Bunte Tüten

Einfach mal nicht kaufen, was man nicht braucht – ab dem 1. Oktober 2021 ist es soweit! Meine #nobuychallenge steht an! Und ich freue mich drauf! Im ganzen Oktober wird nichts gekauft, was ich nicht brauche – und ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: vielleicht würde ich das sogar „brauchen“, will mich aber im Oktober ganz bewusst auf das bewusste Konsumieren fokussieren, indem ich nichts kaufe. Klingt das verwirrend für dich? Sicher – das ist meine pure Absicht 😉 Deine Aufmerksamkeit hab ich nun, oder?

Diese #nobuychallenge ist der Auftakt einer ganzen Reihe von Challenges, die ich mir für das nächste Jahr vorgenommen habe. Mein Laufprojekt, das ich ein ganzes Jahr am Stück durchziehen wollte, ist gescheitert, weil ich mir einfach zu viel wollte. Dieses Mal möchte ich es besser machen, verträglicher und leichter für mich. Deshalb habe ich beschlossen, die Dinge, die ich innerhalb eines Jahres erreichen und verändern möchte, auf 4-wöchige Challenges aufzuteilen – weil 4 Wochen halt einfach immer gehen. 4 Wochen nix kaufen? Sollte gut machbar sein, oder? Weil danach „dürfte“ ich ja rein theoretisch wieder – wenn ich dann noch will. Ich weiß aber, dass Routinen zwischen 21 und 60 Tage brauchen, um sich zu etablieren. Also sind 4 Wochen ein guter Zeitraum, um so viel wie möglich zu lernen über mich, wie ich mich verhalte, wenn ich doch „rückfällig“ werden sollte.

Mein Jahr in Challenges

Somit also nun willkommen zu meiner 1. Challenge, in den nächsten Monaten wird es also noch viele weitere geben, ich halte dich außerdem auf dem Laufenden, wie ich mit den „alten“, die ich immer mehr in mein Leben integrieren möchte, vorankomme. Weil ich mich gefragt habe, wo ich in 1 Jahr stehen will, auf was ich dann stolz zürckblicken möchte… Dazu wird es mal einen extra Blogartikel geben, hat viel damit zu tun, wie ich leben will, was ich in meinem Leben erleichtern möchte.

Hier ein kleiner Vorgeschmack, was da alles noch so kommen wird

  • 1 Monat plastikfrei leben, ganz nach den Büchern von Nadine Schubert (Besser leben ohne Plastik), Anne Mäusbacher (Beachcleaner) und zahlreichen anderen Vorbildern
  • mich 1 Monat vegan ernähren
  • 1 Monat tägliche Bewegung
  • uvm. – bleibt gespannt und neugierig

Warum nun eine #nbc?

Von No-buy-Challenges (der Einfachheit halber kürze ich diese jetzt so ab: #nbc) lese ich immer wieder bei Instagram, außerdem bei zahlreichen Bloggern zum Thema Minimalismus und Frugalismus. Warum sprechen mich die so an? Weil es hier darum geht, den Kopf freizumachen vom Konsumieren, um sich bewusst anderen Themen zu widmen. Zum Beispiel dem Thema, wie ich eigentlich leben möchte – unabhängig vom Konsumieren. Wer bin ich, wenn ich nix konsumiere. Wer bin ich, WEIL ich konsumiere, warum konsumiere ich überhaupt (z.B. um etwas zu kompensieren, was mir eigentlich fehlt), was brauche ich eigentlich im Leben, um glücklich zu sein, was ist überhaupt Glück, bin ich glücklich? Fragen über Fragen stelle ich mir sehr gerne, denn die Beantwortung führen mich immer ein Stück näher an mich selbst heran.

Ja, natürlich spart man auch Geld, was v.a. aus frugalistischer Sicht ein großes Pro darstellt. Natürlich ist es auch eine Platzfrage, was die Minimalisten dafür begeistert. Neben all diesen Vorteilen hat es für mich aber noch viele weitere lohnenswerte Aspekte, die ich hier gerne mit dir teilen möchte und dich so vielleicht zum Mitmachen anstiften kann.

Weitere Vorteile einer #nbc

  • Zeitersparnis
    • für Vielshopper (v.a. das Online-Shoppen kostet viele Stunden am Smartphone, in denen man viele 1000 verlockende Angebote durchscrollen muss – wohlgemerkt bei zahlreichen verschiedenen Shops)
    • kein Vergleichen von Preisen und Shops für diverse Artikel, die man angeblich braucht und bei denen man irgendwie nur frustriert zurückbleibt, weil man doch nicht das beste Angebot gefunden hat, weil das nächste schon um die Ecke lauern kann
    • endlich Zeit für die wichtigen Dinge (nämlich für uns, für unsere Lieblingsmenschen, für Hobbys, für dein Sidebusiness oder das Ehrenamt, das du schon lange angehen wolltest)
  • Kreativität fördern durch Nutzen von Dingen, die schon da sind bzw. ein Herstellen von guten Alternativen
    • z.B. unterschiedliche Kombinationsmöglichkeit von Kleidungsstücken ausprobieren, die man eh hat und evtl. kaum getragen hat bisher
    • Testen von Weglassen (braucht man z.B. wirklich zahlreiche Cremes, Tuben, Tiegel usw., oder geht es evtl. auch ohne?)
    • Neudekorieren von Accessoires aus dem eigenen Bestand bzw. Garten
  • „Fokus Baby“
    • voller Fokus auf das, was man gerade tut, ohne abgelenkt zu sein von dem, was man als nächstes kaufen möchte oder muss, um en vogue zu sein (glaub‘ mir, wohl keiner schaut dich so genau an, ob du schon wieder die gleiche Hose anhast, jeder Mensch ist so mit sich selbst beschäftigt, dass man viel zu viel Wert darauf legt, was andere denken könnten und es eh nicht tun)
    • keine Konzentration auf Dinge, die man noch braucht, sondern auf die, die man schon hat
    • Nutzen und wiederentdecken der vorhandenen Dinge, die vielleicht nicht mehr beachtet wurden bzw. in Vergessenheit geraten sind
    • Überlegen, welche Sachen man zukünftig tatsächlich braucht
    • Wer bin ich, wenn ich nichts Neues kaufen kann/möchte/darf? „Bin“ ich mein Style, mein Dekowahn, meine Badezimmerkosmetik? Oder wer bin ich am Ende „ohne“ all das?
  • Finanzen
    • Ersparnis von einigen Euros, indem man nichts kauft (und plötzlich hat man Potential, um endlich in ETFs zu investieren oder für die Urlaubsreise zu sparen, obwohl man vorher dachte, dass da nix übrig bleibt)
    • Übersicht über meine Finanzen und Erholung des Kontos, wenn plötzlich nicht mehr zahlreiche PayPal-Abbuchungen mehr getätigt werden
  • Platz
    • tut es am Ende meinen Räumen gut, wenn nichts mehr dazu kommt? Vielleicht spornt es mich an, die vorhandenen Dinge besser zu nutzen bzw. vielleicht brauche ich auch hier weniger? So eine Challenge hat schon manch einen zum kompletten Ausmisten angeregt, weil man sieht, wie wenig man eigentlich wirklich braucht zum Glücklichsein – und genau darum geht es doch, oder? Nur die Dinge zu besitzen, die einen glücklich machen

Sicher gibt es noch viele weitere Vorteile dieser Challenge, davon werde ich dann einfach im Nachgang berichten.

Wie will ich vorgehen bei der No-buy-Challenge im Oktober?

Ich habe mir einige Kategorien überlegt, bei denen ich einen Stop-Knopf drücken möchte. Diese Kategorieren „stressen“ mich am meisten, so dass ich hier einfach erst einmal nichts mehr kaufen möchte. Alles (und noch viel mehr), was ich brauche für meinen täglichen Alltag, habe ich daheim. Im Vorfeld habe ich mir endlich einen Rasierhobel gegönnt, was ich schon so lange wollte. Nun sind nämlich alle Klingen meines herkömmlichen Rasieranbieters aufgebraucht, hier war gefühlt alles aus Plastik und darauf will ich zukünftig immer mehr bewusst verzichten.

Der September stand ganz im Zeichen des Aufbrauchens (#aufbrauchenstattneukaufen), bei der ganz viele von Euch bei Instagram mitgemacht haben. Allerdings wird das weit über den September und sogar bis Ende des Jahres dauern, bis ich all die Sachen aufgebraucht habe, die ich zukünftig nicht mehr nutzen möchte. Diese Aufbrauchchallenge war quasi meine persönliche Vorbereitungszeit für die #nbc, da es eben von vielen Sachen noch viel zu viel gab (ich sag nur Duschgel-Pröbchen aus Hotelaufenthalten in rauen Mengen). Ja, man könnte vieles davon sicher auch verschenken oder weggeben, ich wollte aber da durch, damit ich diese Learnings für mich abhaken kann. Memo an mich: ich brauche keine Duschgel-/Shampoo-/Bodylotiongoodies mehr aus Hotels mitnehmen, auch wenn sie schön aussehen! Weil ich zukünftig wieder auf ein Seifenstück umstellen mag. Dieses Aufbrauchen ist in meinem Fall der unbequemere Weg, den ich aber gehen möchte.

No-buy-Challenge-Kategorien, die im Oktober eine Konsumpause erhalten:

  1. Bücher
  2. Zeitschriften
  3. Wohnaccessoires
  4. Kosmetikartikel
  5. Kleidung

Weshalb es genau diese Kategorien sind? Weil es für mich die wichtigsten sind, in denen ich am Anfälligsten bin…Ich werde diese nach Schwierigkeitsgraden absteigend auflisten:

1 Bücher

Buch

Tja, was soll ich sagen: Ich bin Bibliothekarin und liebe Bücher einfach (von Berufswegen, deshalb bin ich ja Bibliothekarin geworden). Ein tolles Cover, eine gute Rezension sprechen mich sofort an nach dem Motto: „Will ich haben, will ich lesen!“. Gerade für meine neue Blogartikelserie AUSERLESENES bin ich natürlich immer auf der Suche nach guten Büchern. Jedoch habe ich mir nun einen Buchkaufstop verordnet, weil ich Bücher eigentlich nicht besitzen muss. Ich liebe sie so oder so – ob als geschenktes, geliehenes oder gekauftes Buch – die Herkunft ist eigentlich egal. Da ich in meinem Bücherschrank auch noch einige Exemplare habe, die ich noch nicht gelesen habe, will ich diesen jetzt erst einmal eine Chance geben. Zudem bin ich ja begeisterte Nutzerin der Stadtbibliothek in Nürnberg und habe da einen reichen Schatz an riesiger Auswahl (für einen geringen Jahresbeitrag erhältst du unzählig viele Medien wie Bücher, DVDs, Zeitschriften, Spiele usw.). Und viele bücherliebhabende Menschen in meinem Umfeld versorgen mich außerdem mit Literatur – dennoch wird es eine „schwere“ Aufgabe, weil die Versuchung einfach sehr groß ist.

 

2 Zeitschriften

Kaffee, Zeitschrift

Mindestens genauso liebe ich neben den Büchern Zeitschriften. Während des Studiums war ich für einige Zeit im Zeitschriftenlesesaal der Bayerischen Staatsbibliothek – das war der Himmel auf Erden! Alle erdenklichen Blätter gab es da, ich mag einfach diese bunten, inspirierenden Journale, die man prima zum Kaffee genießen kann. Dort finde ich immer Impulse, die mich inspirieren. Es gab eine Zeit (vor einigen Jahren), da hatte ich mehrere Zeitschriftenabos, so dass fast jede Woche mindestens eine neue Zeitschrift in den Briefkasten flatterte und ich mich schon drauf freute, in ihr zu blättern und zu schmökern. Auch zu dieser Zeit begann ich aber mit der Aufräumerei, der Minimalismus wurde immer präsenter in meinem Leben und die Zeit auch etwas begrenzter (durch zahlreiche Coachings und To Dos für die Aufräumerei). Plötzlich machten mir die Zeitschriftenstapel ein schlechtes Gewissen, weil ich mich ihnen nicht gebührend widmen konnte – genau das wollte ich ja nicht. Ich wollte sie nicht lesen „müssen“, damit sie abgearbeitet sind oder schnell-schnell durchblättern. Also kündigte ich spontan ALLE Abos und kaufe mir seitdem nur noch ausgewählte Magazine. Dennoch ist es hier genauso, die Stadtbibliothek und auch Nachbarinnen verleihen hier gerne an mich. Also keine Not eigentlich, oder? Schwierigkeitsgrad: 2 – eigentlich 1b 👌

3 Homeaccessoires
Teller, Löffel

Mit Tassen, Schüsselchen, Vasen, Kissen, Kerzen und Co. ein schönes Zuhause zaubern ist genau mein Ding. Und weißt du was? Genau das habe ich daheim – ein wunderschönes, gemütliches Reich, in dem ich mich (und auch alle meine Mitbewohner und Gäste sich) sehr wohlfühlen, ich brauche also nix mehr dazu. Hier freue ich mich tatsächlich aufs Umdekorieren, aufs Ausprobieren mit Naturmaterialien, die ich beim Spazierengehen finde, auf weniger statt auf mehr. Hier ist es einfach nur wichtig, die entsprechenden Läden zu vermeiden, zumindest am Anfang, um nicht zu leiden bzw. rückfällig zu werden (ok, so schlimm ist es auch wieder nicht, aber ich mag eben diese kleinen schönen Dinge, die sofort für Behaglichkeit sorgen, gerade jetzt, wo es draußen ungemütlicher wird). Ich seh‘ schon, ich werde noch zur kreativen Bastelqueen!

4 Kosmetik

Creme, Tiegel

Diese Kategorie dürfte überhaupt nicht mehr schwer werden. Vor einiger Zeit habe ich das Buch „Man nennt uns Minimalisten“ von Verena Schürmann (alias minimalistic.verena, die ich auch schon einmal interviewen durfte) gelesen und ein Teil davon beschreibt u.a. den Umgang mit Kosmetik. Da ich jahrelang auf der Suche nach der immer besten Kosmetik für mich und meine Haut war (v.a. eine Augencreme habe ich immer gesucht und nie gefunden, außerdem trifft die Werbeindustrie hier scheinbar genau meinen Nerv), habe ich danach kurzerhand beschlossen, genau wie Verena die ganzen Cremes einfach einmal wegzulassen und der Haut eine Auszeit davon zu gönnen. Und überraschenderweise lebe ich noch, meine Haut ist gut und erholt sich gefühlt täglich mehr von der jahrzehntelangen Cremerei. Da ich wieder auf das Waschen mit Seife übergehen möchte, trocknet die Haut auch nicht mehr so aus und benötigt deshalb kein Schmieren. Eigentlich wollte ich ja noch alles aufbrauchen, momentan ruht das aber, weil ich es gar nicht mehr zu brauchen scheine. Hier gilt wirklich das Motto „Weglassen ohne Verzicht“. Ich schminke mich dezent, hierfür habe ich alles im Haus, die „Gefahr“ ist hier also nicht allzu groß, weil ich genau weiß, was ich brauche – nicht mehr und nicht weniger.

5 Kleidung

Schuhe, Hose

Kleidung habe ich genug. Punkt. Auch hier freue ich mich auf die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten, bei denen ich kreativ werden möchte. Meinen Style habe ich auch gefunden, hier hat mir u.a. die liebe Julia Provenzano geholfen, diesen zu finden. Sportlich, dennoch schick und leger soll es sein und genau diese Teile habe ich auf meiner Kleiderstange. Ausprobieren, neu stylen und kombinieren ist angesagt, Sommerkleider mit groben Strickpullis, dazu Strumpfhosen und Boots sind im Trend und den finde ich total lässig – passt es doch genau zu der minimalistischen Lebenseinstellung, die Dinge zu verwenden, die ich habe. Und etwas noch cooleres draus zu zaubern. Deshalb ist der Schwierigkeitsfaktor hier nicht allzu hoch – Stand heute, ich nehme euch mit!

 

Der Plan ist keinen Plan zu haben – außer nix zu kaufen

Das ist also mein Plan für den Oktober – dieses Mal bewusst nicht als Jahreschallenge ausgelegt, da ich einfach mal sehen möchte, wie es läuft. Es soll kein Zwang sein und strikt nach Plan gehen, sondern in mein Leben passen und mich einfach mal wieder zum bewussten Konsumieren anregen. Kaufentscheidungen zu überdenken und sie vielleicht sogar hinfällig zu machen, weil ich in meinen eigenen Sachen „shoppen“ gehen kann. Meine Dinge wieder mit offenen Augen zu betrachten, mich auf wichtigeres als auf Dinge überhaupt zu konzentrieren – nämlich auf mich, das Leben, meine Menschen.

Bewusst konsumieren ist angesagt

Wenn ich auf den Kontoauszug schaue und Beträge über PayPal abgebucht werden und ich im ersten Moment gar nicht mehr weiß, wofür das überhaupt war, hat das eben nichts mit bewusst konsumieren zu tun. Aber so ein Reset tut oft gut im Leben – die #nbc ist wie das Fasten bei der Ernährung – bewusst gar nichts essen, damit es danach wieder schmeckt und ich dankbar und froh bin für das, was ich habe. Und mir zukünftige Ausgaben besser überlegen werde, ob sie tatsächlich nötig sind. Und meine eigenen Dinge wieder mehr wertzuschätzen, kreativ zu werden und neu zu erfinden, was mir gefällt.


Wie ist es bei dir? Hättest du Lust, da mitzumachen? Könntest du dir vorstellen, dich dem bewusst einmal auszusetzen, auch bzw. WEIL es evtl. wehtut? Weil uns dadurch bewusst wird, wie unbewusst wir doch oft funktionieren und handeln. Ich würde mich freuen! Ich denke außerdem, dass ich diese Challenge auf jeden Fall über den Oktober hinaus verlängern möchte. Das entscheide ich dann aber einfach spontan Ende Oktober. Und dann kommt auch schon die nächste Challenge dazu…Falls du dabei sein möchtest, schick mir gerne deine Handynummer, dann kann ich dich per WhatsApp mit Infos und Inputs versorgen – gemeinsam ist es doch immer etwas leichter, oder?

Lass‘ uns wieder bewusst leben – in allen Bereichen!

Aufgeräumte Grüße,

deine Petra ❤