Im heutigen Inspiration Friday möchte ich Euch Miriam Hempel vorstellen. Miriam und ich mussten uns sozusagen kennenlernen. Sicher könnt Ihr Euch noch an Sarah von NUERNBERGSPOTS erinnern, die ich vor einiger Zeit hier auf dem Blog interviewen durfte. Das ganze Interview könnt Ihr hier noch einmal nachlesen.

Im Gespräch meinte Sarah immer wieder einmal, dass Miriam, eine sehr gute Freundin und ich uns unbedingt einmal kennenlernen sollten, da wir in vielen Dingen wohl sehr ähnlich denken, z.B. was das Vertrauen in die Welt, den Glauben an sich selbst und seine Fähigkeiten und weitere Aspekte angeht. Da war meine Neugier natürlich geweckt! Kurzerhand telefonierten Miriam und ich – und was soll ich sagen: Sarah hatte absolut recht! Da ich ja bekanntlich nicht an „Zufälle“ glaube, sollte das also sein, dass wir beide uns treffen. Nach einem anregenden Telefonat, in dem wir gleich voll ins Thema nebenbei gründen als berufstätige Mama eingestiegen sind, vereinbarten wir einen persönlichen Termin, an dem ich Miriam dann interviewen durfte.

So besuchte ich sie dann an einem sonnigen Nachmittag bei ihr Zuhause unweit von Nürnberg entfernt (nebenbei bemerkt: Sie wohnt mit ihrer Familie zusammen in einem wunderschönen alten Haus, das sie zusammen liebevoll und mit sehr viel Geschmack restauriert haben, so dass aus der ehemaligen Scheune ein echtes Traumhaus wurde!). Das macht sie zu einer #lokalheldin für mich, was mich umso mehr freut, da ich ja finde, dass Nürnberg und Umgebung so unendlich viele Lokalhelden zu bieten hat, die mit ihrer Energie und ihren Ideen die Stadt so toll machen.

Von dieser Frau möchte ich Euch nun berichten, ich freue mich darauf, ihre Geschichte mit Euch zu teilen, die wieder einmal Mut macht, an sich zu glauben, auf seine Fähigkeiten zu vertrauen und auf das Bauchgefühl (oder ist es das Herz?) zu hören.

Im August 2018 hatte Miriam nun also den Gedanken, sich nebenbei mit einer eigenen Kosmetiklinie und dem Verkauf von hochwertigem Schmuck – in diesem Fall Perlen, die sie auf einer Messe gesehen hat – selbständig zu machen. Auf dieser Messe hat sie Perlen entdeckt, die sie einer Freundin mitbringen wollte. Sie wurde durch den Aussteller vor Ort gut beraten und damit war die Idee geboren. Gleich im September machte sie wahr und holte sich ihren Gewerbeschein, um das Ganze offiziell zu machen. (Anmerkung: Immer wieder geht es in ihrem Leben darum, sich Fragen zu stellen. Was kann ich, was sonst keiner kann? Was ist zu tun? Welche Schritte sind als nächstes zu gehen?) Miriam hat von Natur aus ein großes Vertrauen in sich selbst und ihre Fähigkeiten, weiß, was sie will und was sie nicht will. Und jetzt war klar: Sie will Schmuck produzieren. Diese starke Persönlichkeit hatte – wohlgemerkt – mit Schmuckproduktion bisher nichts zu tun! Außer natürlich, dass wohl jede Frau gerne Schmuck trägt bzw. geschenkt bekommt. Aber die Vorstellung, etwas mit Perlen zu machen, kam einfach und somit war klar, dass es Perlen sein sollten, die sie zu unglaublich schönem Schmuck verarbeiten wollte.

Sie ging auf die Suche nach Lieferanten, machte sich auf, passende und hochwertige Ressourcen zu finden. Von der Produktion eigentlich noch keine Ahnung vertraute sie ihrem Bauchgefühl. Es klingt wie aus dem Bilderbuch! Ohne richtigen Lieferanten (die Recherche dauerte noch an), ohne wirklichen Plan – nur ihrem Wissen vertrauend, dass hier etwas Tolles, das Richtige entsteht, fing sie an. Auf die Frage: Was ist als nächstes zu tun? folgte ein Meilenstein dem nächsten. Von Anfang an war klar, dass die zweifache Mama und Ehefrau

  1. keinen Kredit hierfür aufnehmen wollte und
  2. am Anfang das Geschäft ausschließlich im online-Shop betreiben wollte.

Schließlich arbeitet sie hauptberuflich bei der Nürnberg-Messe, was ihr sehr viel Spaß macht und auch viel mit reisen verbunden ist. Dennoch war klar, dass sie noch etwas für sich selbst brauchte, in dem sie all ihre Fähigkeiten und Talente einbringen konnte, das sie herausfordert und ganz neue Ressourcen in ihr weckt, in dem sie Dinge tut, die getan werden müssen – z.B. einen Online-Shop aufbauen, eine Website zu gestalten, auf die Suche nach Lieferanten zu gehen, sich die Fähigkeiten zur Schmuckverarbeitung anzueignen usw.

Miriam hat einige Händler angeschrieben, erst einmal hat sich jedoch nichts ergeben. Eine Rückfrage bei einer weiteren Händlerin hat schließlich ergeben, dass diese die Mail versehentlich gelöscht hat (dranbleiben lohnt also!). Daraufhin wurde sie an einen deutschsprachigen Händler in Indonesien verwiesen, mit dem der Kontakt von Anfang an gepasst hat und von dem sie mittlerweile ihre Akoya-Perlen bezieht. Von einem Goldschmied in Deutschland hat sie dann gelernt, wie sie die Perlen zu Ketten, Ohrringen bzw. -stechern verarbeitet muss. Um die Perlen selbst vorzubohren (für Ketten) hat sie eigens eine Bohrmaschine von einer Japanreise mitgebracht, auch hier hat einfach alles wieder reibungslos geklappt, in dem ihr der Zufall nette Kontakte in die Hände gespielt hat, die das vermitteln konnten (wir beide glauben nicht an Zufälle im eigentlichen Sinne, sondern dass Dinge aus bestimmten Gründen passieren, die so mühelos und leicht erscheinen, dass sie wie zufällig wirken).

Dann ging alles ziemlich schnell. Ein Name musste her, der eher nebenbei im Gespräch mit einer Kollegin entstanden ist (eine Abwandlung des Nachnamens plus Instagram-Profil-Name). Diesen hat sie sich gleich über einen Markenanwalt schützen lassen, um ihr Unternehmen unter diesem Namen in mehreren Bereichen ausbauen zu können. Ein Logo bzw. Label musste entworfen werden – mit allem was dazu gehört (Briefpapier, Visitenkarten, Boxen für den Schmuckversand usw.). Dies hat sie über die Design-Plattform 99designs zur Ausschreibung gegeben, wo sich zahlreiche junge Designer um den Auftrag bemühten. Ausgesucht wurde dann schließlich nach Bauchgefühl, dem sie ja bekanntlich gut vertrauen kann. Somit war ihr Corporate Design geboren.

Nun geht es daran, Reichweite aufzubauen. Sarah unterstützt Miriam hier sehr tatkräftig, v.a. über Instagram, Facebook, ihre Website mit dem dazugehörigen Online-Shop und einem Blog wird die Zielgruppe so nach und nach aufgebaut (Miriam bewirbt auch aktiv ihre Produkte, z.B. war eine Kooperation mit Frauke Ludowig äußerst erfolgreich für die Bekanntheit). Im Shop gibt es außerdem auch hochwertige Kaschmirschals und Kaschmirdecken, der Aufbau einer Kosmetiklinie steht schon in den Startlöchern. Hier arbeitet sie eng mit ihrem Mann zusammen, der ohnehin schon Kosmetikprodukte herstellt.

Man darf also gespannt sein, was hempeline noch so alles auf die Beine stellt! Dieser unperfekte Start, wie sie ihn selbst bezeichnet, hat also Erfolg auf ganzer Linie gezeigt, was wieder einmal beweist, dass man nicht alles können und wissen muss, bevor es losgeht! Dass die zu lernenden Dinge unterwegs und dann, wenn sie nötig sind, by doing gelernt werden. Ist es nicht eher die Unsicherheit und Angst, die uns stoppt, genau deswegen noch nicht loszugehen? Weil etwas noch nicht bekannt ist und noch nicht getan wurde? Ich vermute, dass wir uns genau damit selbst blockieren, weil wir Angst vor der eigenen Courage haben, Angst, in die eigene Kraft zu gehen, egal, was andere sagen. Weil wir uns nicht erlauben, anders zu sein, weil es doch alle so und so machen.
Auch Miriam bekam diese Kritik von außen zu hören und zu spüren. Dennoch – oder vielleicht auch deswegen – hat sie es gewagt, diesen Schritt zu gehen. Ihr Mann unterstützt sie nach Herzenskräften, die Kinder und Familie stehen auch voll hinter ihr. Überhaupt ist sie deswegen jetzt keine schlechtere Mama, weil sie ihr Ding macht und ihren Herzenswunsch verwirklicht. Im Gegenteil – und da sind wir uns einig – ist sie dadurch viel ausgeglichener und glücklicher, genau WEIL sie das macht. Weil sie ihnen damit auch ein Vorbild ist, weil sie dadurch auch neue Energie und Lebenslust tankt und sogar eine bessere Mama sein kann.

Zum Abschluss habe ich Miriam dann noch einige Fragen gestellt:

Was machst du in deiner Freizeit gerne, wenn du nicht gerade für hempeline arbeitest?

Am besten entspanne ich mich beim Yoga, diese Zeit einmal pro Woche gehört ganz mir, hier schalte ich ab und tanke neue Energie, das tut meinem Körper und dem Geist gut.

Hast du ein Lebensmotto?

Ja, um es kurz zu machen: viel, schnell und spaßig 😉 (Also dem zu folgen, was leicht ist und Spaß macht! Was ja durch die hempeline voll bestätigt wird).

Was war für dich der ausschlaggebende Moment oder ein Ereignis in deinem Leben, um deinen eigenen Weg zu gehen? Woher wusstest du, dass du das JETZT machen möchtest mit deinem Konzept zu hempeline?

Als ich mir Fragen dazu gestellt habe, was mich glücklich macht. Was ich kann, was sonst keiner so kann wie ich! Dann war es klar, dass ich das einfach machen musste.

Und zum Schluss wollte ich noch sagen…

Vertraut dem Wissen, das in dir ist. Und dass der Rest schon kommt, wenn du ihn brauchst!


Vielen Dank an Miriam für dieses kurzweilige und interessante Interview, was für eine vor Energie und Ideen sprühende tolle Frau! Auch diese Geschichte beweist wieder einmal, wie wichtig es ist, auf sein Bauchgefühl zu hören und darauf zu vertrauen, dass man auf dem richtigen Weg ist, wenn man sich dazu entscheidet. Ansonsten kann man ja auch immer noch einen anderen Weg gehen – aber die Entscheidung setzt alles in Gang!

Aufgeräumte Grüße,
Eure
Petra