Meer und blauer Himmel

Vor Kurzem ist mein Blogartikel „Was bedeutet Luxus für dich?“ erschienen und hat für große Aufruhr gesorgt. V.a. auch im Vorfeld für mich und dann auch bei der kleinen Umfrage, die ich über Instagram durchgeführt habe. Mich hat außerdem interessiert, wie meine Blogger-/Instagramkolleg*innen über diese 7 Fragen denken, die ich mir und euch gestellt habe. Ich habe festgestellt, dass Luxus tatsächlich eine Frage der Perspektive ist und diesen Perspektivwechsel habe ich heute in diesen Blogartikel eingebaut. Ich bin sehr gespannt, was Ihr dazu sagt!

Diese Fragen habe ich gestellt:

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich?
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert?
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert?
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden?
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert?
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen?
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten?

Wen habe ich nun ausgewählt? Liebe Kolleg*innen, die ich zum Teil schon einmal interviewt habe, alle Interviews findest du hier. Außerdem interessante Autor*innen, deren Bücher ich hier auf Auserlesenes schon rezensiert habe. Also Menschen, mit denen ich schon eine Weile verbandelt bin, deren Meinung mich interessiert und die mich inspirieren. Und hoffentlich auch euch!

Und hier nun die Antworten!

Anne Mäusbacher von beachcleaner – Autorin und Umweltaktivistin

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich? Luxus bedeutet für mich, Zeit und Ruhe, an schönen, ruhigen Orten in der Natur z.B. – am Meer.. oder auch gesund zu sein, Zeit mit meinem Sohn, unbeschwert zu verbringen.
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? immateriell
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert? Ideell, wichtig, mehr Raum und Zeit für sich, da denke ich gar nicht an Dekadenz.
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Wohlbefinden.
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Sicherlich, als Teenager träumt man Villen, Yachten, High Society, jetzt träumt man von quality time und Gesundheit, gesundem Essen.
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen? Eine schöne Reise  – an einen Palmenstrand (sehr bescheiden, ich weiss :), ich freue mich über Essenseinladungen, da ich nicht so gerne (alleine) koche. 
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten? jetzt wieder mehr, REISEN, me time.

Daniela Otto – Literaturwissenschaftlerin, Autorin, Texterin, Expertin für Digital Detox

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich? Das, was ich nicht brauche, mir aber wünsche. Luxus ist für mich das Gegenteil von nützlich, praktisch, vernünftig – und ist immer umweht vom Hauch des Begehrens.
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? Im Gegensatz zum Reichtum, der für mich rein immateriell sein kann – z.B. kann jemand reich an Liebe, Glück, Weisheit sein – schwingt beim Luxus durchaus das Materielle mit. Denn: Natürlich kann auch Ausschlafen ein Luxus sein, doch selbst das muss man sich finanziell leisten können.
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert? Was nützt mir eine Luxusvilla, wenn es mir an teuren Freunden, Anstand und Tugenden fehlt? Da es bei Luxus ja oft um Besitz geht, sollte man vor allem eines haben: Stil.
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Unbedingt Wohlbefinden. Dabei sehen wir auch hier, wie verschränkt beides ist: Das Wellness-Business boomt und mit dem Versprechen, sich durch teure SPA-Treatments und exklusive Retreats ein Wohlgefühl zu erkaufen, wird enorm viel Geld gemacht. Dabei dürfen wir nie vergessen: Meditation, für mich mein mentales Wellnesstool Nr.1, kostet überhaupt nichts. Wohlbefinden fängt ja im Geist an.
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Ich stand vor einem Jahr in einer Boutique und habe zur Store Managerin gesagt: „Irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen, mir jetzt ein paar glitzernde Schuhe zu kaufen.“ Während all unserer medial enorm präsenten Krisen – Corona, Klimawandel, Krieg – ist das ja nicht selbstverständlich. Insofern ja: Mein Bewusstsein wurde nochmals geschärft, dass wir für so vieles dankbar sein dürfen.
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen? Dein Buch, das hoffentlich bald erscheint
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten? Einen ganzen Tag im Bett liegen und lesen.

Carl Tilessen – Trendanalyst, Berater, Autor, Designer und Dozent für Mode

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich? Die Macht, die Luxus über mich hat, beruht auf meiner Sehnsucht, Dinge zu besitzen, die sich nicht kompromissbehaftet anfühlen.
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? Ich höre oft Sätze wie „Zeit ist der wahre Luxus.“. Ich empfinde das nicht so. Für mich ist Luxus etwas Materielles oder zumindest etwas, das durch Materielles erst möglich wird. Das wiederum dient oft als Ersatz für etwas Immaterielles, das man vermisst, zum Beispiel Zeit oder Liebe.
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert? Ich würde Luxus einen hohen kulturellen Wert beimessen. Das Streben danach, die Qualität von Dingen in irrationaler Weise auszureizen, ist Teil dessen, was uns Menschen vom Tier unterscheidet.
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Ich wünschte, ich könnte mein Wohlbefinden von Reichtum trennen.
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Ja, es ist nach und nach immer woker geworden. Luxus muss für mich inzwischen sehr verantwortungsvoll sein.
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen? Immer noch Kleidung und Accessoires.
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten? Bequeme Möbel

Nadine Schubert – Autorin und Bloggerin

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich? Luxus bedeutet für mich, das Privileg zu haben, alles tun und lassen zu können, was ich möchte. Ich habe nicht nur das Privileg, keine finanziellen Sorgen zu haben, sondern auch das, in einem freien Land zu leben, ohne Angst vor Krieg. Und Luxus ist es für mich auch, dass mich aktuelle Krisen nicht in finanzielle Nöte bringen. 
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? Ein bisschen von beidem, obwohl mir der immaterielle Wert wichtiger ist. Andererseits gebe ich viel Geld für Urlaubsreisen aus – und zwar viel lieber als für Klamotten, Möbel oder andere Dinge. Urlaub schafft für mich Erinnerungen und Erholung und das ist mir wichtig. 
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert? Das kommt doch sehr darauf an, wie man Luxus lebt. Ich habe es ja oben beschrieben. Für Millionäre ist Luxus vielleicht, einen Jet zu besitzen und teuren Champagner zu trinken. Mir reicht ein guter Prosecco für sechs Euro. Das ist Luxus genug. 
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Reich bin ich nicht, obwohl ich da jetzt keine Tabelle im Kopf habe. Das wird ja durchaus nicht nach Millionen auf dem Konto berechnet. Mir ist Wohlbefinden wichtiger. Trotzdem ist es natürlich beruhigend, zu wissen, dass ich mir die Waschmaschine leisten kann, wenn sie ersetzt werden muss. 
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Oh ja, sehr! Wir sind alle gesund. Das ist mir wichtig. Außerdem hat mich der Ausbruch des Krieges in der Ukraine sehr mitgenommen. Ich weiß noch, dass wir am 26. Februar den ganzen Tag Nachrichten geschaut und geweint haben. Da dachte ich mir: „Wir haben großes Glück, dass es uns so gutgeht in Deutschland.“ Alles, was daraus resultierte, wie gestiegene Sprit- und Energiepreise, spüren wir natürlich auch. Es trifft uns nur nicht so sehr wie andere. 
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen? Das letzte, worüber ich mich sehr gefreut habe, war ein Wärmekissen für Schultern und Rücken. Einfach, weil ich das echt gut gebrauchen kann. Ich genieße sowas und das ist für mich wie eine kleine Auszeit. 
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten? Tatsächlich würde ich gerne viel öfter zur Massage gehen. Ich hatte mir schon vorgenommen, einmal im Monat irgendeine Behandlung für MICH zu machen. Egal, ob Rückenmassage, Gesichtsbehandlung oder Ähnliches. Aber irgendwie komme ich nicht dazu. Ich schätze, ich muss einfach Termine machen, sonst wird das nix. Man schiebt zu viel vor sich her.

Tessa Randau – Autorin

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich? Wenn ich das Wort Luxus höre, muss ich sofort an die klassischen Dinge denken: teure Autos, teure Handtaschen, Markenkleidung, Austern und Champagner im Restaurant schlürfen. Alles Dinge, die in meinem Leben nicht stattfinden und die ich auch nicht vermisse.
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? Da mir materielle Dinge nur wenig bedeuten, habe ich den Begriff eine Zeit lang für mich umgedeutet und ihn auf immaterielle Werte übertragen.
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert? Für mich steht es offiziell für Dekadenz. Wobei ich damit aber auch kein Problem habe. Ich bin Rheinländerin und für mich gilt der Grundsatz: „Leben und Leben lassen“. Ich frage mich oft nur, ob Menschen wirklich ihr Glück finden, wenn sie ein dekadentes Leben führen oder ob sie damit versuchen, einer inneren Leere zu entfliehen? Ich vermute, das wahre Glück liegt für uns alle woanders.
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Beides: Emotionaler Reichtum sorgt bei mir für das größte Wohlbefinden.
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Ja, ich habe in den letzten Jahren oft gedacht, Dinge, die ich für mich tue, seien mein persönlicher Luxus. Zum Beispiel, mit meinen Kindern in den Zoo zu gehen, ein Wochenende zu einer Freundin zu fahren oder ein Mal im Jahr meine Muttermale beim Hautarzt checken zu lassen, obwohl die Krankenkasse nur alle zwei Jahre einen Anteil dazu bezahlt. Aber irgendwann habe ich verstanden, dass das kein Luxus sein sollte, sondern etwas Selbstverständliches. Alles, was mich glücklich macht oder meiner Gesundheit dient, sollte ich mir so oft wie möglich gönnen, denn ich lebe nur einmal und jeder Tag sollte so schön wie möglich sein. Und damit ich mir einen guten Alltag ermöglichen kann, verzichte ich gerne auf andere Dinge, z. B. teure Kosmetik oder teure Friseurbesuche. Der günstige Haarschnitt im kleinen Dorfladen reicht mir vollkommen aus.
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen? Einen Blumenstrauß oder einen selbst gebackenen Kuchen.
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten? Eine Nackenmassage. Ich bin sehr häufig im Nacken verspannt und liebe es, wenn jemand mit festem Griff diese Verspannungen löst. Deshalb habe ich mir zum Geburtstag einen Gutschein dafür gewünscht. Ich habe ihn letzte Woche eingelöst und es hat extrem gutgetan. Deshalb habe ich beschlossen, mir diesen Luxus jetzt öfters zu gönnen.

Sventja Franzen – Autorin, Bloggerin, Frugalistin

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich? Luxus ist extrem vom der eigenen Lebenssituation abhängig beziehungsweise in welchem gesellschaftlichen Umfeld man sich befindet. Was für den einen ganz normal ist, kann der andere als puren Luxus wahrnehmen. Das gleiche gilt auch für Probleme: Sich über eine bestimmte Fragestellung überhaupt Gedanken zu machen, kann zeigen, in was für einer luxuriösen Grundsituation man sich befindet. Als kleinen Exkurs dazu empfehle ich den Song: „Mehr als lebensgefährlich “ von Deichkind.
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? Sowohl als auch. Letztendlich hebt man sich mit Luxus von der vorherrschenden durchschnittlichen Lebensweise ab. Es gibt dieses Dreieck aus Geld, Energie und Zeit, das je nach Lebensabschnitt variiert:
    – Ein Jugendlicher hat Zeit und Energie, aber kein Geld.
    – Ein Erwachsener hat Geld und Energie, aber keine Zeit.
    – Und ein Best-Ager hat Geld und Zeit, aber keine Energie.
    Jede der drei Personengruppen wird als begehrenswerten Luxus das jeweils fehlende Element der anderen Personengruppen definieren. Daraus folgende These: Je weniger Gedanken ich mir um Geld machen muss und je weniger begehrenswert mir Statussymbole erscheinen, umso immaterieller wird die Definition von Luxus.
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert? Mein Opa hat früher immer gesagt: „Reich ist, wer eine Kartoffel mehr hat, als er essen kann“. Das fasst es gut zusammen. Nach oben gibt es allerdings keine Grenzen und laut Glücksforschung gewöhnt man sich an einen gewissen Lebensstandard schnell, so dass man Luxus recht bald nicht mehr als genau diesen wahrnimmt. In den letzten Jahren habe ich zunehmend das Gefühl, dass Luxus von immer mehr Menschen als ideeller Wert wahrgenommen wird. Dazu zählt: mehr Zeit für sich zu haben, achtsam mit sich umgehen zu können etc. Aber vielleicht täuscht das auch nur innerhalb der Frugalismus-
    und Minimalismus-Bubble.
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Das eine kann eng mit dem anderen zusammenhängen. Es ist nur die Frage, was man aus dem eigenen Reichtum macht. Aber wenn ich mich entscheiden müsste zwischen viel Geld, um Dinge kaufen zu können, oder einem sorglosen Leben: zweiteres.
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Nicht im Allgemeinen, aber im Speziellen. Mir persönlich fällt es sehr schwer, mir vorzustellen, welches Ausmaß an Luxus und Dekadenz bei den WIRKLICH Reichen gelebt wird. Die Statistik, dass ein Durchschnittsmensch für rund 10 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr  verantwortlich ist und bei den Superreichen mehrere tausend Tonnen CO2 pro Jahr anfallen, hat mich erschüttert. Ich glaube zwar nicht an den Spruch, dass Geld den Charakter verdirbt. Geld legt den wahren Charakter meiner Meinung nach eher frei. Aber welches Ausmaß das annehmen kann, hat mich Luxus noch einmal mit anderen Augen sehen lassen.
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen? Zählen zwei Tickets fürs Burning Man 2024 als materieller Gegenstand?
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten? Massagen und Sauna-Tage – und das guten Gewissens. Mir die Zeit zu nehmen, einfach wohlig herumzuliegen und nicht irgendetwas Funktionelles zu tun (arbeiten, produktiv sein, Reisen planen, Sport machen, …) – das ist ein Luxus, den ich mir tatsächlich viel öfter gönnen sollte.

Melanie Baron – Stress- & Achtsamkeitscoach, Wirtschaftspsychologin

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich? Meinen persönlichen Luxus sehe ich darin, mein Leben so gestalten zu können, wie ich möchte. Freie Entscheidungen zu treffen, meine Zeit für Aktivitäten nutzen zu können, die mir wichtig sind. Luxus bedeutet für mich auch Geld in meine Weiterbildung investieren zu können. Oder mit dem Rucksack durch Südostasien reisen zu können. Aber zum Beispiel auch mir eine Putzhilfe leisten zu können.
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? Definitiv ein immaterieller Wert. Ich habe noch nie Wert darauf gelegt (teure) Dinge zu besitzen. Immaterieller Luxus bedeutet für mich z.B. auch mir „Zeit kaufen“ zu können, indem ich Dienstleistungen von anderen in Anspruch nehme, wie z.B. eine Putzhilfe oder die Innenraumreinigung meines Autos.
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert?
    Für mich gibt es zwei Perspektiven auf Luxus. Meine Definition von Luxus ist ideeller Natur. Luxus in Form von schnellen Autos, Schmuck, Uhren, 5-Sterne-Hotels, das neueste iPhone Modell etc. fällt für mich in die Kategorie Dekadenz und lehne ich in meinem Leben ab. Doch manch einer mag vielleicht auch meine Backpackingreisen durch Südostasien als Luxus bezeichnen.
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Wohlbefinden
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Ich habe im letzten Jahr aufgrund des Starts meiner Selbstständigkeit hohe Beträge in Weiterbildungen und den Businessaufbau investiert. Davor war ich eher als geizig verschrien. Also ja, was mein berufliches angeht, hat sich mein Verständnis von Luxus geändert. Ich gönne mir den Luxus diese Investitionen zu tätigen, damit ich mir mein (Arbeits-)leben so gestalten kann, wie ich es mir vorstelle.
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen? Tatsächlich ist diese Frage für mich am allerschwersten zu beantworten. Dies liegt zum einen daran, dass ich mir mein Leben so aufgebaut habe, dass ich mir eigentlich alles leisten kann, was mir wichtig ist. Und zum anderen daran, dass ich sehr genügsam bin und eigentlich keine kostspieligen Wünsche habe. Mein aktueller Traum, wäre vielleicht ein kleines Häuschen an der Mosel, in dem ich in Zukunft Achtsamkeitsretreats anbieten kann. Damit könnte man mir eine Freude machen.
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten? Den Luxus Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen. Genau das sollte eigentlich kein Luxus sein. Darum habe ich mir genau das für die Zukunft vorgenommen, damit es nicht weiterhin Luxus bleibt.

Janina und Frederik Enning von gruenesfamilienleben.de – bloggen über Minimalismus und Nachhaltigkeit

  • Was bedeutet Luxus für euch persönlich? Luxus ist für uns, viel freie Zeit und keine größeren existenziellen Sorgen zu haben.
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? Für uns ist Luxus ein immaterieller Wert.
  • Steht Luxus für euch für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert? Es ist für uns ein ideeler Wert.
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Ganz klar Team Wohlbefinden. Zufriedenheit und Wohlbefinden sind für uns die Grundlage für ein erfülltes Leben.
  • Hat sich euer Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Nein, nicht im letzten Jahr, sondern schon in den Jahren davor. Wir haben unseren Blick weg von materiellen Gütern hin zu Zeit und Erlebnissen gelenkt.
  • Wenn ich euch einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdet Ihr euch am meisten freuen? Eine Decke. Denn ohne Decke friert man und kann schlechter schlafen. Schlaf ist uns sehr wichtig 😉
  • Welchen LUXUS gönnt Ihr euch viel zu selten? Spontan sagen wir Massagen.

Anne Weiss – Autorin

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich? Für mich ist es der größte Luxus das, was in meinem Leben knapp ist: Zeit, die ich allein verbringe oder mit Menschen, die mir etwas bedeuten. In der ich meditiere. Lese. In der Natur bin.
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? Beides, denn Zeit ist natürlich immateriell. Aber Luxus sind auch viele Dinge, die wir als solche oft gar nicht mehr wahrnehmen: ein besonderes Event, schön angerichtete pflanzliche Köstlichkeiten im Restaurant. Von einer Freundin habe ich einen aufwändig selbstgenähten Quilt geschenkt bekommen. Das ist materieller Luxus – ich brauche die Decke ja nicht unbedingt, und ich empfinde sie vor allem deswegen als luxuriös, weil die Mühe und Liebe einer tollen Person darin steckt.
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert? Ich finde, das ist von der Person abhängig, die sich den Luxus zu Gemüte führt. Inmitten kostspieliger Pracht und verschwenderischer Fülle zu leben und dies beinahe als selbstverständlich hinzunehmen, ist dekadent – TV und Werbung gaukeln uns vor, eine Machtposition, Geld und Luxus zu haben, wäre Erfolg. Es wäre für uns und unsere Zukunft auf diesem Planeten besser, wenn wir andere Lebensmodelle und Werte als Erfolg zu bewerten: Wie viele gelungene soziale Beziehungen hat eine Person, wie gesund ist sie, wie viel Zeit kann sie frei gestalten und so fort.
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Team innerer Reichtum und Wohlbefinden – weil ich mir vor kurzem den Arm gebrochen habe, ist mir sozusagen schmerzlich bewusst, wie wichtig Gesundheit ist.
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Seit ich „Mein Leben in drei Kisten“ geschrieben habe, beschäftige ich mich mit Suffizienz, also dem, was genug bedeutet. Im letzten Jahr nun habe ich als Autorin das Thema Wohnen in den Blick genommen. Es ist ein Grundbedürfnis, das durch die Verknappung von bezahlbarem Wohnraum zum Luxus wird. Da läuft gewaltig etwas schief, das schwerwiegende soziale Folgen hat. Ich habe mir angeschaut, wie es in Zukunft besser gehen kann, und dafür habe ich alle möglichen spannenden Wohnexperimente unternommen. Wer mehr lesen will: Mein Buch übers Wohnen heißt „Der beste Platz zum Leben“ und erscheint im August bei @droemerknaur.
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen? Ein Herzensbuch, das du grad ausgelesen hast, wenn du glaubst, dass es mich ebenso berühren kann wie dich. Wir sind oft viel zu zurückhaltend, wenn es darum geht, solche Freuden zu teilen.
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten? Ausgiebigen Kaffeeklatsch mit meiner Freundin @felis_sense_of_snow im süßesten Kuchenlokal von Köln, dem @cafehibiskus. Ich war schon viel zu lange nicht mehr in ming Stadt am Rhing!

Nina Pettenberg – Inner Balance Coach – Ausbilderin, Podcasterin, Mentorin

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich? Laut Wörterbuch bedeutet Luxus ein kostspieliger, verschwenderischer, den üblichen Rahmen stark übersteigender, nur dem Genuss und Vergnügen dienender Aufwand.
    Für mich persönlich beutet Luxus, die Freiheit zu haben, selbstbestimmt zu leben, frei entscheiden zu könne, in was ich investieren möchte, was mir wirklich wichtig ist und was mir am Herzen liegt. Luxus ist für mich die Zeit und die finanziellen Mittel zu haben, das Leben zu führen, das sich für mich gut und sinnvoll anfühlt.
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? Ich denke es ist eine gesunde Mischung. Luxus ist für mich zum Beispiel in einem Bio-Supermarkt meiner Wahl für unseren täglichen Bedarf einkaufen zu können. Bewusst hochwertige Produkte auszuwählen, auch wenn diese einen höheren Preis haben. 
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert? Ich denke für mich kommt es stark darauf an, wie Luxus gelebt wird. Verschwenderisch oder bewusst. Eine Flasche Champagner zu einem besonderen Anlass genießen, versus sich am Strand mit Champagner gegenseitig wahllos zu bespritzen. So kann Luxus sowohl ziemlich dekadent sein, als auch ein Ausdruck von (geteilter) Lebenslust und Freude.
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Team Wohlbefinden, mit einem funkelnden Fundament an Fülle.
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Spannende Frage! Und ja, mein Verständnis von immateriellem Luxus hat sich in den letzten Jahren tatsächlich etwas gewandelt. Durch die Pandemie wurde mit bewusst, wie „luxuriös“ unserer Freiheit doch ist. Wie selbstverständlich wir uns in all den Jahres frei bewegen konnten. Mir wurde dadurch noch bewusster, wie wichtig Selbstbestimmung für mein Wohlbefinden ist. 
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen? Über diese Frage habe ich lange nachgedacht. Und mir wurde bewusst, dass es mir eher darauf ankommt, mit welcher Energie und Idee ich beschenkt werde. So würde ich mich über einen Strauß frischer Blumen als Dankeschön super freuen! Natürlich auch über eine weitläufige Ranch in der Natur oder einem Urlaub auf den Malediven.
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten? Auszeit. Nur genießen und in den Tag leben. Das tun, was mir Freude macht, ohne an eine „ToDo-Solltest-Müsstest-Liste“ zu denken. 

Wow, was für tolle Antworten von den unterschiedlichsten Menschen ich erhalten habe. Wahnsinn, oder? Ich finde, dass alle zusammen ein unglaubliches Bild abgeben davon, wie unterschiedlich die Perspektiven sind und wie jede/r aus seiner Sicht heraus dazu Stellung nimmt. Ich liebe dieses Potpourri an Ideen, an Ansichten und Meinungen so sehr!

 

Was sagst du dazu? Wie hättest du die Fragen für dich beantwortet? Schreibe es gerne in die Kommentare!

Alles Liebe, deine Petra ♥

P.S.: Gönne dir DEN Luxus, den du dir viel zu selten gönnst – du kennst ja sicher das Zitat:

Ergreife die Gelegenheit. Denk an all die Frauen auf der Titanic, die den Dessertwagen weitergewunken haben.

Erma Bombeck