Vogel

Mein erstes Buch im Jahr 2023 war Unterleuten von Juli Zeh. Ich kannte die Autorin bisher nur vom Hörensagen, wusste, dass sie toll schreibt, auf den Punkt und anschaulich. Und ja, das tut sie.

Die Geschichte spielt in Unterleuten, einem fiktiven Ort in Brandenburg im Jahr 2010. Das Dorf mit seinen knapp 200 alteingesessenen Bürgerinnen und Bürgern erfährt Zuwachs durch zugezogene Städter aus Berlin. Die eigentliche Geschichte um alte Fehden, neuen Streit, Machtkämpfe und Tragödien erfährt man durch die einzelnen Charaktere. Alle wichtigen Menschen in Unterleuten erzählen aus ihrer Perspektive, was sie über die Geschehnisse und v.a. über die anderen Mitbürger:innen denken, was letztendlich ein interessantes Gesamtbild der Geschichte ergibt.

Das Dorf scheint sich zu entzweien, als ein geplanter Windpark die ehemals bestehende Idylle stören soll. Es geht um Macht, um Geld, um Investitionen und ganz viel Unwahrheiten.

Juli Zeh ist in meinen Augen eine tolle Schriftstellerin, der es gelingt über Umwege, so wie es im ersten Moment scheint, die Geschichte zu erzählen, die sich in jedem Dorf so abspielen könnte. Der Perspektivwechsel ist spannend und interessant beschrieben, sie schafft es, dass jeder Charakter verständlich und sympathisch wirkt und man Verständnis für die Entscheidungen der Darsteller hegt.

Fazit: Unterleuten* ist ein tolles Buch, das mein erster und sicher nicht mein letzter Roman von Juli Zeh ist.


Weitere Buchtipps findest du übrigens auf meinem Blog unter: Auserlesenes

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