Umsonst und draußen? Was meint sie denn hiermit? Es geht um „Urlaub daheim“ – das war für mich in den letzten Jahren leider nie ein Synonym für Erholung, Entspannung, coole Dinge in der Umgebung tun, lesen was das Zeug hält usw. Sondern eher all das zu tun, wozu ich über das Jahr nicht kam. Außerdem habe ich immer die Arbeit gesehen (der Rasen wollte mal wieder gemäht werden, die Garage könnte mal wieder ausgemistet und gekehrt werden, das Zeug darin will zum Wertstoffhof, die Heizungsgitter könnte man wieder mal lackieren, Fenster hätten auch dringend einen Putz nötig…). Wie du siehst, hatte Urlaub daheim für mich also eher einen negativen Beigeschmack, weshalb er nicht gerade erstrebenswert war. Außerdem hatte ich da mal in Ruhe Zeit, mir alle Mögliche zu überlegen, in Ruhe Coachings zu geben usw.

Da wir in diesem Jahr aber auf Grund der ganzen C-Umstände nicht reisen wollten (weil es einfach zu unsicher war mit Quarantäne-Maßnahmen und Co), haben wir uns entschieden, daheim zu bleiben und einfach das wunderschöne Franken bzw. Deutschland zu genießen. Ein paar Tage Berlinaufenthalt stehen schon fest, ansonsten ist NIX geplant. Einfach mal nix!

Und wieso sollte dieser Urlaub daheim denn nun – im Gegensatz zu allen anderen davor – entspannt sein?

See mit Blick auf die Wolken

Weil ich einfach alle To Dos VORHER erledigt habe. Also alle, die mir so wichtig waren, dass ich sie erledigen möchte. Dazu berichte ich nächste Woche noch etwas ausführlicher, natürlich ging es auch ums Ausmisten, um Ballast abwerfen, um einen freien Raum daheim. Ich habe wieder etliche Dinge in meinen Wohnräumen mit minimalistischem Blick begutachtet und sie durften gehen, weil ich sie nicht mehr brauche, weil sie mich nicht mehr glücklich machen. Genau um das geht es mir auch in meinen Coachings mit Kundinnen immer wieder: Macht es dich noch glücklich? Wenn ja, perfekt. Dann darf es bleiben. Wenn nicht, dann darf es gehen. Genauso gehe ich auch bei mir daheim immer und immer wieder vor.

Ich habe also ausgemistet, ja (darüber berichte ich nächste Woche noch ausführlicher). Und außerdem zahlreiche Erledigungen getätigt:

  • Ich habe meine Garage gesäubert
  • das Gartenhaus neu strukturiert
  • all das erledigt, was für meine Ausbilung zum Inner Balance Coach noch anstand (das letzte Modul findet im September statt, davor wollte ich noch einmal alle Inhalte wiederholen; darüber werde ich Ende September dann einmal ausführlicher berichten)
  • meine Unterlagen sortiert und ausgemistet
  • neue Blogartikelideen skizziert bzw. schon konzipiert
  • weitere Bücher für AUSERLESENES gelesen und schon skizziert
  • an spannenden Kooperationsdingen gearbeitet
  • neue Online-Kurse zum Thema Zeitmanagement und Ordnung im Büro überlegt, die im Oktober stattfinden
  • uvm.

Der Clou an der Geschichte? All das erledigen, das mir daheim während des Urlaub sonst die Entspannung rauben würde. Weil ich ständig beschäftigt wäre, ständig etwas zu tun hätte, mich nicht in Ruhe mit mir und meinen Lieben und all den schönen Erlebnissen zu beschäftigen. Sondern den ganzen Tag busy zu sein und kaum Erholung zu haben. Weil ich im Urlaub nicht arbeiten will, nicht am Rechner sitzen will, sondern entspannt im Liegestuhl chillen will – mit Eiskaffee und/oder Aperol Spritz, Musik hörend und Pläne schmiedend, was denn morgen so geht – oder auch nicht 😉

Was haben wir also vor im Urlaub?

Außer spontane Tagesausflüge, Freibad- bzw. Seetage in der Umgebung genießen, Kletterwald mit den Jungs, daheim grillen, viiiiiiel lesen (habe gefühlt ca. 20 Bücher aus der Stadtbibliothek ausgeliehen), auf der Terrasse frühstücken und Mittagessen und überhaupt alles einfach draußen machen. Also eigentlich doch ziemlich viel „geplant“, oder?

Ich finde nicht. Da es keinen festen Termin gibt (auch so eine Sache, die ich im Urlaub einfach liebe) entscheiden wir einfach wetter- und launeabhängig sehr spontan, wonach es uns heute ist. Ich habe auf Instagram und unter meinen Freunden eine kleine Umfrage gemacht, was Ihr denn so für Tipps für Urlauber daheim habt und heraus kamen ganz wunderbare Vorschläge, wie man die Zeit daheim sehr wohl sehr gut genießen kann. Viele der Tipps sind in der Umsetzung kostenlos, was mich als bekennende Minimalistin und seit neuestem auch Frugalistin (dazu wird es bald einmal einen Blogartikel geben!) sehr freut. Ich finde nämlich, dass nicht alles immer mit (viel) Geld ausgeben zu tun haben muss, im Gegenteil sind doch die kostenlosen oder -günstigen oft die schönsten Erlebnisse …

Umsonst und draußen

Hier nun eine dich hoffentlich inspirierende Liste, die in keinster Art und Weise eine Vollständigkeit garantieren möchte, ich glaube eher, dass sie im Laufe der Zeit immer mehr anwachsen wird … Auf Vorschläge von Euch bin ich immer sehr gespannt! Kommentiert gerne unter dem Beitrag, dann kann ich ihn nach und nach ergänzen! Und ja, es sind nicht alle komplett kostenlos, aber ich finde, für relativ wenig Geld erhält man oft wirklich sehr viel Erlebnis und unvergessliche Momente – aber fast alle sind draußen, versprochen!

  • Ein Picknick machen
    im Garten / Balkon / im Park / am See / im Freibad / mitten in der Natur mit selbstgeschmierten Broten, Salat, Limo, Prosecco, Fingerfood und einer Kühlbox, tolle Picknickdecke und Musik, etwas zu lesen und ganz viel Zeit (allein, zu zweit oder noch mehr. Dann evtl. auch Spiele und Bälle mitnehmen)
  • Lesen
    auf der Gartenliege und den ganzen Tag nix anderes tun, dazwischen neue Getränke und leckeres Essen und ein Nickerchen (Bücher gibt es sicher im eigenen Bücherregal, in der Bibliothek, bei Freunden, im öffentlichen Bücherschrank). Einige Ideen findet Ihr vielleicht auch auf AUSERLESENES
  • Nichtstun
    einfach mal gar nichts tun (der Natur lauschen, die Wolken begutachten, Vögel / Insekten beobachten)
  • Spazieren 
    woanders als auf der üblichen Strecke – für geübtere Spazierer auch wandern in der Fränkischen
  • Zoo oder ein Walderlebniszentrum bzw. Wildpark besuchen
    und die Natur bestaunen
  • Radtouren
    am Kanal / Fluss entlang, bis man keine Lust mehr hat (dort dann mitgebrachte Sachen genießen oder einen Biergarten ansteuern) und dann wieder zurückfahren oder sogar woanders übernachten
  • Stadtrundführung
    eine außergewöhnliche Stadtführung in der eigenen (oder einer benachbarten) Stadt buchen; einen Teil der Stadt als Touri besuchen, in der man sonst nicht verkehrt und so alles einmal mit anderen Augen betrachten
  • Museum, Schlösser und Burgen besuchen
    auch hier gibt es sicher so einige tolle Sachen zu erkunden, ich war z.B. schon sehr lange nicht mehr im Museum und liebe dieses ganz besondere Flair dort.
  • Klettergarten besuchen
    So ein cooles Erlebnis, sehr empfehlenswert! Wenn man im Freiflug irgendwo runter „rutscht“, steht gefühlt die Welt still!
  • Sonnenauf- und Untergänge bestaunen
    Und zwar daheim, im Garten, mit Morgentau und dem ersten Kaffee oder abends mit einem Glas Wein – unbezahlbar!
  • Schwimmen gehen
    In allen möglichen Schwimmbädern in der Umgebung (vielleicht sogar die, die du noch nicht kennst), an tollen Seen, am Fluss… Die Möglichkeiten sind schier grenzenlos. Am besten hinradeln und dann den ganzen Tag im Gras liegen und von den wunderbaren Badegeräuschen in einen sanften Schlummerschlaf lullen lassen, mit Pommes-Duft in der Nase und Eis im Bauch … (ok, ich schweife ab, sorry)
  • Draußen essen
    Und zwar jede Mahlzeit – weil es draußen einfach immer gut schmeckt, oder? Wahlweise am Balkon, im Gras, auf der Terrasse, bei offenem Fenster, im Biergarten und und und…
  • Spielen
    Brettspiele, Frisbee, Badminton, Tischtennis, alle möglichen Gartenspiele, die seit Jahren in der Gartenhütte oder im Keller verstauben

 

Weitere Tipps für einen gelungenen Urlaub daheim:

  • das Handy/ den PC/ den Laptop so oft es geht auslassen und im wirklichen Leben sein… (über Digital Detox werde ich sicher nach dem Urlaub noch einmal etwas schreiben, da mich das Thema gerade sehr inspiriert. Vorab könntest du schon einmal den Gastartikel von Dr. Daniela Otto dazu lesen)
  • Kochabende mit Freunden – jeder darf einmal sein Lieblingsrezept kochen, so bekommt man gleichzeitig mehrere Gerichte auf den Tisch und wird inspiriert
  • einfach mal kreativ sein (malen, Musik machen, spielen usw.)
  • sich einen ganzen Tag nur für sich gönnen (v.a. die Muttis unter uns). Was spricht gegen einen Tag Therme oder so? Nur für uns? Mit gutem Buch oder der Lieblingszeitschrift…Hach, ich freu mich schon so drauf!
  • uvm.

 

 

Draußen sein

 

Raus aus dem Alltag

Ich glaube, dass es am allerwichtigsten ist, einfach mal raus aus dem normalen Alltag zu kommen. Dazu gehören z.B. auch, sich einmal den Luxus zu gönnen, Essen zu bestellen bzw. zu gehen, lange schlafen, spät ins Bett, den Haushalt liegen lassen usw.

 


Was sagst du? Ich finde, das könnte ein echt entspannter Urlaub werden – frei von Verpflichtungen und allen möglichen To Dos (übrigens habe ich nicht alle geschafft, bevor es ab morgen Nachmittag dann in den Urlaub für die nächsten 3 Wochen geht). Und weißt du was? Das macht überhaupt nix! Weil es eh viel zu viele Punkte waren und ich die für mich wichtigsten erledigt habe. Und alle anderen? Warten sicher auf mich, bis ich wieder aus dem Urlaub „zurück“ bin – und wenn nicht, haben sie sich vielleicht inzwischen in Luft aufgelöst, weil sie gar nicht so wichtig waren. Dann ist es doch super, dass ich ihnen keine Energie geschenkt habe 🙂

 

In diesem Sinne wünsche ich allen einen tollen Sommer und eine erholsame Zeit – egal, wo Ihr seid! Ob daheim oder wirklich weg – erholt euch, lasst das Handy so oft aus wie es geht, seid mit allen Sinnen genau da, wo Ihr eben gerade seid! Genießt das Leben und seid glücklich!

 

Viele Grüße,

Petra ❤