Yogasitz

Im Dezember wird es wieder eine neue Challenge geben, dieses Mal zum Thema „achtsam leben“. Diese fehlende Achtsamkeit macht mir gerade etwas zu schaffen, vielleicht geht es dir ja auch so. Deshalb kommt die Challenge gerade wie gerufen! Warum ich all diese Challenges mache, habe ich hier aufgeschrieben!

Was möchte ich im Dezember alles machen bzw. v.a. NICHT machen?

Achtsam leben

  • tolle Routinen überlegen, durch die ich achtsamer werde
  • Meditationen
  • ganz viel Nichtstun
  • gedanklich immer bei einer Sache bleiben, weg von Multitasken
  • den Achtsamen Adventskalender von Birgit Fazis von „Zeit statt Zeug“ nutzen
  • mir ganz viele Fragen stellen, mit denen ich mein Leben hinterfrage und mich immer wieder in den Moment hole
  • Tipps für achtsame Momente sammeln
  • Lives auf Instagram mit Dr. Daniela Otto zum Thema Digital Detox und Johanna Katzera (für mich DIE Achtsamkeitsqueen) zum Thema Achtsamkeit führen
  • alles etwas ruhiger angehen
  • überlegen, was mir wirklich wichtig ist
  • den natürlichen Rhythmus der Natur auch für mein Leben übertragen – weil hey: es ist Winter, DIE Zeit des Rückzuges, der Langsamkeit, der Besinnung (wenn nicht jetzt, wann also dann?)

Dieses Mal wird es eine Challenge sein, für die es keine WhatsApp-Gruppe geben wird. Weil es eine sehr individuelle Challenge für mich sein wird. Natürlich werde ich euch teilhaben lassen, werde meine Erfahrungen und Tipps dazu bei Instagram posten, außerdem mein Fazit aus dieser Zeit teilen.

Ich freue mich nach diesem echt stressigen November nun sehr darauf, den Dezember deutlich ruhiger und entspannter angehen zu lassen. Wie ist es bei bei Euch? Seid Ihr auch reif für so einen achtsamen Dezember? Weg von all den 195 Verpflichtungen, von 1083 Punkten auf der To Do Liste, die sich irgendwie vermehren, je mehr man wegstreicht? Wie bei der griechischen Hydra – wenn man einen Punkt erledigt, wachsen zwei neue hinzu 😉 Gruselig. Tja, ganz auf To Do Listen verzichten kann und werde ich wohl nicht, aber sicher gibt es da auch noch andere gute Ideen für die Verpflichtungen und Termine, oder?

Innehalten als Schlüssel

Das Innehalten, ruhiger und besinnlicher werden stehen jedenfalls im Vordergrund, die Weihnachtszeit mit all ihren schönen Lichtern, mit Kerzenschein, Plätzchenduft, Weihnachtsliedern, gemütlichem auf der Couch sitzen und Punsch trinken, Weihnachtsfilme ansehen (wer steht noch so auf Märchen?) und allem, was eben zu dieser Zeit gehört, ist so eine tolle Zeit. Wenn es dann noch schneit, klirrend kalt ist und man nach einem schönen Spaziergang von draußen reinkommt, bin ich endlich angekommen! Bei mir, bei den Menschen, die wichtig sind, in Ruhe und voller Behaglichkeit.

Ihr seht schon, ich liebe diese (Vor-)Weihnachtszeit wirklich sehr! Und will sie genießen in jedem Moment! Weihnachtsgeschenke haben wir ohnehin schon abgeschafft (außer für meinen Sohn), das entspannt mich doch echt sehr. Wenn alle samstags (wer geht bitte freiwillig an einem Samstag in die Stadt? Oder zu IKEA?) durch die Läden hetzen, schlafe ich lieber aus, lese im Bett, kuschel‘ mit den Katzen, spaziere durch die (dann hoffentlich) verschneite Landschaft und freue mich einfach des Lebens. Draußen ist es nämlich genauso, wie ich es mir wünsche: ruhig, alles fährt zurück, sammelt Kraft, besinnt sich. Die Natur hat ihre eigenen Gesetze, ihren Rhythmus. Und im Winter ist eben loslassen, Ruhe, Erholung, Besinnlichkeit angesagt. Ein Kräfte tanken und sammeln, damit es im Frühjahr wieder gestärkt losgehen darf.

Nicht 12 Monate, 4 Jahreszeiten, 365 Tage pro Jahr voller Anspannung. Die Natur ist uns hier doch eigentlich ein sehr guter Lehrmeister, die uns vormacht, wie das Leben spielt. Was man braucht, um kraftvoll zu sein, um glücklich durchs Leben zu gehen. Vermutlich ist das auch die Achtsamkeit, die mir etwas fehlt im Alltag. Weil ICH denke, dass manche Dinge JETZT so laufen müssten, dabei ist oft noch gar nicht die Zeit dafür. Weil ich einen Schritt voraus bin und nicht richtig höre und sehe, was es gerade braucht – was ich gerade brauche.

Was ist Achtsamkeit

Wikipedia definiert Achtsamkeit wie folgt: „Achtsamkeit (englisch mindfulness) bezeichnet einen Zustand von Geistesgegenwart, in dem ein Mensch hellwach die gegenwärtige Verfasstheit seiner direkten Umwelt, seines Körpers und seines Gemüts erfährt, ohne von Gedankenströmen, Erinnerungen, Phantasien oder starken Emotionen abgelenkt zu sein, ohne darüber nachzudenken oder diese Wahrnehmungen zu bewerten. Sie kann demnach als Form der Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit einem besonderen Wahrnehmungs- und Bewusstseinszustand verstanden werden, als spezielle Persönlichkeitseigenschaft sowie als Methode zur Verminderung von Leiden“.

Achtsamkeit ist für mich ein bei mir selbst ankommen, ein auf mich hören, ein Hineinspüren, ein im Moment leben, eine wertungsfreie Weltanschauung, ein auf Bedürfnisse achten, was jetzt dran ist. Weil es passt, nicht, weil ich es mir wünschen würde.

Als mein Sohn noch ein Baby war, wollte ich anfangs „meinen“ Rhythmus auf ihn überstülpen. Zum Beispiel JETZT ein Schläfchen machen, weil es gerade passend wäre. Hat das geklappt? Naja, jede/r von euch, der ein Baby hat oder hatte, weiß die Antwort sehr gut. Erst, als ich mich dem natürlichen Rhythmus von Max (der heute übrigens schon 13 Jahre alt ist und wieder gaaaaanz andere Schlafenszeiten hat) angepasst habe, hat es hervorragend geklappt. Wirklich hervorragend! Entspannt und ganz natürlich hat sich alles gefügt. Ja, manches Mal kamen wir etwas verspätet zu einem Familientreffen, dafür aber mit sehr entspanntem und gut gelauntem Kind – und dementsprechend stressfrei verlief alles. Dieses Learning hatte ich schon wieder verdrängt, jetzt zum Thema Achtsamkeit fällt es mir zum Glück wieder ein.

Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht
Afrikanisches Sprichwort 

Go with the flow

Scheinbar ist einfach alles, was im Fluss ist, gut. Gegen den Strom zu schwimmen ist oft sehr anstrengend. Und wenn es nur der natürliche Zeit-Fluss ist. Seinen eigenen Rhythmus zu kennen, seine Hochs und Tiefs, seine Schlafbedürfnisse zu respektieren erscheint mir immer verlockender und jetzt, wo ich das so aufschreibe, ist es mir fast peinlich, dass ich so lange nicht darauf gehört habe, nicht in meinem natürlichen Rhythmus lebe.

Sondern so, wie es erwartet wird, wie ich es „gewohnt“ bin bzw. mir angewöhnt habe. Weil ich immer schon früh aufgestanden bin, denke ich, dass ich ein absoluter Frühaufsteher bin, ich bin monatelang früh um 5 Uhr gelaufen – und ja, das ist ein gutes Gefühl. Aber mein Körper wäre noch nicht aufgewacht, wenn ich nicht so eisern und mit Disziplin gegen ihn gearbeitet hätte.

Es ist Zeit, sich Zeit zu nehmen

Kennt Ihr eigentlich eure natürliche Aufwachzeit? Ich denke manchmal, dass es wahrscheinlich meist nur so um die 5 bis 10 Minuten mehr Schlaf bräuchte und ich würde erfrischt und aus freien Stücken aufwachen. Aber durch den gestellten Wecker kann ich das selten herausfinden. Weil ich pflichtbewusst aufstehe, um dem Sohnemann Frühstück zu machen, um meine Haushaltsdinge zu erledigen, um früh in der Arbeit zu sein. Was wäre, wenn ich diesen Rhythmus nur antrainiert habe? Ich werde es herausfinden, versprochen! Weil ich insgeheim weiß, dass wir intuitiv das Richtige tun, wenn wir dem Körper Zeit und die Erlaubnis dafür geben. Mehr auf die Bedürfnisse zu hören ist ja eigentlich das Natürlichste dieser Welt, oder? Dennoch kenne ich so viele – v.a. Frauen, die genau das nicht tun. Gefangen im Hamsterrad ihrer Verpflichtungen, ihrer täglichen To Dos, ihrer Glaubenssätze, wie wir zu sein haben.

Oh man, das wird ein spannender Monat, ich seh’s schon. Und ich freu mich drauf, das auszuprobieren!

Ich sende euch achtsame Grüße und freue mich so sehr auf diese Zeit,
Eure Petra ❤


Hier findest du noch einmal alle bisher durchgeführten Challenges plus meine Beweggründe:

Schritt für Schritt zur Veränderung 
Oktober: Einfach mal nicht kaufen, was man nicht braucht
November: Minimalistisch leben