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Heute gibt es wieder ein Interview mit einer tollen Frau, die ihr Herzensprojekt verwirklicht hat. Ich freue mich sehr, dass ich Nadine Schubert vorstellen darf, die wohl besser bekannt ist als „Frau Schubert“ von Besser leben ohne Plastik.

Ich folge Nadine schon seit längerer Zeit, genau genommen, seit ich mich dafür interessiere, Plastik in meinem Leben immer mehr zu vermeiden. Da sie die erste war, die sich so richtig und für mich passend mit dem Thema beschäftigte, war es klar, dass ich einen ihrer Vorträge besuche – wenn sie schon in meiner Heimatstadt Nürnberg ist. In Nürnberg selbst durfte ich sie dann auch kurz persönlich kennenlernen, da sie sich mit einer gemeinsamen Freundin vorher getroffen hat und wir uns dadurch kurz vorgestellt wurden. Der Vortrag selbst hat mich umgehauen – Nadine ist witzig und authentisch, sie ist spontan und das Vortragen liegt ihr echt im Blut! Dabei ist sie niemals belehrend oder mit erhobenem Zeigefinger, was sie sehr, sehr sympathisch macht.

Das Zitat, das mir von diesem Vortrag am meisten in Erinnerung geblieben ist, lautet:

Es ist nicht wichtig, womit du anfängst. Sondern dass du anfängst.

Das zeigt ihre positive Lebenseinstellung: beginne einfach irgendwo, Hauptsache, du fängst einmal an. Dann ergibt sich alles andere ohnehin wie von selbst, du findest immer mehr Alternativen oder Stellschrauben, durch die du noch plastikärmer leben kannst. Von plastikfrei bin ich leider noch weit entfernt, aber ich sehe mich auf einem guten Weg. Ich finde immer mehr passende Geschäfte bzw. passen meine herkömmlichen Läden ihr Sortiment immer mehr an, so dass es nicht mehr ungewöhnlich erscheint, mit einer Dose zum Metzger zu gehen. Wohin ich ohnehin immer seltener gehe, da Fleisch und Wurst kaum noch auf dem Speisezettel stehen. Genau das meinte ich mit: dann ergibt sich alles wie von selbst bzw. fügt sich. Weil wir uns durch das Auf-den-Weg-machen auch verändern, andere Dinge erkennen, Zusammenhänge besser verstehen und mehr in Frage stellen, was wir verändern können.

Da Nadine selbst Mama von zwei Kindern ist, konnte ich mich sofort mit ihr identifizieren. Sie weiß einfach, wovon sie spricht. Haushalt mit Kind und Kegel führen plus berufstätig und dann auch noch evtl. Umwege beim Einkaufen in Kauf nehmen, weil es im Supermarkt nur verpackte Lebensmittel gibt. Sie bietet durch ihre Bücher (Besser leben ohne Plastik*und Noch besser leben ohne Plastik*) und den Blog einfache und alltagstaugliche Alternativen an – dabei geht es viel darum, Dinge selbst herzustellen (Lebensmittel wie Aufstriche und Co., außerdem Putzmittel und Reiniger), Minimalismus und Ressourcenschonung sind ihr ebenfalls wichtig – also war sie die perfekte Kandidatin für mein Interview, zu dem sie zum Glück auch sofort JA gesagt hat.

Nun aber zum Interview: Besser leben ohne Plastik

Wer bist du?

Ich bin Nadine, eine waschechte Fränkin, zu Hause in der Nähe von Bamberg. Ich bin 39 und Mutter von zwei Kindern. Meine Tochter ist sieben, mein Sohn 15 Jahre alt. Verheiratet bin ich auch – aber noch nicht so lange, wie wir Kinder haben 🙂

Stelle bitte kurz dein Herzensprojekt „Besser Leben ohne Plastik“ vor und wie es dazu kam!

Mein Projekt heißt ganz klar: Plastikvermeidung! Ich habe nach einem Fernsehbericht 2013 beschlossen, dass wir, die Familie Schubert, ab sofort ohne Plastikmüll leben wollen. Die Bilder von Plastik in den Ozeanen, sterbenden Tieren, die Plastik gefressen haben und der Hinweis auf Weichmacher, die aus den Verpackungen in unsere Lebensmittel gelangen, hat mich so schockiert, dass ich wusste: Das will ich nicht mehr! Und dann war einfach Schluss.

Wann wusstest du, dass du JETZT losgehen willst, um es zu verwirklichen?

Ich hab sofort bei uns zu Hause angefangen, ohne zu wissen, welche Ausmaße das mal annehmen würde. Weder habe ich geplant, einen Blog zu schreiben, noch Bücher zu veröffentlichen oder dafür gar meinen Job an den Nagel zu hängen. Das hat sich erst im Laufe der Jahre entwickelt.

Gab es anfangs Hindernisse? Wenn ja, wie hast du diese überwunden?

Na ja, ich musste mich ja erstmal orientieren. Wer „ganz normal“ einkauft, kommt um Plastik ja nicht herum. Aber ich konnte ganz viele Dinge schnell umsetzen. Milch gab´s im Glas, Käse offen an der Theke und Obst und Gemüse gab es nur noch nach Saison und ohne Verpackung. Das hat gut geklappt. Der Rest hat sich nach und nach ergeben.

Was denkst du, was dich von anderen Bloggern / Autorinnen zu Nachhaltigkeit und Plastikvermeidung  unterscheidet?

Ich war die Erste! Es gab in Deutschland keinen einzigen Blog, kein Forum, wo man Tipps zum Leben ohne Plastik bekommen hat. Ich musste mich da ganz allein durchschlagen. Deshalb habe ich ja selbst begonnen und im Herbst 2013 ging „Besser leben ohne Plastik“ online. Heute würde ich sagen: Ich bin authentisch und weiß, wovon ich rede. Ich bin mittelalt und habe eine Familie. Zero Waste als Single oder zu zweit ist doch kein Ding. Aber mit Kindern? Das stellt viele Mütter vor Herausforderungen. Ich bin da eben mittendrin. Die meisten Menschen, die sich mit Plastikvermeidung beschäftigen, sind Frauen und sie sind zwischen 29 und 40. Das sehe ich bei meinen Vorträgen und in meinen Statistiken. Sie sind mir also recht ähnlich.Außerdem glaube ich, man merkt mir meine Begeisterung für dieses Thema an. Und ich denke, viele lassen sich davon anstecken.

Welche Pläne für die Zukunft hast du noch?

Puh, Pläne gibt es immer. Ich möchte weitermachen mit meinem Thema. Ich bin nicht fertig. Es gibt noch viele Baustellen beim Umweltschutz und der Plastikvermeidung. Gerade stecke ich in den letzten Zügen der Überarbeitung meines neuen Buches. Es ist ein Kinderbuch zum Thema Plastik und heißt „Grüne Helden – Ohne Plastik geht es auch“ – Ich bin sehr stolz darauf, denn es erklärt kindgerecht, was es mit Plastik auf sich hat und wie jedes Kind ganz leicht Kunststoffe einsparen kann. Es ist für Grundschulkinder ab 8 Jahren und es wird sogar Arbeitsblätter für die Schule geben. Mehr erfahrt Ihr bald auf meinem Blog.

Wo findet man dich? (Website, Instagram, Facebook usw.)

Ich bin natürlich überall vertreten: Auf meiner Website: www.besser-leben-ohne-plastik.de, auf Instagram, auf Facebook und bei Pinterest

Gibt es ein Buch, das dein Leben verändert hat?

Ja: Einfach Öko* – als ich das gelesen habe – das dürfte im Herbst 2016 oder 2017 gewesen sein, hab ich nochmal ganz viel im Haushalt umgestellt. Es ging nicht so sehr um Plastik, sondern um den CO2-Fußabdruck.

Welchen Podcast kannst du empfehlen?

Ich liebe Podcasts. Mein Liebling ist der Zeit Verbrechen Podcast und ich habe die ARD Audiothek App – dort gibt´s allerlei Reportagen und Features zu vielen Themen. Ich interessiere mich nicht nur für Umwelt, sondern auch für Zeitgeschehen, Politik und True Crime.

Gibt es DIE eine Routine, die du täglich anwendest?

Ich trinke jeden Morgen ein Schnapsglas Olivenöl. Das tut einfach gut. Olivenöl enthält natürliches Ibuprofen und wirkt entzündungshemmend. Für mich als ehemalige Rheumapatientin perfekt.

Hast du ein Lebensmotto?

Ich kann dir jetzt keinen Spruch aufsagen. Aber ich habe im Laufe der Jahre gelernt, mich von negativen Einflüssen zu trennen. Das können Jobs sein, aber auch Freunde – oder eben ehemalige Freunde. Wenn mir etwas nicht gut tut, wieso soll ich daran festhalten? Ich denke nicht mehr, ich müsse alles alleine schaffen, sondern frage nach Hilfe. Und ich mache! Wenn ich etwas möchte oder für wichtig und richtig halte, dann wird’s gemacht! Man muss anfangen, egal an welcher Stelle. So ist das beim Plastik, bei der Liebe, bei beruflichen Zielen.


Liebe Nadine, vielen lieben Dank für dieses inspirierende Gespräch mit dir, du bist sympathisch, witzig, authentisch und natürlich! Danke, dass du mit deiner Mission vorangehst und uns mit nimmst! Mit auf diesen plastikfreien Weg, den wir gemeinsam mit und v.a. für unsere Kinder gehen!
Für deine Zukunft wünsche ich dir alles Gute und Liebe und auf dass du noch so viele Menschen mehr inspirieren wirst!


Ich hoffe, dass dich Nadine – genau wie mich – genauso begeistert hat mit ihrer Einstellung, einfach mal anzufangen. Wie ist es bei dir? Lebst du schon plastikarm bzw. -frei? Fällt es dir noch schwer oder in vielen Punkten schon ganz leicht? Schreib‘ mir doch gerne deine persönliche Geschichte dazu! Ich freue mich über jede Einzelne!

Aufgeräumte Grüße,
Petra


Übrigens wurde ich im Februar 2021 auch von Nadine Schubert interviewt, den ganzen Artikel findest du hier in ihrem Blogartikel: Aufräumen: „Wir nehmen uns zu viel vor.“


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