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Heute darf ich euch endlich einmal wieder ein Interview mit einer tollen Frau präsentieren, die ihr Herzensprojekt verwirklicht hat. Weil ich überzeugt bin, dass es mehr Menschen wie du und ich braucht, die ihr Herzensprojekt verwirklichen sollten – weil wir dadurch die Welt gemeinsam zu einem besseren Ort machen können!

Maren Schiemann hat sich mit dem Unternehmen unegal selbstständig gemacht. Auf ihrer Website steht es so: „Die Gründerin von unegal ist überzeugt, dass alltägliche Produkte ohne alltäglichen Plastikabfall hergestellt werden können…“

Und wie das funktioniert, verrät sie uns in dem Interview! Viel Spaß beim Kennenlernen dieser motivierten und inspirierenden Frau!

Wer bist du?

Ich bin Maren, 36 Jahre alt, verheiratet und lebe mit meinem Mann und unserem Hund in Lichtenstein bei Reutlingen.Wir reisen oft nach Griechenland und besuchen die Familie und die Heimat meines Mannes.
Meine Ursprünge liegen im Raum Augsburg und dort haben wir uns auch kennen gelernt.2010 bin ich nach einer Australienreise der Liebe wegen nach Reutlingen gezogen und habe dort eine Tätigkeit im Kundenservice bei einer Sportmarke aufgenommen.
Später übernahm ich dort das Projektmanagement und baute das Vertriebssegment der Onlineplattformen aus.

Während meiner beruflichen Laufbahn hatte ich oft das Gefühl, nicht das Richtige für die richtigen Leute zu tun.
Ich bin ein Kind der Generation Plastik und habe mir selbst lange Zeit gar keine Gedanken über die Folgen für unsere Umwelt gemacht, ich war Teil dieses Systems und lief in meinem Hamsterrad.

Stelle bitte kurz dein Herzensprojekt vor und wie es dazu kam! Wann wusstest du, dass du JETZT losgehen willst, um es zu verwirklichen?

2017 machten wir Urlaub in Griechenland und waren auf einem Ausflug zu einem unserer Lieblingsstrände auf der Insel Thassos.
Wir gehen mit unserem Hund meist nur an wilde bzw. nicht bewirtschaftete Strände. An diesem Tag wurde ich das erste Mal damit konfrontiert, was es heißt, wenn das „sichtbare“ Entsorgungssystem nicht funktioniert: Wir liefen am Strand entlang und überall lag alter und neuer Plastikmüll am Strand. Eigentlich waren wir dort, um die Natur, die Ruhe und den Moment zu genießen, aber es hatte seine Schönheit verloren. An der Straße in Sichtweite stand eine große Mülltonne, die überquillte und drum herum lag der restliche Abfall zwischen den Pinienbäumen. Ich wusste nicht wohin mit diesem Müll und war gezwungen mir Gedanken zu machen…Wir sind in Deutschland meist daran gewöhnt, den Müll vor die Tür zu stellen. Er wird abgeholt – aus den Augen, aus dem Sinn. Was passiert mit unseren Unmengen an Plastikmüll? Wie lange kann das noch gut gehen? Und was tun wir dem Planet nur an?

Nach unserer Rückkehr achtete ich mehr auf einen nachhaltigeren Konsum und stellt fest, dass das gar nicht so einfach ist. Es gibt so viele Lebensmittel in Einwegplastik, so viele Wegwerf-To-Go-Artikel und wo man im Haushalt hinschaut – Alltagshelfer aus Kunststoffen.
Ich wurde auch zunehmend unzufriedener in meinem Job und es dauerte eine ganze Weile, bis ich den Mut fasste aus meinem Arbeitshamsterrad zu klettern und etwas auf Grund von Überzeugungen zu starten.
So machte ich mir im Jahr 2018 Gedanken und es reifte die Idee, mehr Alternativen zu Plastikprodukten zu schaffen. Ich beschäftigte mich zuerst mit verschiedenen Materialien – Bio-Kunststoffen und schließlich mit Edelstahl. Manchmal ist der Blick in eine vergangene Zeit hilfreich, in der wir noch weitestgehend ohne Kunststoff auskamen.
2019 gründete ich dann das Unternehmen unegal und entwickelte die Lunch Box SUPERHÄLT. Durch den Tipp der IHK bin ich auf Crowdfunding aufmerksam geworden und sah daran die Chance, mein erstes Produkt mit der Unterstützung von vielen Gleichgesinnten verwirklichen zu können. Mit dieser Lunch Box erfinde ich die Welt nicht neu, aber mir war es wichtig ein Produkt zu schaffen, dass die Vorteile bestehender vereint und dass die Auswahl an Alternativprodukten wächst.

Was war der ausschlaggebende Faktor?

Der ausschlaggebende Faktor war die Konfrontation mit der Realität unseres Abfallproblems und das Streben nach einer wirklich sinnvollen Aufgabe – einen Beitrag zu leisten.

Gab es anfangs Hindernisse? Wenn ja, wie hast du diese überwunden?

Ja, es gab natürlich Hindernisse, z.B. woher das Kapital nehmen, um das Vorhaben realisieren/finanzieren zu können oder sich außerhalb der Kompetenzzone zurecht zu finden.Ich lernte und lerne in allen Bereichen dazu, die zu einer Selbstständigkeit gehören. Wenn ich vor einer neuen Situation stehe, versuche ich mir das Wissen anzueignen, auch wenn es dann einfach manchmal länger für Dinge braucht als bei routinierten Personen. Das macht es spannend und für eine Arbeit mit Vision hat man auch ein ganz anderes Durchhaltevermögen und viel mehr Energie

Welche Pläne für die Zukunft hast du noch?

Mein Ziel ist es Schritt für Schritt mehr Alternativen zu schaffen und dem Endverbraucher einen leichten Zugriff auf diese zu ermöglichen.
Ich denke, wir alle sind mittlerweile durch die Auswirkungen des Klimawandels und die Medien sensibilisiert und wenn wir die Wahl bzw. Auswahl haben, uns für eine nachhaltige Alternative zu entscheiden, würden wir dies auch tun und im Alltag bewusster handeln.
Ich möchte auch sobald es möglich ist eine Umweltschutzorganisation unterstützen, um gemeinsam noch mehr bewirken zu können.

Wie kann man dich bzw. den Superhält finden?

Auf meiner Website www.unegal.com/ findet Ihr mich und meinen Online-Shop, außerdem bin ich natürlich auch auf Instagram unter www.instagram.com/un.egal/ und auf Facebook unter www.facebook.com/unegal.UG zu finden. Der Verkauf meiner Produkte in Supermärkten und Unverpacktläden ist angedacht.

Plastikfrei leben funktioniert dann, wenn man den Menschen gute Alternativen gibt


Vielen Dank an Maren für dieses tolle Interview, in dem wir dich ein Stück weit kennenlernen durften und an deiner Geschichte teilhaben durften! Alles Gute für deinen weiteren Weg und dass viele tolle Alternativen zu den herkömmlichen Produkten entstehen können! Die Welt braucht mehr solche Vorreiter!

Aufgeräumte Grüße,
deine Petra