So, das offizielle Ende meiner „Nichts kaufen im Oktober“ Challenge ist gekommen, ich hatte mir vorgenommen, im Oktober nichts aus den Kategorien Bücher, Zeitschriften, Wohnaccessoires, Kosmetik und Kleidung zu kaufen. Und das ist mir gelungen – und zwar sehr, sehr gut.

Heute möchte ich mein kleines Fazit mit euch teilen, wie es mir in den letzten 4 Wochen so ergangen ist. War es immer leicht? Ein ganz klares Jein. War es sehr schwer? Ein ganz klares Nein. Möchte ich die Challenge verlängern? Absolut Ja. Hier verlinke ich euch auch noch einmal den Beitrag zum Interview mit meiner Freundin Susan Flemming, die ich über ihre Beweggründe befragt habe (die mich außerdem zu meiner Challenge final inspiriert hat).

Beweggründe zur Challenge

Ich habe ja hier darüber berichtet, weshalb ich überhaupt losgehen wollte. Nämlich weil ich wieder bewusster konsumieren wollte, nicht mehr unbedacht und schnell, schnell. Weil ich grundsätzlich das Gefühl habe, dass ich unbewusst eben so ticke. Schnell noch irgendwelche Dinge von der Liste erledigen, schnell noch dieses und jenes einkaufen, warum auch immer (um ein Gefühl zu befriedigen, um sich glücklich zu shoppen, um einem sehr spontanen Kaufimpuls nachzugeben, weil man das eben immer so macht oder what ever). Ein Warten auf etwas, das man möchte, gibt es heute kaum mehr, oder? Wenn man etwas will, kauft man es sich eben. Ist ja auch ein tolles Gefühl, sich alles leisten zu können. Aber will ich mir auch alles leisten? Brauche ich das alles? Nö!

Wie verlief die Challenge?

Gleich zu Beginn habe ich eine WhatsApp-Gruppe gegründet für Interessierte, die mitmachen wollten. Weil es in einer Gruppe einfach oft viel leichter geht, man kann sich motivieren und stärken. Und das hat auf jeden Fall geklappt! Wir waren eine tolle Gruppe mit den unterschiedlichsten NO BUY – Kategorien (Bücher, Zeitschriften, Kosmetik, Kleidung und Wohnaccessoires waren ja meine mir vorgenommenen Kategorien), dazu kamen außerdem noch Pflanzen, Süßigkeiten, Amazon-Bestellungen generell, Essenslieferdienste, Schuhe, Küchenartikel, Tee, Drogeriartikel, Sale-Angebote und Weihnachtsdeko.

Es gab zahlreiche Tipps von mir zu:

  • wie man selbst im eigenen Haushalt shoppen kann
  • woher man Dinge, ohne sie zu kaufen, bekommen kann (nein, Diebstahl ist keine Option!)
  • dass man v.a. am Anfang eher die „Gefahrenquellen“ meiden sollte
  • dass eine Wunschliste wahre Wunder bewirken kann
  • uvm.

Mir fiel es überraschenderweise sehr, sehr leicht. Ich hatte das Gefühl, dass meine Intention, wieder bewusst zu kaufen, ach was sag ich: zu leben – genau das Richtige für mich war und auch ist. Eigentlich ja auch in allen Lebensbereichen. Indem ich nicht sofort zuschlage, v.a. online, macht es schon viel aus. Sich Gegenstände auf eine Wunschliste für später zu schreiben gab mir ein gutes Gefühl, dass ich nichts „verpasse“ oder nicht haben darf, sondern eben später kaufen könnte. Ich vermute einmal, dass ich dieses SPÄTER gar nicht brauche. Weil ich bis dahin schon eine gute Alternative gefunden habe (z.B. habe ich mir eine gelbe dicke Winterjacke eingebildet, ich habe mir aber dann einfach meine noch sehr guten Jacken aus dem Schrank gezogen und festgestellt, dass ich eine von den beiden ohnehin kaum anhatte. D.h. diese wird nun DIE Jacke für den Winter, evtl. gibt es im nächsten Jahr eine neue, mal sehen… Ich glaube aber, dass ich dann eh nicht mehr dran denke und wenn doch, möchte ich definitiv Second Hand stöbern!).

Die Suche nach Alternativen im eigenen Haus bzw. in der Natur fand ich auch sehr bereichernd und diese wird auf jeden Fall beibehalten. Ich liebe es, mein Haus zu dekorieren, mit Blumen zu schmücken und immer einmal wieder alles anders zu stellen. Ich habe tolle Vasen, Kerzen, Schalen usw., die ich dieses Mal einfach mit tollen herbstlichen Accessoires geschmückt habe. Eine Nachbarin hat mir spontan einen Strauß Astern aus ihrem Garten geschenkt, außerdem habe ich einen wunderschönen Hagebuttenzweig gepflückt, der vor meiner grauen Wohnzimmerwand ein richtig toller Eyecatcher ist, so dass ich da nichts mehr sonst brauche. Kastanien, Moos, Tannenzapfen und Co. mag ich eh gerne, auch als Tischdeko für ein leckeres Abendessen mit Freunden.

Dinge verleihen ist ja die Grundbotschaft von Bibliotheken. Ich als Bibliothekarin lebe und liebe diese Mission. Gerade bei Büchern und Zeitschriften, meinen beiden schwierigsten Kategorien, in denen ich wirklich sehr leicht verführbar war (Hallo, schaut euch die glänzenden Cover an, die wundervollen Einbände und das Gefühl von Seiten in in der Hand, der Geruch!) habe ich meine Bibliotheksbesuche noch mehr ausgeweitet. Besitzen muss ich diese nämlich eigentlich nicht, ich mag sie einfach so gerne lesen, in ihnen stöbern, mir tolle Tipps und Inspirationen holen. Und wo geht das nun mal besser, als dort? Eben!

 

Wie geht es weiter mit der Challenge?

Ich habe mir vorgenommen, all meine Challenges in den vier Wochen, in denen ich sie durchführe, wirklich zu 100 % durchzuziehen. Ohne Ausnahme, ohne Kompromisse, ohne Joker. Weil ich genau weiß, wie Gewohnheiten funktionieren. Eine Ausnahme hier führt zu einer Ausnahme dort usw. Das wollte ich nicht, denn hej: 4 Wochen gehen doch immer, oder? Fand ich auch. Nach den vier Wochen kann ich nun sagen, dass sich meine Gewohnheiten verändert haben. Dass es oft ein GAR NICHT sein muss, um diese alten Routinen zu durchbrechen, damit man danach wieder gut starten kann. Quasi ein Reset. Jetzt bin ich so weit, dass ich die Challenge auf jeden Fall weitermachen möchte.

Und zwar mit genau den Erkenntnissen, die ich gewonnen habe:

  • bewusst einkaufen (was brauche ich wirklich, keine Spontan-/Frustkäufe)
  • Wunschliste für Gegenstände, die ich „unbedingt“ möchte, anlegen und diese 4 Wochen ruhen lassen
  • eine Alternative überlegen, wie ich um den Kauf rumkommen könnte (shoppen daheim, evtl. verschenkt es jemand, selbst machen usw.)
  • Dinge ausleihen

Übrigens habe ich einen Tipp, den ich meiner Community gegeben habe, nicht einmal selbst genutzt: Das gesparte Geld für einen Fast-wäre-ich-schwach-geworden-Moment beiseite zu legen. Weil man dann sieht, was man gespart hat. Aber es gab tatsächlich keinen einzigen.

Fazit

Dranbleiben, weitermachen, mal sehen, wie gut es weiter geht. Und diese Gewohnheit weiterführen, während die nächsten Challenges anlaufen – mein Warum habe ich hier ausführlich erläutert

 


Sehr aufgeräumte Grüße

deine Petra ❤