Seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit dem Lebensstil des Minimalismus. Es gibt verschiedene Definitionen in der „Szene“, ich glaube ja, dass ihn jeder für sich anders definiert. Und genau das ist ja auch das Spannende daran.
Denn schließlich gibt es nicht DIE eine Form, mit der man sein Leben glücklich führen kann. Was für den einen zu wahrem Glück auf Erden führen kann, mag für den nächsten der wahre Alptraum sein. Und genau um das Glück & sein Leben selbst zu gestalten geht es meiner Meinung nach. Sich nicht als Opfer des Schicksals & der Umstände zu sehen, sondern aktiv ins Handeln zu kommen, sein Leben selbstbestimmt zu leben. Das setzt allerdings voraus, dass man sich selbst fragt, was man im Leben wirklich will.
- Auf was will ich später einmal zurückblicken
- welche Momente und Erlebnisse will ich erleben
- an welche Erinnerungen möchte ich mit Stolz und Liebe zurückdenken
- was will ich hinterlassen
- wie kann ich mich jetzt schon selbst verwirklichen
- …
Wir bereuen nicht die Dinge, die wir getan haben, sondern die, die wir nicht getan haben. Was will ich also nicht bereuen in meinem Leben? Ich möchte immer alles versucht haben, wenn es nicht klappt, muss ich es mir später nicht vorwerfen. Manche Dinge sollen vielleicht einfach nicht sein, wenn es diese Türe nicht ist, ist es die nächste. Aber an keiner Tür zu rütteln kann auch nicht der richtige Weg sein, oder? Zu warten, bis die Türe durch Zauberhand geöffnet ist während ich auf der Couch sitze ist definitiv NICHT mein Weg. Ich will mein Leben aktiv leben, selbst Schritt für Schritt an meine mir selbst gesteckten Ziele & Grenzen (und darüber hinaus) gehen.
Hierbei war und ist der Minimalismus mein Schlüssel! Einfach leben, Dinge einfach machen. Das Motto: Mach’s einfach ist inzwischen zu meinem Lebensmotto geworden! Ich mag diese Doppeldeutigkeit, es drückt genau das aus, was ich fühle! Einfach im Sinne von leicht, umkompliziert, schlicht – also wenige Dinge, die dafür aber multifunktionell sind und mich glücklich machen. Mach’s einfach als Aufforderung an mich, Dinge anzupacken, nichts aufzuschieben, nicht solange alle Nachteile und evtl. Komplikationen überdenken – sondern das tun, was mich glücklich macht. Oder was mich langfristig glücklich macht.
Deshalb mussten so viele Dinge aus meinem Leben gehen – sie machten mich nicht oder nicht mehr glücklich. Aber was macht es für einen Sinn, mich mit Sachen zu umgeben, die mir kein gutes Gefühl geben, die mich sogar im Gegenteil ständig an Unerledigtes erinnern, mir ein schlechtes Gewissen machen, da ich sie vielleicht viel zu teuer gekauft habe und nun in der Ecke stehen lasse, Gegenstände, die mich an jemanden erinnern, an den ich aber nicht ständig erinnert werden möchte, weil der Mensch keine große Rolle mehr in meinem Leben spielt. Unliebsame Geschenke, die ich einmal bekam und nun schweren Herzens aufbewahre, obwohl sie mich nicht erfreuen. Zu viele Dinge, die mein Leben verstopfen, meine Energie rauben. Denn ständig musste ich Dinge von A nach B räumen, ich war gefühlt nur noch mit Aufräumen beschäftigt. Und das neben Alltag und Kind und Job….

– …
Was für ein schöner Bericht, vielen lieben Dank dafür!
Herzliche Grüße,
Laura
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