Dann funktioniert aber nicht die Handyverbindung zum Computer und ich bräuchte erst jemand der hilft die Bilder auf den Computer zu ziehen - also bleibt es wieder stehen
  • Sachen zum Kinderschutzbund zu bringen - sie stehen schon in den Kisten und trotzdem ist immer das Gefühl - oh je - wenn ich es weggebe ist es weg
  • auch Sachen wegzuwerfen - ohne Gegenwert (den fünfzigsten Radiergummi der Kinder - die Füller aus der Schulzeit - den Bürostuhl der doppelt ist ...)

3 Wenn dir eine gute Fee (in dem Fall ich) einen Wunsch erfüllen könnte, was würdest du gerne davon erledigt haben wollen? Und warum?

Wenn ich eine gute Fee hätte, dann sollte sie all das was versorgt werden soll - entsorgen - verschenken - verkaufen - spenden, damit die Zimmer im Keller - außer mit ganz wenigem und dem noch wichtigen leer wären. Vielleicht sollte sie all das mitnehmen was nicht wichtig ist und von dem ich immer glaube es wäre wichtig zu behalten. Es solle sich alles frei anfühlen, damit viel leichte Zeit zurückbleibt um das Leben mit schönen Dingen füllen zu können. Und sie solle doch so ein kleines bisschen das Bewusstsein bei den anderen Familienangehörigen zaubern - dass wir all das viele nicht zu einem glücklichen Leben brauchen.

4 Woran liegt es, dass du diesen Punkt / diese Punkte immer wieder verschiebst und nicht angehst?

Es liegt wohl darin, dass es in mir etwas gibt, das ist so stark - wie so ein Klotz im Inneren, der die Dinge nicht gehen lassen kann - weil es Erinnerungen sind, weil ich es nicht neu kaufen möchte, wenn es dann doch fehlt, weil viele Sachen noch so gut sind  (obwohl ich mich nach unserem Umzug vor zwei Jahren wirklich von vielem getrennt habe. Und ich finde nicht, dass es so ist wie oft in den Büchern beschrieben - wenn etwas weg ist, dann vermisst man es selten- ich vermisse schon Dinge von denen ich mich getrennt habe. Auch wenn ich sie nicht unbedingt hier haben möchte, aber ich vermisse es sie manchmal anzulangen, sie zu sehen.

Oder es ist so, dass ich denke - "das könnten die Kinder doch noch für ihre Kinder gebrauchen" Oder die Kinder brauchen dies mal für ihre Erinnerungen.

Was ein ganz schwieriger Punkt ist - ist die Farbe von Gegenständen. Ganz schwer kann ich Sachen hergeben in den Farben rot, gelb und orange. Diese Farben strahlen so sehr für mich - drücken so eine Lebensfreude aus und da tue ich mir sehr schwer. Ob es die Wanduhr der Kinder in orange war - oder die bunte Halskette, welche ich nie getragen hatte, aber die Perlen so schön bunt waren - oder der kleine Küchenmixer in rot.

Oder sehr teure Gegenstände sind auch schwer wegzugeben. Obwohl ich sie dann auf dem Flohmarkt oft für wenig Geld hergeben, weil ich immer denke - "wir haben ja eigentlich genug und es ist besser sie finden einen neuen Besitzer" ,aber irgendwie tut es doch weh im Inneren.

Ich versuche meinen Kindern heute schon zu vermitteln, sich nur ganz wenig anzuschaffen, da eine Trennung später immer sehr aufwendig und schwierig sein kann (sie verstehen es heute nur noch nicht so richtig).

5 Was bräuchtest du, damit du diesen Punkt / diese Punkte endlich ein für allemal abhaken könntest (außer der guten Fee!)?

Was ich bräuchte wäre vielleicht mal jemand der mich an die Hand nimmt und mir hilft. Ich mache dies ja bei meiner Familie - helfe immer wieder den Kindern oder meinem Mann (hier sortiere ich die Kleidung regelmäßig aus und verkaufe sie über momox) - aber mir hilft ja niemand über diesen schwierigen Schritt des Loslassens. Wenn alles weg wäre würde ich eigentlich die Sachen gar nicht vermissen. Manchmal packe ich auch Kisten, verschließe sie und gebe sie ein Jahr später ungeöffnet weg und dann ist es gut. Oder eine Verknüpfung mit anderen Menschen die genauso denken. Bisher lebe ich viel von meinem Inneren selbst - es gibt kaum einen anderen Menschen in meinem Umfeld der dieses Interesse teilt.

Allerdings ist es nicht so, dass ich mich nicht bewege - ich arbeite mich schon Schritt für Schritt vor und lebe schon fast in einem Haushalt der dem nahe kommt, was in mir schlummert. Und es gibt dieses wundervolle Zitat: wenn du etwas loslässt fühlst du dich leicht - wenn du viel loslässt fühlst du dich noch leichter und wenn du ganz loslässt fühlst du dich frei. Und da geht es ja nicht nur um Gegenstände - dazu gehören ja auch Gewohnheiten, Menschen - Verpflichtungen, Ansichten."


Vielen lieben Dank Sandra für deine ehrlichen Antworten. Es ist mir eine große Freude, dich kennenzulernen!

Vielleicht hast du als Leserin ja ebenfalls Lust, mir die 5 Fragen einmal zu beantworten, unter den zahlreichen Zuschriften wähle ich zukünftig immer wieder welche aus, die ich hier auf dem Blog veröffentliche. Falls du meinen Newsletter noch nicht abonniert hast, kannst du das hier gerne noch tun: Zum Newsletterabo.

Aufgeräumte Grüße,
deine Petra ❤


Knieende Frau

Heute im Interview: Stylecoach Julia Provenzano

Knieende Frau

Ich freue mich so sehr, dass ich euch heute Julia Provenzano vorstellen darf. Julia habe ich kennengelernt, da sie ein Coaching bei mir gebucht hat. Und was für eins! Aus einem 8-wöchigem Coaching wurde ein ganzes Jahr! In diesem Jahr habe ich so viel von dieser tollen Frau kennenlernen dürfen, sie beim über-sich-hinaus-wachsen unterstützen dürfen. Manchmal braucht es wohl den liebevollen Blick von außen, wenn man selbst noch nicht weiß, was in einem schlummert.

Aber wir haben das Schlummernde in Julia mehr als geweckt! In diesem Mindset-Coaching haben wir gemeinsam Julias Talent für das Styling entdeckt. Natürlich wusste sie immer, dass sie das hat - aber wie das eben oft so ist, ist das Selbstverständliche für uns gar nicht weiter nachdenkenswert. Kann man ja, macht man halt einfach intuitiv. Und genau da kam ich ins Spiel: weil es eben nicht selbstverständlich ist, dass jede Frau automatisch ein gutes Händchen fürs eigene Styling hat. Und weil Julia den speziellen Blick dafür hat. Aufgefallen ist mir das beim Blick in ihren Kleiderschrank. Wow, was für ein toller Geschmack. Und da entstand so langsam die Geschäftsidee - da könnte man bzw. frau doch etwas draus machen! Ein eigenes Business gründen! Wer, wenn nicht sie? Ab dann ist Julias Business Geschichte! Mit einer tollen Website, mit tollen Services, wie man mit ihr zusammen seinen eigenen Stil finden kann. Und das Geschäft nimmt immer weiter Fahrt auf und ich freue mich so, sie auf ihrer Reise weiterhin begleiten zu dürfen - inzwischen als Freundin!

Deshalb war es mir ein großes Anliegen, dass Ihr Julia selbst einmal kennenlernt. Et voila: Ihre Antworten auf meine Fragen!

Wer bist du?

Hallo, ich bin Julia Provenzano, 36 Jahre alt, Stylecoach, Mama, Ehefrau, Dolce Vita Lover, Inspiration Seeker.

Stelle bitte kurz dein Herzensprojekt vor und wie es dazu kam!

Wie es dazu kam, weißt du am allerbesten, liebe Petra, denn du warst ja nicht ganz unbeteiligt daran. :)
Ein Mentoring bei der lieben Petra hätte mich in eine neue Anstellung oder ein Herzensprojekt führen sollen. Dabei raus gepurzelt ist dann ein Herzensbusiness.

2 Frauen und KleiderstangeDie Idee, mich mit einer Stylingberatung selbstständig zu machen, hatte ich bereits als ich Anfang 20 war. Damals war ich allerdings nicht mutig genug dafür und habe mich zunächst dafür entschieden, etwas Anständiges zu studieren - BWL. Ich liebe die schönen Dinge des Lebens, habe einen Riecher für Ästhetik, Trends. Mode und vor allem die Menschen, die sie tragen, begeistern mich schon von klein auf. Ich liebe dieses selbstbewusste Gefühl, das mir ein tolles Outfit gibt und mich zum Strahlen bringt. Ich kenne es aber auch, dieses Gespür für meine Kleidung verloren zu haben. Nach der Geburt meiner Tochter, als ich Anfang 30 war, konnte ich mich nicht mehr mit meinem Kleiderschrank identifizieren. Manchmal passieren Dinge im Leben, die unsere Identität verändern und wenn unser Kleiderschrank diese Veränderung nicht mitgeht, fühlen wir uns nicht mehr wohl. Ich habe es geschafft für mich, meinen Kleidungsstil und mein Stylinggespür neu zu definieren und dabei entdeckt, dass ich auch anderen damit helfen kann.

Wann wusstest du, dass du JETZT losgehen willst, um es zu verwirklichen?

Bei dem Gedanken an mein Herzensprojekt - mein Herzensbusiness - hüpfte mein Herz. Ich habe einen hellen Verstand, der immer versucht eine Erklärung zu finden und ich bin „ihm“ sehr dankbar dafür. Gleichzeitig wusste ich auch, dass es JETZT an der Zeit war meine Intuition ans Steuer zu lassen, um neue Wege zu erkunden.

Was war der ausschlaggebende Faktor?

Die Freude, Spaß und Erfüllung an dem, was ich tue und was ich dadurch bei meinen Kundinnen bewirke. In der Stylingberatung geht es viel um Äußerliches und das Zusammenstellen von Outfits. Was, aber im Kern dabei passiert ist, dass die Kundin einen richtigen Confidence-Boost erfährt, weil ihr Vertrauen in sich und in ihr Stylinggespür gestärkt. Das ist für mich Erfüllung pur!

Gab es anfangs Hindernisse? Wenn ja, wie hast du diese überwunden?

Es gab wenig Hindernisse. Tatsächlich war es für viele in meinem Umfeld sehr logisch, dass ich das jetzt tue. Wahrscheinlich hatten sie mich schon lange vor mir in dem gesehen, was ich nun beruflich tue. Und die wenigen - eigentlich nur eine Person -  die mir meine Kompetenz und Erfahrung zu Beginn abgesprochen hat, hat mich erst recht angespornt, es umzusetzen und für mich loszugehen. Meine Confidence hat einen richtigen Boost dadurch erfahren.

Stehende blonde Frau

Wie empfindest du Hindernisse/"Probleme" generell, hast du Strategien/Muster?

Ich habe nicht wirklich eine Strategie. Mein Bauchgefühl sagt mir schon vorher, ob ich etwas möchte und ob es der richtige Weg ist. Und wenn ich doch mal etwas tue, was dann nicht so klappt wie gedacht, dann war es ein gutes Learning.

Was unterscheidet dich von anderen Stylecoaches (oder wie möchtest du genannt werden?)

Schubladen gibt es bei mir nicht. In der Beratung bei mir kommt danach NICHT raus: DU BIST TYP XY und DAS sind deine Farben.
Wir stärken das Vertrauen in DICH, so dass du selbst erkennst, was dir steht und welches die Outfits sind, die dich in DEINER Superpower strahlen lassen.

Welche 3 Tipps kannst du Menschen geben, die sich schöner kleiden wollen?

  1. DU bist immer richtig, so wie du bist. Es ist die Kleidung, die falsch oder unpassend ist. NICHT DU.
  2. Höre auf deine Intuition.
  3. Dein Selbstvertrauen wächst von innen nach außen. Wenn du anfängst, diese Confidence in deinem Innen zu etablieren, kannst du anziehen, was du willst und wirst dabei gut aussehen.

Welche Pläne für die Zukunft hast du?

Einzelberatungen und Kurse, in denen Frauen ihr Selbstvertrauen und ihren ganz persönlichen, individuellen Stil entdecken. Ein Buch schreiben, eine eigene Modelinie produzieren, eine Netflixserie, in der ich Kleiderschränke neu sortiere und Frauen in ihre Confidence bringe. Think big kann ich gut. ;)

Wo findet man dich? (Website, Instagram, Facebook usw.) Und wo im wirklichen Leben?

Bei Instagram hier: https://www.instagram.com/juliaprovenzano_com/ oder auf meiner Website: https://juliaprovenzano.com/
oder in real beim Personal Shopping mit Kundinnen in Nürnberg, Fürth oder auch in ganz Deutschland.

Gibt es bei all den Büchern, die du gelesen hast, das EINE Buch, das dein Leben  verändert hat?

The Secret von Rhonda Byrne

Gibt es DIE eine Routine, die du täglich anwendest?

Ich ziehe jeden Tag ein Outfit an, in dem ich mich so richtig gut fühle.

Hast du ein Lebensmotto?

Albernheit ist eine Erholung von der Umwelt.

Peter Bamm

Bist du glücklich? Wenn ja (was ich hoffe): was tust du dafür?

Ich bin wirklich sehr glücklich. Ich umgebe mich mit Menschen und Dingen, die mich glücklich machen. Dafür muss ich nicht wirklich viel tun.

Und zum Schluss: was möchtest du noch sagen?

Es gibt ja bekanntlich keine Zufälle und ich danke dem NICHT-ZUFALL, dass wir uns getroffen haben.

 


Liebe Julia, 1000 Dank für deine Antworten, für dein Sein! Dass ich Teil deines Lebens sein darf!

Was sagt Ihr dazu? Ist sie nicht eine beeindruckende, inspirierende Frau? Wie schön, dass ich mit den wundervollsten Frauen arbeiten darf, die auch mich inspirieren, die mich strahlend und lächelnd aus Coaching-Sessions gehen lassen. Schaut gerne auch einmal bei den anderen Interviewgästen vorbei, die ebenfalls sehr inspirierend sind.

Aufgeregte Grüße,
Petra ❤


Ballast abwerfen

Projekt: Ballastfrei in den Urlaub

Ballast abwerfen

August, der Urlaub steht bevor. In diesem Jahr geht es für uns wieder nach Kroatien, genauer gesagt nach Istrien. Vorher gibt es im Hause Bäumler erfahrungsgemäß immer noch einiges zu tun, so auch in diesem Jahr. Durch meine neue Methode Focus on the Good habe ich das ganze Haus noch einmal Kopf gestellt, ausgeräumt wie eine Große. Alles wurde einmal in die Hand genommen, das Projekt: Ballastfrei in den Urlaub war geboren.

Was stand also alles auf dem Prüfstand?

Alle Bereiche, nicht mehr, nicht weniger ;)

Angefangen mit den Gegenständen im Haus (immer noch zu viele), weiter ging es mit Verpflichtungen und Terminen (definitiv ebenfalls zu viele), einige To Dos für die Aufräumerei (Blogartikel wollten geplant werden, damit ich nach dem Urlaub "vor der Welle surfen kann") und sonst noch einiges an Kleinkram.

Wie bin ich vorgegangen?

Für jeden Bereich habe ich mir überlegt, wie ich ihn (danach) gerne hätte. V.a. wie sich ballastfrei in jedem Bereich für mich anfühlen würde.

Bereich Haus

  • Ich will nur von Gegenständen umgeben sein, die mich glücklich machen und die ich gerne nutze.
  • Alles, was ich nicht mehr brauche und nicht mehr nutze, ist a) verschenkt, b) verkauft oder c) gespendet (oder im Müll, falls a bis c nicht passen).

Bereich Aufräumerei

  • Ich will mit allen Blogartikeln und Posts "vor der Welle sein".
  • Die Buchhaltung ist auf dem aktuellen Stand.
  • Alle Workshops sind abgehalten (Focus on the Good im August).

Bereich Petra

  • Ich bin gesund und voller positiver Energie

 

Nachdem ich mir nun alle "Ziele" gesteckt habe, ging es ans Eingemachte

  • Was ist in jedem Bereich zu tun?
  • Welche Maßnahmen / To Dos sind nötig, um das Ziel zu erreichen?
  • Wann will ich womit fertig sein?
  • Wie schaffe ich es, trotz all der Maßnahmen auch noch meine Freizeit und mein Leben zu genießen?

Das Ausmisten ging tatsächlich bis zum Freitag, den 05.08.2022. Jeden Tag stand etwas Anderes auf dem Plan (ich liebe es übrigens, mit einem Wochenplan zu arbeiten, weil man sofort sieht, was die ganze Woche ansteht). Und wenn man im Flow ist, schafft man gut und gerne auch mal ganz viele To Dos - man sollte sich da auf keinen Fall bremsen ;)

Durch meine Strukturierung konnte ich so Zimmer für Zimmer, Schrank für Schrank, Schublade für Schublade und Kategorie für Kategorie abarbeiten. Und "abarbeiten" klingt viel schlimmer, als es war. Da ich mich ja auf DAS konzentriert habe, was ich alles behalten möchte (Focus on the Good), war es ein Leichtes, alles auszumisten.

So bin ich vorgegangen beim Ausmisten:

  1. alles aus dem Bereich ausräumen
  2. Schrank/Fach/Schublade/Regalboden sauber rauswischen
  3. die herausgenommenen Gegenstände/Kleidungsstücke/Schuhe usw. betrachten und das, woran ich mich erfreue, zur Seite legen
  4. alle behaltenswerten, weil mich glücklichmachenden Teile, wieder einräumen und sinnvoll und übersichtlich ordnen
  5. alle anderen Teile, die ich nicht mehr behalten möchte, in den Keller geräumt (und nein, da liegen sie nicht noch heute ;) )
  6. die "Kellerleichen" sinnvoll geordnet nach
    1. zu verkaufen
    2. zu verschenken
    3. spenden
    4. Müll
  7. die "zu verkaufen-Gegenstände" fotografiert und dann auf verschiedenen Plattformen zum Verkauf eingestellt (gebündelt macht das für mich mehr Spaß, weil man einmal drüber ist und drüber bleibt)
  8. die "zu verschenken-Gegenstände" in Taschen gepackt und zum Tauschplatz gefahren, wo sich sofort ziemlich viele Menschen drüber gestürzt haben. Es ist immer wieder  eine Freude, dass die Dinge, an denen ich mich nicht mehr erfreue, jetzt andere Menschen glücklich machen (oder die Keller voll, aber das ist dann ihr Problem)
  9. die "spenden-Gegenstände" in Tüten zum Sozialkaufhaus gefahren, wo ich weiß, dass sich Bedürftige noch für wenig Geld daran erfreuen können
  10. "Müll" - naja, selbst erklärend.
  11. die Dinge aus 7 (zu verkaufen), die ich übrigens nach 14 Tagen (meine obligatorische Deadline) NICHT verkauft habe, werden dann auch verschenkt bzw. ins Sozialkaufhaus gebracht. Schließlich habe ich mich ja dazu entschieden, dass ich sie nicht mehr im Haus haben möchte. Ein möglicher Verkaufspreis war für mich noch nie ausschlaggebend dafür, ob ich Dinge behalte oder nicht - ich weiß aber sehr wohl, dass viele meiner Aufräumcoaching-Kundinnen genau dort ein Thema haben. Deshalb ist dieser Punkt für mich bei Focus on the Good auch einen eigenen Workshop-Call wert.

In den anderen Bereichen (Aufräumerei, Petra usw.) bin ich ganz ähnlich vorgegangen. Überlegt, wann ich etwas erledigt haben möchte, welche Maßnahmen dafür nötig sind und dann geplant, wann ich sie in meinen Alltag einbringen kann! Und darüber bin ich noch, schließlich steht der Urlaub ja noch bevor.

Vielleicht nehme ich euch wann anders mal noch etwas mehr mit in die anderen Bereiche (vor allem im Bereich der Aufräumerei, wo ich "vor der Welle" sein möchte).


Startet Ihr auch ballastfrei in den Urlaub?

Aufgeräumte Grüße,

Petra ❤