Frau mit weißer Kleidung

Ich freue mich sehr, dass ich euch heute mal wieder ein Interview präsentieren darf – dieses Mal dabei: Birgit Fazis von Zeit statt Zeug. Birgit folge ich schon seit langer Zeit, wahrscheinlich schon seit dem Beginn meiner „Instagram-Karriere“ vor fast vier Jahren. Diese Beschreibung ihres Accounts trifft den Nagel ziemlich genau auf den Kopf: „Inspiration und Tools für mehr äußere & innere Ordnung und Zeit für die die richtigen und wichtigen Dinge des Lebens“ #nomorewordsneeded – oder?

Als ich Birgit um dieses Interview bat, hat sie spontan zugesagt und ich war ganz bewegt von ihren tollen Antworten. So lernt man die Menschen doch immer noch ein bisschen besser kennen, wenn man in die Tiefe geht – genau das liebe ich so sehr an den Interviews (alle anderen Interviews findest du übrigens hier). Geschichten dahinter zu sammeln und zu erzählen, zu verstehen, warum die Menschen tun was sie tun und was sie dazu bewogen hat. Doch lest einfach selbst, was für eine interessante Geschichte sich euch heute offenbart!

Los geht’s mit dem Zeit-statt-Zeug-Interview!

Wer bist du?

Mein Name ist Birgit, ich bin 46 Jahre alt und wohne mit meinem Mann und unseren 3 Töchtern am bayerischen Ammersee.

Stelle bitte kurz deine „Mission“ vor und wie es dazu kam

Ein Weihnachtsfest in einem kleinen, roten Haus in Schweden veränderte vor ein paar Jahren unser Leben. Weil wir mit dem Flugzeug gereist sind, mussten wir uns beim Gepäck beschränken, d.h. ich stand vor der Frage „Wie viel Weihnachten passt eigentlich in einen Koffer?“. Also reisten wir mit leichtem Gepäck nach Schweden: wenige Geschenke und ein eine Box mit selbst gebasteltem Weihnachtsschmuck wanderte in den Koffer, alles andere musste zuhause bleiben. Und in Schweden angekommen hatten wir das allerschönste Weihnachtsfest und stellten fest, dass gerade diesese WENIGER und so viel MEHR von dem Richtigen und Wichtigen schenkte. Zeit füreinander, Ruhe und Gelassenheit und eine große Portion Freude im Herzen. Dieses besondere Weihnachtsfest wurde die Geburtsstunde von ZEIT STATT ZEUG, weil ich aus der Tiefe meines Herzens an eine Welt glaube in der WENIGER wieder MEHR ist.

Wann wusstest du, dass du JETZT losgehen willst, um sie verwirklichen?

Die Idee für ZEIT STATT ZEUG kam mir ziemlich genau ein Jahr nach unserem schwedischen Weihnachtsfest. Damals war ich auf der Suche nach einer Möglichkeit den Geist dieser besonderen Weihnacht auch zuhause in Deutschland zu etablieren und so dachte ich mir einen achtsamen Adventskalender aus, beschloss diesen in Form von digitalen Türchen auf Instagram zu teilen und rief den Account @zeit_statt_zeug ins Leben.

Was war der ausschlaggebende Faktor?

Weil ich selber erfahren hatte wie befreiend es sein kann nicht mehr nach MEHR sondern nach dem kostbaren WENIGER zu streben, hatte ich das tiefe Bedürfnis meine Erfahrungen und Ideen mit anderen Menschen zu teilen.

Lerne loszulassen - Zitat

Gab es anfangs Hindernisse? Wenn ja, wie hast du diese überwunden?

Hindernisse gab es keine, ganz im Gegenteil. Alles floss aus mir heraus und alles was ich zu dieser Zeit tat stammte zu 99 Prozent aus dem Bauch und nur zu 1 % aus dem Verstand. Und genau das ist vielleicht auch der Grund warum meine Idee in sehr kurzer Zeit sehr viele Anhänger fand.

Wie empfindest du Hindernisse/“Probleme“ generell, hast du Strategien/Muster?

Prinzipiell sehe ich Hindernisse immer als Herausforderungen auf dem Weg die uns wachsen lassen. Und auch wenn das Leben mich auf die Probe stellt, versuche ich mich so schnell wie möglich wieder zu sammeln und die Herausforderung aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Mir hilft hier immer die Frage „Worin liegt hierbei das Geschenk?“. Darauf finde ich immer eine Antwort. Manchmal braucht diese etwas Zeit, aber sie ist IMMER da.

Was unterscheidet dich von anderen Bloggerinnen / Autorinnen (bzw. wie nennst du dich selbst? Influenzerin?)?

Auch wenn mein Kanal mittlerweile über 55.000 Follower hat, sehe ich mich nicht als klassische Influenzerin. In meinen Anfängen 2010 habe ich mich als Bloggerin definiert. Damals bloggte ich ausschließlich auf www.emmabee.de über Food, Reisen und Geschichten aus unserem Leben. 2018 wurde mein erstes Kochbuch veröffentlicht, was mich zu einer Autorin macht. Mittlerweile habe ich über 10 Bücher veröffentlicht, befinde mich aber gerade in einem neuen Findungsprozess von der Autorin zur Unternehmerin.

Welche 3 Tipps kannst du Menschen geben, die ordentlicher/einfacher leben wollen?

1. Klein anfangen.

Ich glaube an die Macht der kleinen Schritte und empfehle aus diesem Grund immer klein anzufangen. Statt dem ganzen Raum oder Kleiderschrank erstmal nur eine Kategorie Kleidung aufzuräumen/auszumisten. Das macht es nicht nur einfacher zu beginnen sondern sorgt auch ganz schnell für erste Erfolgserlebnisse. Und diese motivieren dann zum Weitermachen.

2. Alles braucht einen Platz.

Jeder Gegenstand in Deinem Zuhause braucht einen festen Platz an dem es wohnt. Ist dies einmal der Fall gibt es keine heimatlos herumliegenden Dinge mehr bzw. diese können ganz schnell wieder an ihren Platz zurück geräumt werden.

3. Dranbleiben.

Akzeptieren, dass es beim Aufräumen keinen Endzustand gibt. Das Leben ist ein Fluss und es gilt hier mitzugehen. Dinge kommen, Dinge gehen. Wer sich nachhaltige Ordnung wünscht, sollte sich regelmäßig fragen „Was hat Platz in meinem Leben und was darf gehen?“

Frau mit T-Shirt und Rock

Welche Pläne für die Zukunft hast du?

Ich möchte ZEIT STATT ZEUG als Marke gerne ausbauen, träume von Online-Kursen, Retreats, weiteren Büchern, einem eigenen Podcast und vielem, vielem mehr.

Wo findet man dich? (Website, Instagram, Facebook usw.) Und wo im wirklichen Leben?

Mich findet man vor allem im echten Leben, auf Instagram, meiner Website oder in meinen Büchern.

Gibt es bei all den Büchern, die du gelesen hast, das EINE Buch, das dein Leben  verändert hat?

Ich liebe, liebe, liebe Bücher, aber ein einziges, lebensveränderndes Buch gibt es für mich nicht. Aber einige, die ich nicht mehr missen möchte. Allen voran z.B. Das große Los von Meike Winnemuth* Big Magic von Liz Gilbert*oder Goodbye Stress von Beata Korioth*.

Gibt es DIE eine Routine, die du täglich anwendest?

Ich beginne jeden meiner Tage mit 10 Minuten Yoga. Das tut mir unendlich gut und war der größte Game-Changer in meiner Morgen-Routine.

Hast du ein Lebensmotto?

Kein wirkliches Motto, aber die tiefe Überzeugung dass das Leben ein Geschenk ist und am Ende immer alles gut wird.

Bist du glücklich? Wenn ja (was ich hoffe): was tust du dafür?

Ja, ich bin an den allermeisten meiner Tage glücklich. Zu meinen kleinen Geheimnissen für das große und kleine Glück gehören Dankbarkeit, Demut und ein offenes Herz. Damit kann nichts mehr schiefgehen.

Und zum Schluss: was möchtest du noch sagen?

Das Leben ist zu kurz um nur danach zu streben höher, schneller oder weiter zu fliegen. Wer bewusst für mehr ZEIT statt ZEUG entscheidet hat wieder mehr Zeit für die richtigen und wichtigen Dinge des Lebens.

 


Liebe Birgit, was für ein tolles Interview, was für eine berührende Geschichte, die mich sehr inspiriert – und euch Leser hoffentlich auch! Schreibt mir doch gerne in den Kommentaren, wie Ihr das Interview fandet!

 

Herzliche Grüße,

eure Petra ❤


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