Frau mit Handy

Dass mich das Thema Minimalismus interessiert, dürfte hier keine große Neuigkeit sein. Alle, die sich mit dem Thema beschäftigen, sind gefühlt eine große Familie. Viele folgen sich gegenseitig bei Instagram und / oder auf den Blogs, man holt sich gegenseitig Tipps und Inspirationen, Konkurrenz gibt es nicht. Wieso auch? Schließlich will ja jeder sein bestes Leben leben, da sind motivierende Beiträge von anderen Seiten immer willkommen.

Caro von saltypeanut.blog folge ich schon seit langer Zeit auf Instagram, dort nimmt sie uns mit durch ihren Alltag mit Mann, Kind und Hund und zeigt immer wieder, wie gut das Leben mit einer minimalistischen Lebenseinstellung bzw. – weise funktioniert. Als ich sie um ein Interview bat, hat sie gleich zugesagt! Wie schön, denn so lernt Ihr sie auch einmal kennen – falls sie bisher „spurlos“ an euch vorüber gegangen sein sollte. Unbedingt auch die Videos ihres YouTube-Kanals anschauen!

Hier geht es zu den Fragen und Caro’s Antworten:

Wer bist du?

Ich heiße Caro und wohne zusammen mit meinem Mann, unserer kleinen Tochter und unserem Jack Russel Terrier Monti in Magdeburg in einer kleinen Altbauwohnung.

Stelle bitte kurz deine „Mission“ vor und wie es dazu kam!

Meine Mission ist es, so vielen Menschen wie möglich den Minimalismus nahezubringen. Vor einigen Jahren waren meine Familie und ich sehr unglücklich. Wir haben viel gearbeitet und hatten sehr wenig Zeit füreinander. Doch unser ganzes Zuhause war mit Dingen vollgestellt, um die wir uns kümmern mussten. Der Minimalismus hat uns dabei geholfen, dass wir uns von allen belastenden Dingen befreit haben und uns freier und leichter fühlen, wieder viel mehr Zeit füreinander und miteinander haben und dass wir wieder glücklich sind. Auf meinem Youtube Kanal stelle ich deswegen viele Videos hoch und zeige darin, wie man ganz leicht und ohne viel Aufwand den Minimalismus kennenlernen und auch in seinen Alltag integrieren kann.

Wann wusstest du, dass du JETZT losgehen willst, um deine Mission zu verwirklichen?

Mein Mann und ich haben gemerkt, dass wir so einfach nicht mehr weitermachen konnten. Wir arbeiteten viel, um unser verdientes Geld wieder für irgendwelche unüberlegten Dinge auszugeben. Außerdem haben wir uns in unserer Freizeit auch viel zu viele Aufgaben auferlegt, die wir nicht mehr stemmen konnten. Wir waren total am Ende und haben uns lange unterhalten, was wir an unserer Situation ändern können. Dann kamen wir auf das Thema Slow Living und so auch auf das Thema Minimalismus, das uns total begeistert hat.

Frau mit KetteWas war der ausschlaggebende Faktor?

Ausschlaggebend war eigentlich die Geburt unserer Tochter. Seit sie da ist, hat sich unser ganzes Leben und auch unser Denken verändert. Vorher haben wir unsere Zeit eigentlich sinnlos verschwendet. Doch seitdem sie auf der Welt ist, wollten wir so viel Zeit wie möglich miteinander verbringen. Und das haben wir durch einen minimalistischen Lebensstil zum Glück geschafft!

Gab es anfangs Hindernisse? Wenn ja, wie hast du diese überwunden?

Auf jeden Fall! Als wir den Minimalismus für uns entdeckt hatten, haben wir uns sehr viel darüber informiert, Filme gesehen, Bücher gelesen usw. Und mein Mann war so euphorisch, alles sofort in die Tat umzusetzen, dass er gleich mit dem Ausmisten angefangen hat. Für mich ging das zu schnell und ich war anfangs erstmal überfordert. Ich wollte mich noch nicht gleich radikal von meinen Dingen trennen, sondern mich langsam von ihnen verabschieden. Wir haben viel miteinander geredet und jeder hat dann für sich seine eigenen Dinge in seinem eigenen Tempo aussortiert und ausgemistet. So bin ich dann Schritt für Schritt reingekommen und das Loslassen fiel mir immer leichter.

Wie empfindest du Hindernisse/“Probleme“ generell, hast du Strategien/Muster?

Hindernisse sind da, um überwunden zu werden. Natürlich kann es mal schwierig werden. Aber wenn man etwas wirklich will, dann schafft man es auch. Man muss es ja nicht immer alleine schaffen. Es gibt Freunde und Familie, die immer von Herzen gerne helfen. Oder auch online kann man sich Gleichgesinnte suchen, die sich z.B. mit den selben Problemen gerade auseinandersetzen und zusammen nach Lösungen suchen. Auf meiner Minimalismus-Reise haben mir Blogs und vor allem auch Instagram und YouTube sehr weitergeholfen.

 

Was unterscheidet dich von anderen Bloggerinnen?

Ich erzähle regelmäßig einfach von meinen Erfahrungen mit dem Minimalismus und was mir alles dabei geholfen hat und möchte so auch interessierten Menschen dabei helfen, dass sie sich anfangs nicht mit dem Ausmisten überfordern und ihren Traum schnell wieder aufgeben. Ansonsten möchte ich mich auch nicht mit anderen vergleichen, denn jeder, der Content verbreitet, macht das auf seine eigene Weise. Jeder Mensch ist anders, und das ist auch das Tolle daran!

Welche 3 Tipps kannst du Menschen geben, die minimalistischer/ordentlicher/einfacher leben wollen?

Der 1. Tipp ist dir bewusst zu werden, ob du es auch wirklich machen willst. Willst du wirklich minimalistisch leben? Warum willst du minimalistisch leben? Was erhoffst du dir davon?

Der 2. Tipp ist, dass du nicht alleine anfangen brauchst. Rede mit deinen Liebsten, ob sie nicht auch mitmachen möchten. Zusammen geht alles viel einfacher.

Und der 3. Tipp ist, dass du so klein wie möglich anfangen solltest. Nehme dir nicht gleich den vollen Keller oder den Dachboden vor. Sortiere erstmal deine Jackentaschen, deine Handtasche, eine Schublade etc. Aus und gebe dir dabei so viel Zeit wie möglich. Minimalismus ist kein Wettbewerb.

Welche Pläne für die Zukunft hast du?

Wir möchten unsere Tochter so leicht es geht durch die Schulzeit begleiten und an den Wochenenden und den Ferien so oft wie möglich reisen. So erlebt man viele Abenteuer, die unvergesslich sind.

Wo findet man dich? (Website, Instagram, Facebook usw.) Und wo im wirklichen Leben?

Meine Videos gibt es auf YouTube auf meinem Kanal „saltypeanut“, auf Instagram findet man mich unter @saltypeanut.blog und ich habe einen eigenen Blog www.saltypeanut.blog, auf dem man auch ein kostenloses eBook für den Start in den Minimalismus herunterladen kann. Aktuell arbeite ich gerade an einem Online-Kurs, der noch dieses Jahr erscheinen wird.

Gibt es bei all den Büchern, die du gelesen hast, das EINE Buch, das dein Leben  verändert hat?

Auf jeden Fall das Buch „Slow“ von Brooke McAlary. Das war das erste Buch, das wir zu dem Thema Slow Living bzw. Minimalismus gelesen haben und es hat mich so gefesselt und motiviert, dass ich es mehrmals durchgelesen habe und auch immer wieder empfehle.

Frau mit Dutt

Gibt es DIE eine Routine, die du täglich anwendest?

Ich nehme mir täglich Zeit für mich selbst. In dieser Zeit lese ich oder male oder mache einfach das, auf was ich gerade Lust habe.

Hast du ein Lebensmotto?

Das Leben ist zum Leben da. Nicht zum Arbeiten, nicht zum Ärgern oder zum Ängstlich sein. Das Leben bietet so viel wundervolles!

Bist du glücklich? Wenn ja (was ich hoffe): was tust du dafür?

Zur Zeit auf jeden Fall! Ich achte darauf, dass ich so viel Zeit wie möglich mit meiner Familie verbringe. Und ich arbeite jeden Tag an mir selbst. Zukünftig möchte ich mich noch viel weniger mit anderen vergleichen oder perfektionistisch sein. Das hilft schon sehr viel dabei, zufriedener zu sein.

Und zum Schluss: was möchtest du noch sagen?

Nichts muss perfekt sein. Perfektionismus kann so viel kaputt machen. Es ist OK, wenn etwas mal nur OK ist.


 

Was für ein tolles Interview! Lieben Dank Caro für deine Antworten und Einblicke in deinen Weg – der durch den Minimalismus wirklich viel leichter erscheint.

Was sagt Ihr dazu? Ist die minimalistische Lebenseinstellung auch für euch denkbar? Schaut gerne auch einmal bei den anderen Interviewgästen vorbei, die ebenfalls sehr inspirierend sind.

Viele Grüße,

Eure Petra ❤