Meer und blauer Himmel

Luxus - eine Frage der Perspektive?

Meer und blauer Himmel

Vor Kurzem ist mein Blogartikel "Was bedeutet Luxus für dich?" erschienen und hat für große Aufruhr gesorgt. V.a. auch im Vorfeld für mich und dann auch bei der kleinen Umfrage, die ich über Instagram durchgeführt habe. Mich hat außerdem interessiert, wie meine Blogger-/Instagramkolleg*innen über diese 7 Fragen denken, die ich mir und euch gestellt habe. Ich habe festgestellt, dass Luxus tatsächlich eine Frage der Perspektive ist und diesen Perspektivwechsel habe ich heute in diesen Blogartikel eingebaut. Ich bin sehr gespannt, was Ihr dazu sagt!

Diese Fragen habe ich gestellt:

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich?
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert?
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert?
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden?
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert?
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen?
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten?

Wen habe ich nun ausgewählt? Liebe Kolleg*innen, die ich zum Teil schon einmal interviewt habe, alle Interviews findest du hier. Außerdem interessante Autor*innen, deren Bücher ich hier auf Auserlesenes schon rezensiert habe. Also Menschen, mit denen ich schon eine Weile verbandelt bin, deren Meinung mich interessiert und die mich inspirieren. Und hoffentlich auch euch!

Und hier nun die Antworten!

Anne Mäusbacher von beachcleaner - Autorin und Umweltaktivistin

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich? Luxus bedeutet für mich, Zeit und Ruhe, an schönen, ruhigen Orten in der Natur z.B. - am Meer.. oder auch gesund zu sein, Zeit mit meinem Sohn, unbeschwert zu verbringen.
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? immateriell
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert? Ideell, wichtig, mehr Raum und Zeit für sich, da denke ich gar nicht an Dekadenz.
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Wohlbefinden.
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Sicherlich, als Teenager träumt man Villen, Yachten, High Society, jetzt träumt man von quality time und Gesundheit, gesundem Essen.
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen? Eine schöne Reise  - an einen Palmenstrand (sehr bescheiden, ich weiss :), ich freue mich über Essenseinladungen, da ich nicht so gerne (alleine) koche. 
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten? jetzt wieder mehr, REISEN, me time.

Daniela Otto - Literaturwissenschaftlerin, Autorin, Texterin, Expertin für Digital Detox

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich? Das, was ich nicht brauche, mir aber wünsche. Luxus ist für mich das Gegenteil von nützlich, praktisch, vernünftig – und ist immer umweht vom Hauch des Begehrens.
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? Im Gegensatz zum Reichtum, der für mich rein immateriell sein kann – z.B. kann jemand reich an Liebe, Glück, Weisheit sein – schwingt beim Luxus durchaus das Materielle mit. Denn: Natürlich kann auch Ausschlafen ein Luxus sein, doch selbst das muss man sich finanziell leisten können.
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert? Was nützt mir eine Luxusvilla, wenn es mir an teuren Freunden, Anstand und Tugenden fehlt? Da es bei Luxus ja oft um Besitz geht, sollte man vor allem eines haben: Stil.
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Unbedingt Wohlbefinden. Dabei sehen wir auch hier, wie verschränkt beides ist: Das Wellness-Business boomt und mit dem Versprechen, sich durch teure SPA-Treatments und exklusive Retreats ein Wohlgefühl zu erkaufen, wird enorm viel Geld gemacht. Dabei dürfen wir nie vergessen: Meditation, für mich mein mentales Wellnesstool Nr.1, kostet überhaupt nichts. Wohlbefinden fängt ja im Geist an.
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Ich stand vor einem Jahr in einer Boutique und habe zur Store Managerin gesagt: „Irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen, mir jetzt ein paar glitzernde Schuhe zu kaufen.“ Während all unserer medial enorm präsenten Krisen – Corona, Klimawandel, Krieg – ist das ja nicht selbstverständlich. Insofern ja: Mein Bewusstsein wurde nochmals geschärft, dass wir für so vieles dankbar sein dürfen.
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen? Dein Buch, das hoffentlich bald erscheint
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten? Einen ganzen Tag im Bett liegen und lesen.

Carl Tilessen - Trendanalyst, Berater, Autor, Designer und Dozent für Mode

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich? Die Macht, die Luxus über mich hat, beruht auf meiner Sehnsucht, Dinge zu besitzen, die sich nicht kompromissbehaftet anfühlen.
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? Ich höre oft Sätze wie „Zeit ist der wahre Luxus.“. Ich empfinde das nicht so. Für mich ist Luxus etwas Materielles oder zumindest etwas, das durch Materielles erst möglich wird. Das wiederum dient oft als Ersatz für etwas Immaterielles, das man vermisst, zum Beispiel Zeit oder Liebe.
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert? Ich würde Luxus einen hohen kulturellen Wert beimessen. Das Streben danach, die Qualität von Dingen in irrationaler Weise auszureizen, ist Teil dessen, was uns Menschen vom Tier unterscheidet.
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Ich wünschte, ich könnte mein Wohlbefinden von Reichtum trennen.
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Ja, es ist nach und nach immer woker geworden. Luxus muss für mich inzwischen sehr verantwortungsvoll sein.
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen? Immer noch Kleidung und Accessoires.
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten? Bequeme Möbel

Nadine Schubert - Autorin und Bloggerin

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich? Luxus bedeutet für mich, das Privileg zu haben, alles tun und lassen zu können, was ich möchte. Ich habe nicht nur das Privileg, keine finanziellen Sorgen zu haben, sondern auch das, in einem freien Land zu leben, ohne Angst vor Krieg. Und Luxus ist es für mich auch, dass mich aktuelle Krisen nicht in finanzielle Nöte bringen. 
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? Ein bisschen von beidem, obwohl mir der immaterielle Wert wichtiger ist. Andererseits gebe ich viel Geld für Urlaubsreisen aus - und zwar viel lieber als für Klamotten, Möbel oder andere Dinge. Urlaub schafft für mich Erinnerungen und Erholung und das ist mir wichtig. 
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert? Das kommt doch sehr darauf an, wie man Luxus lebt. Ich habe es ja oben beschrieben. Für Millionäre ist Luxus vielleicht, einen Jet zu besitzen und teuren Champagner zu trinken. Mir reicht ein guter Prosecco für sechs Euro. Das ist Luxus genug. 
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Reich bin ich nicht, obwohl ich da jetzt keine Tabelle im Kopf habe. Das wird ja durchaus nicht nach Millionen auf dem Konto berechnet. Mir ist Wohlbefinden wichtiger. Trotzdem ist es natürlich beruhigend, zu wissen, dass ich mir die Waschmaschine leisten kann, wenn sie ersetzt werden muss. 
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Oh ja, sehr! Wir sind alle gesund. Das ist mir wichtig. Außerdem hat mich der Ausbruch des Krieges in der Ukraine sehr mitgenommen. Ich weiß noch, dass wir am 26. Februar den ganzen Tag Nachrichten geschaut und geweint haben. Da dachte ich mir: „Wir haben großes Glück, dass es uns so gutgeht in Deutschland.“ Alles, was daraus resultierte, wie gestiegene Sprit- und Energiepreise, spüren wir natürlich auch. Es trifft uns nur nicht so sehr wie andere. 
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen? Das letzte, worüber ich mich sehr gefreut habe, war ein Wärmekissen für Schultern und Rücken. Einfach, weil ich das echt gut gebrauchen kann. Ich genieße sowas und das ist für mich wie eine kleine Auszeit. 
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten? Tatsächlich würde ich gerne viel öfter zur Massage gehen. Ich hatte mir schon vorgenommen, einmal im Monat irgendeine Behandlung für MICH zu machen. Egal, ob Rückenmassage, Gesichtsbehandlung oder Ähnliches. Aber irgendwie komme ich nicht dazu. Ich schätze, ich muss einfach Termine machen, sonst wird das nix. Man schiebt zu viel vor sich her.

Tessa Randau - Autorin

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich? Wenn ich das Wort Luxus höre, muss ich sofort an die klassischen Dinge denken: teure Autos, teure Handtaschen, Markenkleidung, Austern und Champagner im Restaurant schlürfen. Alles Dinge, die in meinem Leben nicht stattfinden und die ich auch nicht vermisse.
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? Da mir materielle Dinge nur wenig bedeuten, habe ich den Begriff eine Zeit lang für mich umgedeutet und ihn auf immaterielle Werte übertragen.
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert? Für mich steht es offiziell für Dekadenz. Wobei ich damit aber auch kein Problem habe. Ich bin Rheinländerin und für mich gilt der Grundsatz: „Leben und Leben lassen“. Ich frage mich oft nur, ob Menschen wirklich ihr Glück finden, wenn sie ein dekadentes Leben führen oder ob sie damit versuchen, einer inneren Leere zu entfliehen? Ich vermute, das wahre Glück liegt für uns alle woanders.
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Beides: Emotionaler Reichtum sorgt bei mir für das größte Wohlbefinden.
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Ja, ich habe in den letzten Jahren oft gedacht, Dinge, die ich für mich tue, seien mein persönlicher Luxus. Zum Beispiel, mit meinen Kindern in den Zoo zu gehen, ein Wochenende zu einer Freundin zu fahren oder ein Mal im Jahr meine Muttermale beim Hautarzt checken zu lassen, obwohl die Krankenkasse nur alle zwei Jahre einen Anteil dazu bezahlt. Aber irgendwann habe ich verstanden, dass das kein Luxus sein sollte, sondern etwas Selbstverständliches. Alles, was mich glücklich macht oder meiner Gesundheit dient, sollte ich mir so oft wie möglich gönnen, denn ich lebe nur einmal und jeder Tag sollte so schön wie möglich sein. Und damit ich mir einen guten Alltag ermöglichen kann, verzichte ich gerne auf andere Dinge, z. B. teure Kosmetik oder teure Friseurbesuche. Der günstige Haarschnitt im kleinen Dorfladen reicht mir vollkommen aus.
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen? Einen Blumenstrauß oder einen selbst gebackenen Kuchen.
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten? Eine Nackenmassage. Ich bin sehr häufig im Nacken verspannt und liebe es, wenn jemand mit festem Griff diese Verspannungen löst. Deshalb habe ich mir zum Geburtstag einen Gutschein dafür gewünscht. Ich habe ihn letzte Woche eingelöst und es hat extrem gutgetan. Deshalb habe ich beschlossen, mir diesen Luxus jetzt öfters zu gönnen.

Sventja Franzen - Autorin, Bloggerin, Frugalistin

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich? Luxus ist extrem vom der eigenen Lebenssituation abhängig beziehungsweise in welchem gesellschaftlichen Umfeld man sich befindet. Was für den einen ganz normal ist, kann der andere als puren Luxus wahrnehmen. Das gleiche gilt auch für Probleme: Sich über eine bestimmte Fragestellung überhaupt Gedanken zu machen, kann zeigen, in was für einer luxuriösen Grundsituation man sich befindet. Als kleinen Exkurs dazu empfehle ich den Song: „Mehr als lebensgefährlich “ von Deichkind.
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? Sowohl als auch. Letztendlich hebt man sich mit Luxus von der vorherrschenden durchschnittlichen Lebensweise ab. Es gibt dieses Dreieck aus Geld, Energie und Zeit, das je nach Lebensabschnitt variiert:
    - Ein Jugendlicher hat Zeit und Energie, aber kein Geld.
    - Ein Erwachsener hat Geld und Energie, aber keine Zeit.
    - Und ein Best-Ager hat Geld und Zeit, aber keine Energie.
    Jede der drei Personengruppen wird als begehrenswerten Luxus das jeweils fehlende Element der anderen Personengruppen definieren. Daraus folgende These: Je weniger Gedanken ich mir um Geld machen muss und je weniger begehrenswert mir Statussymbole erscheinen, umso immaterieller wird die Definition von Luxus.
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert? Mein Opa hat früher immer gesagt: „Reich ist, wer eine Kartoffel mehr hat, als er essen kann“. Das fasst es gut zusammen. Nach oben gibt es allerdings keine Grenzen und laut Glücksforschung gewöhnt man sich an einen gewissen Lebensstandard schnell, so dass man Luxus recht bald nicht mehr als genau diesen wahrnimmt. In den letzten Jahren habe ich zunehmend das Gefühl, dass Luxus von immer mehr Menschen als ideeller Wert wahrgenommen wird. Dazu zählt: mehr Zeit für sich zu haben, achtsam mit sich umgehen zu können etc. Aber vielleicht täuscht das auch nur innerhalb der Frugalismus-
    und Minimalismus-Bubble.
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Das eine kann eng mit dem anderen zusammenhängen. Es ist nur die Frage, was man aus dem eigenen Reichtum macht. Aber wenn ich mich entscheiden müsste zwischen viel Geld, um Dinge kaufen zu können, oder einem sorglosen Leben: zweiteres.
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Nicht im Allgemeinen, aber im Speziellen. Mir persönlich fällt es sehr schwer, mir vorzustellen, welches Ausmaß an Luxus und Dekadenz bei den WIRKLICH Reichen gelebt wird. Die Statistik, dass ein Durchschnittsmensch für rund 10 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr  verantwortlich ist und bei den Superreichen mehrere tausend Tonnen CO2 pro Jahr anfallen, hat mich erschüttert. Ich glaube zwar nicht an den Spruch, dass Geld den Charakter verdirbt. Geld legt den wahren Charakter meiner Meinung nach eher frei. Aber welches Ausmaß das annehmen kann, hat mich Luxus noch einmal mit anderen Augen sehen lassen.
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen? Zählen zwei Tickets fürs Burning Man 2024 als materieller Gegenstand?
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten? Massagen und Sauna-Tage – und das guten Gewissens. Mir die Zeit zu nehmen, einfach wohlig herumzuliegen und nicht irgendetwas Funktionelles zu tun (arbeiten, produktiv sein, Reisen planen, Sport machen, ...) – das ist ein Luxus, den ich mir tatsächlich viel öfter gönnen sollte.

Melanie Baron - Stress- & Achtsamkeitscoach, Wirtschaftspsychologin

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich? Meinen persönlichen Luxus sehe ich darin, mein Leben so gestalten zu können, wie ich möchte. Freie Entscheidungen zu treffen, meine Zeit für Aktivitäten nutzen zu können, die mir wichtig sind. Luxus bedeutet für mich auch Geld in meine Weiterbildung investieren zu können. Oder mit dem Rucksack durch Südostasien reisen zu können. Aber zum Beispiel auch mir eine Putzhilfe leisten zu können.
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? Definitiv ein immaterieller Wert. Ich habe noch nie Wert darauf gelegt (teure) Dinge zu besitzen. Immaterieller Luxus bedeutet für mich z.B. auch mir "Zeit kaufen" zu können, indem ich Dienstleistungen von anderen in Anspruch nehme, wie z.B. eine Putzhilfe oder die Innenraumreinigung meines Autos.
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert?
    Für mich gibt es zwei Perspektiven auf Luxus. Meine Definition von Luxus ist ideeller Natur. Luxus in Form von schnellen Autos, Schmuck, Uhren, 5-Sterne-Hotels, das neueste iPhone Modell etc. fällt für mich in die Kategorie Dekadenz und lehne ich in meinem Leben ab. Doch manch einer mag vielleicht auch meine Backpackingreisen durch Südostasien als Luxus bezeichnen.
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Wohlbefinden
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Ich habe im letzten Jahr aufgrund des Starts meiner Selbstständigkeit hohe Beträge in Weiterbildungen und den Businessaufbau investiert. Davor war ich eher als geizig verschrien. Also ja, was mein berufliches angeht, hat sich mein Verständnis von Luxus geändert. Ich gönne mir den Luxus diese Investitionen zu tätigen, damit ich mir mein (Arbeits-)leben so gestalten kann, wie ich es mir vorstelle.
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen? Tatsächlich ist diese Frage für mich am allerschwersten zu beantworten. Dies liegt zum einen daran, dass ich mir mein Leben so aufgebaut habe, dass ich mir eigentlich alles leisten kann, was mir wichtig ist. Und zum anderen daran, dass ich sehr genügsam bin und eigentlich keine kostspieligen Wünsche habe. Mein aktueller Traum, wäre vielleicht ein kleines Häuschen an der Mosel, in dem ich in Zukunft Achtsamkeitsretreats anbieten kann. Damit könnte man mir eine Freude machen.
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten? Den Luxus Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen. Genau das sollte eigentlich kein Luxus sein. Darum habe ich mir genau das für die Zukunft vorgenommen, damit es nicht weiterhin Luxus bleibt.

Janina und Frederik Enning von gruenesfamilienleben.de - bloggen über Minimalismus und Nachhaltigkeit

  • Was bedeutet Luxus für euch persönlich? Luxus ist für uns, viel freie Zeit und keine größeren existenziellen Sorgen zu haben.
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? Für uns ist Luxus ein immaterieller Wert.
  • Steht Luxus für euch für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert? Es ist für uns ein ideeler Wert.
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Ganz klar Team Wohlbefinden. Zufriedenheit und Wohlbefinden sind für uns die Grundlage für ein erfülltes Leben.
  • Hat sich euer Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Nein, nicht im letzten Jahr, sondern schon in den Jahren davor. Wir haben unseren Blick weg von materiellen Gütern hin zu Zeit und Erlebnissen gelenkt.
  • Wenn ich euch einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdet Ihr euch am meisten freuen? Eine Decke. Denn ohne Decke friert man und kann schlechter schlafen. Schlaf ist uns sehr wichtig ;-)
  • Welchen LUXUS gönnt Ihr euch viel zu selten? Spontan sagen wir Massagen.

Anne Weiss - Autorin

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich? Für mich ist es der größte Luxus das, was in meinem Leben knapp ist: Zeit, die ich allein verbringe oder mit Menschen, die mir etwas bedeuten. In der ich meditiere. Lese. In der Natur bin.
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? Beides, denn Zeit ist natürlich immateriell. Aber Luxus sind auch viele Dinge, die wir als solche oft gar nicht mehr wahrnehmen: ein besonderes Event, schön angerichtete pflanzliche Köstlichkeiten im Restaurant. Von einer Freundin habe ich einen aufwändig selbstgenähten Quilt geschenkt bekommen. Das ist materieller Luxus – ich brauche die Decke ja nicht unbedingt, und ich empfinde sie vor allem deswegen als luxuriös, weil die Mühe und Liebe einer tollen Person darin steckt.
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert? Ich finde, das ist von der Person abhängig, die sich den Luxus zu Gemüte führt. Inmitten kostspieliger Pracht und verschwenderischer Fülle zu leben und dies beinahe als selbstverständlich hinzunehmen, ist dekadent – TV und Werbung gaukeln uns vor, eine Machtposition, Geld und Luxus zu haben, wäre Erfolg. Es wäre für uns und unsere Zukunft auf diesem Planeten besser, wenn wir andere Lebensmodelle und Werte als Erfolg zu bewerten: Wie viele gelungene soziale Beziehungen hat eine Person, wie gesund ist sie, wie viel Zeit kann sie frei gestalten und so fort.
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Team innerer Reichtum und Wohlbefinden – weil ich mir vor kurzem den Arm gebrochen habe, ist mir sozusagen schmerzlich bewusst, wie wichtig Gesundheit ist.
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Seit ich „Mein Leben in drei Kisten“ geschrieben habe, beschäftige ich mich mit Suffizienz, also dem, was genug bedeutet. Im letzten Jahr nun habe ich als Autorin das Thema Wohnen in den Blick genommen. Es ist ein Grundbedürfnis, das durch die Verknappung von bezahlbarem Wohnraum zum Luxus wird. Da läuft gewaltig etwas schief, das schwerwiegende soziale Folgen hat. Ich habe mir angeschaut, wie es in Zukunft besser gehen kann, und dafür habe ich alle möglichen spannenden Wohnexperimente unternommen. Wer mehr lesen will: Mein Buch übers Wohnen heißt „Der beste Platz zum Leben“ und erscheint im August bei @droemerknaur.
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen? Ein Herzensbuch, das du grad ausgelesen hast, wenn du glaubst, dass es mich ebenso berühren kann wie dich. Wir sind oft viel zu zurückhaltend, wenn es darum geht, solche Freuden zu teilen.
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten? Ausgiebigen Kaffeeklatsch mit meiner Freundin @felis_sense_of_snow im süßesten Kuchenlokal von Köln, dem @cafehibiskus. Ich war schon viel zu lange nicht mehr in ming Stadt am Rhing!

Nina Pettenberg - Inner Balance Coach - Ausbilderin, Podcasterin, Mentorin

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich? Laut Wörterbuch bedeutet Luxus ein kostspieliger, verschwenderischer, den üblichen Rahmen stark übersteigender, nur dem Genuss und Vergnügen dienender Aufwand.
    Für mich persönlich beutet Luxus, die Freiheit zu haben, selbstbestimmt zu leben, frei entscheiden zu könne, in was ich investieren möchte, was mir wirklich wichtig ist und was mir am Herzen liegt. Luxus ist für mich die Zeit und die finanziellen Mittel zu haben, das Leben zu führen, das sich für mich gut und sinnvoll anfühlt.
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert? Ich denke es ist eine gesunde Mischung. Luxus ist für mich zum Beispiel in einem Bio-Supermarkt meiner Wahl für unseren täglichen Bedarf einkaufen zu können. Bewusst hochwertige Produkte auszuwählen, auch wenn diese einen höheren Preis haben. 
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert? Ich denke für mich kommt es stark darauf an, wie Luxus gelebt wird. Verschwenderisch oder bewusst. Eine Flasche Champagner zu einem besonderen Anlass genießen, versus sich am Strand mit Champagner gegenseitig wahllos zu bespritzen. So kann Luxus sowohl ziemlich dekadent sein, als auch ein Ausdruck von (geteilter) Lebenslust und Freude.
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden? Team Wohlbefinden, mit einem funkelnden Fundament an Fülle.
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert? Spannende Frage! Und ja, mein Verständnis von immateriellem Luxus hat sich in den letzten Jahren tatsächlich etwas gewandelt. Durch die Pandemie wurde mit bewusst, wie „luxuriös“ unserer Freiheit doch ist. Wie selbstverständlich wir uns in all den Jahres frei bewegen konnten. Mir wurde dadurch noch bewusster, wie wichtig Selbstbestimmung für mein Wohlbefinden ist. 
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen? Über diese Frage habe ich lange nachgedacht. Und mir wurde bewusst, dass es mir eher darauf ankommt, mit welcher Energie und Idee ich beschenkt werde. So würde ich mich über einen Strauß frischer Blumen als Dankeschön super freuen! Natürlich auch über eine weitläufige Ranch in der Natur oder einem Urlaub auf den Malediven.
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten? Auszeit. Nur genießen und in den Tag leben. Das tun, was mir Freude macht, ohne an eine „ToDo-Solltest-Müsstest-Liste“ zu denken. 

Wow, was für tolle Antworten von den unterschiedlichsten Menschen ich erhalten habe. Wahnsinn, oder? Ich finde, dass alle zusammen ein unglaubliches Bild abgeben davon, wie unterschiedlich die Perspektiven sind und wie jede/r aus seiner Sicht heraus dazu Stellung nimmt. Ich liebe dieses Potpourri an Ideen, an Ansichten und Meinungen so sehr!

 

Was sagst du dazu? Wie hättest du die Fragen für dich beantwortet? Schreibe es gerne in die Kommentare!

Alles Liebe, deine Petra ♥

P.S.: Gönne dir DEN Luxus, den du dir viel zu selten gönnst - du kennst ja sicher das Zitat:

Ergreife die Gelegenheit. Denk an all die Frauen auf der Titanic, die den Dessertwagen weitergewunken haben.

Erma Bombeck

 


Villa und Palmen

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Villa und Palmen

Vor Kurzem bekam ich eine Mail mit einem Kooperationsangebot, das mich ziemlich aufgewühlt hat. In dieser besagten Mail ging es darum, was für mich Luxus bedeutet und wann ich mich das zuletzt gefragt habe. Ich mag gute Fragen und diese ließ mich nicht mehr los.

Ich hatte total Lust darauf, mir - und auch euch Leserinnen - diese Frage zu stellen und v.a. war ich super auf die Antworten gespannt. Andererseits schlägt natürlich mein minimalistisches Herz in mir, das mir einredete, wenn ich das Angebot annehme und diesen Blogartikel schreibe, ich vielleicht unglaubwürdig wirken könnte, da es bei der Firma um Luxusuhren geht. Auf der anderen Seite verstehe ich das Thema Luxus für mich als etwas ziemlich Essentielles, das eben nicht nur (aber auch) mit materiellen Dingen zu tun hat. Spontan habe ich beschlossen, mich diesen Fragen in einem Blogartikel zu stellen und habe deshalb auch eine kleine Umfrage erstellt, an der viele Personen aus meinem direkten Umfeld teilgenommen haben - plus zahlreiche Personen bei Instagram, dort hatte ich eine Story-Umfrage erstellt. Heraus kamen sehr interessante Antworten, die mein Verständnis von Luxus noch einmal verändert haben. Das Spannende ist ja, dass es so viele Sichtweisen und Meinungen gibt und jede für sich eine Berechtigung hat. Erfahrungen, Entbehrungen, Erlebnisse, die z.T. schmerzhaft sind - alles spielt in dieses Bild hinein. Bei mir ist z.B. das Thema Zeit ein absolut wichtiges Gut, ich würde sogar sagen, DAS Luxusgut für mich überhaupt, und das hat viel damit zu tun, dass ich in den letzten 15 Jahren drei wundervolle Menschen in meinem Leben verloren habe. Zeit mit ihnen scheint mir rückblickend das Beste überhaupt - und für die Zukunft gesehen heißt das, dass ich die Zeit mit meinen Lieblingsmenschen noch viel mehr zu schätzen weiß. Für einen jungen Mensch wie meinen Sohn, er ist 14 Jahre alt, hat Luxus einen ganz anderen Stellenwert. Da ist Zeit auch gefühlt noch unendlich. Und genau diese verschiedenen Ansichten mag ich sehr, weil eben an jeder etwas dran ist.

Diese Fragen habe ich in der Umfrage gestellt

  • Was bedeutet Luxus für dich persönlich?
  • Ist es ein materieller oder immaterieller Wert?
  • Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert?
  • Team Reichtum oder Team Wohlbefinden?
  • Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert?
  • Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen?
  • Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten?

Selbstverständlich habe ich mir die Fragen sehr gut überlegt und lange über meine ganz persönlichen Antworten nachgedacht. Am besten nachdenken kann ich beim Spazieren oder beim Schreiben, in diesem Fall war ich erst lange spazieren und habe danach alles aufgeschrieben ;) Um nicht zu verwirren, habe ich bei der Beantwortung unten erst meine Antworten geschrieben und dann eine Zusammenfassung der Umfrageergebnisse. Seid gespannt, das wird euren Blick auf das Thema Luxus auch noch einmal völlig verändern - so wie meinen!

Was bedeutet Luxus für dich persönlich?

Für mich bedeutet Luxus tatsächlich Zeit zu haben, Zeit zur freien Verfügung, die ich selbst plane bzw. nicht plane. Unabhängig vom Geld, Termine ausmachen, wie es mir beliebt, Freizeit draußen oder auf der Couch. Einfach selbstbestimmt und frei. Luxusgüter, wie z.B. teure Taschen, ein Sportwagen, eine Breitling Uhr oder ähnliches, haben für mich völlig an Bedeutung verloren. Als meine Schwester im letzten Jahr verstarb, habe ich wieder einmal gesehen, dass das letzte Hemd wirklich keine Taschen. Wirklich. Keine einzige! Dass eher das Gegenteil der Fall ist - nämlich zu viel Besitz, den die Angehörigen dann in mühevoller Kleinstarbeit entsorgen müssen. An deren Existenz viel Leid hängt, weil die Verstorbene viel Zeit und Geld investiert hat, um diese Gegenstände anzuschaffen. Ein Learning aus dieser Zeit ist für mich definitiv: nicht zu viele und keine unnötigen Dinge anzuschaffen, sondern lieber das Leben genießen mit den Menschen, die ich liebe und mit den Erlebnissen, die ich mag. Weniger, aber besser ist hier das Motto.

Und dennoch hat Luxus bzw. das Leben an sich auch etwas mit Geld zu tun. Die Freiheit, essen zu gehen, mir Erlebnisse zu gönnen, zu reisen, nicht jeden Cent dreimal umdrehen zu müssen. Ich bin leider noch weit davon entfernt, mich als finanziell frei zu bezeichnen. Dennoch bin ich insofern frei, dass ich das Leben leben kann, das ich möchte. Und dazu gehört das Arbeiten, das mir super viel Spaß macht und eben auch diese Sicherheit des monatlichen Geldeingangs bringt. Zum Glück genau in dieser Reihenfolge (Spaß / Sicherheit). Deshalb kann ich Zeit vermutlich nur mit einem gewissen Grundeinkommen genießen.

Antworten der Befragten:

  • Freie Zeit (für mich, liebe Menschen)
  • Zeit zu haben, das machen zu können, was mir gut tut
  • Unternehmungen mit meinen Lieben
  • Bergtouren / Reisen mit meinem Mann
  • Urlaub
  • mir Zeit zu geben. Zeugluxus hat nichts mit Wert zu tun, sondern mit Schönheit
  • möglichst wenig fremdbestimmt zu sein
  • den Großteil des Jahres von meinem eigenen Acker speisen zu können
  • ein Zuhause haben
  • meine Familie zu haben
  • mir keine Sorgen bzgl. Essen und Trinken machen zu müssen
  • Freiheit
  • Gesundheit
  • mir teure Markenprodukte leisten zu können
  • genug Geld zu haben, um frei zu sein und reisen zu können
  • gut essen gehen
  • ausschlafen
  • in bescheidenem Maße das beste kaufen zu können (Essen, Kleidung)
  • die Natur vor der Haustüre zu haben
  • etwas zu tun, dass nicht alltäglich ist
  • mir etwas gönnen
  • toller Ausflug mit der Familie

Ist es ein materieller oder immaterieller Wert?

Für mich ist Luxus ein immaterieller Wert. Werte, die mir wichtig sind, auszuleben und mich weiterzuentwickeln sind bedeutend und wirklich luxuriös. Und ich bin mir dessen bewusst, dass wir hier in Deutschland wirklich "verwöhnt" sind, dass wir uns so austoben können, uns selbst zu entdecken und auszuprobieren.

Antworten der Befragten:

70 % sagen immateriell, 30 % materiell.

Steht Luxus für dich für Dekadenz oder ist es eher ein ideeller Wert?

Luxus ist ein absolut ideeller Wert für mich. Mit dem Wort Luxus verbinden sicher die meisten Menschen eine gewisse Dekadenz, es wird oft auch als abschätzig betrachtet. Doch ich betrachte es positiv und gönne jedem das, was er/sie hat. Vielleicht weil ich mit diesem positiven Blick darauf sehe, keinem neidisch bin, ist es positiv und gut für mich. Lustigerweise verbinde ich eher mit dem Wort Dekadenz etwas negatives, verschwenderisches, gönnerhaftes. Aber das führt wohl zu weit.

Antworten der Befragten:

Auch hier die gleichen Prozentangaben:

30 % für Dekadenz, 70 % für ideell

Team Reichtum oder Team Wohlbefinden?

Definitiv Team Wohlbefinden. Und auch hier wieder: oft nur in Verbindung mit einem gewissen Reichtum bzw. finanziellem Aspekt möglich. Bei Wohlbefinden muss ich sofort an einen Thermenbesuch denken, der eben nur möglich ist, wenn man sich zumindest den Eintritt in die Therme leisten kann. Und einen freien Tag dafür. Alles andere (Essen, Getränke usw.) kann man von daheim mitnehmen, das tue ich gerne. Deshalb ist Wohlbefinden (und auch in anderen Situationen) für mich schon mit einem gewissen Status verknüpft. Z.B. ein Dach über dem Kopf, ein gut gefüllter Kühlschrank, eine warme Dusche am Morgen oder nach dem Sport, eine weiche und gemütliche Couch, dazu ein gutes Buch und Tee und die Katze, das alles löst bei mir Wohlbefinden aus. Das wäre fast eine neue Umfrage irgendwann wert ;)

 

Antworten der Befragten:

Wohlbefinden gaben fast alle an (scheinbar ziehe ich die Wohlfühlmenschen an), dazu noch folgende Statements:

  • ganz klar
  • wobei das einen gewissen finanziellen Hintergrund beinhaltet
  • definitiv!
  • beides muss sich nicht ausschließen, aber wenn eine Entscheidung, dann eher Wohlbefinden
  • beides

Hat sich dein Verständnis von Luxus im letzten Jahr geändert?

Mein Verständnis zu Luxus hat sich im letzten Jahr auf jeden Fall verändert. Durch den Tod meiner Schwester sehe ich nun Luxus mit ganz anderen Augen. Eben Zeit zu haben für mich und meine lieben Menschen hat dadurch noch einmal viel mehr an Bedeutung gewonnen. Dazu gesund zu sein, auch das ist wohl ein Luxus, den nur Kranke zu schätzen wissen. Vermutlich liegt hier auch irgendwie der Hase im Pfeffer: dass man vieles noch viel mehr zu schätzen weiß, wenn man es nicht (mehr) hat. Wenn man es vermisst in seinem Leben, weil wir es uns wünschen würden. Also scheint wohl die Abwesenheit von Luxus vermutlich oft besser zu benennen als die Anwesenheit. Wobei natürlich auch das wiederum eine Einstellungssache ist. Konzentriere ich mich auf das Gute, das schon da ist? Oder auf das "Schlechte", das fehlt oder noch nicht da ist. Der Fokus entscheidet - wie so oft im Leben - auf was wir uns konzentrieren wollen. Und ja, ich schreibe bewusst wollen, weil es eine Entscheidung ist. Wie wir leben und denken wollen. Suche ich bewusst nach den Haaren in der Suppe, fallen sie mir sicherlich auf. Schon weil der Geist immer nach Bestätigung nach seinen Vorstellungen sucht. Und schwuppdiwupp fällt einem vermutlich selbst ein Haar vom Kopf, weil man so angestrengt sucht. Wir suchen also nach Bestätigung dessen, was wir glauben wollen. Wollen wir sehen, wie gut es uns schon geht, wie warm es daheim ist, wie viele leckere (und einfache) Mahlzeiten ich mir mit den vorhandenen Lebensmitteln zubereiten kann? Oder will ich sehen, dass ich mir nur ein paar Nudeln oder Spiegeleier leisten kann. Sehe ich die weiche Couch, auf die ich mich nach getaner Arbeit niedersetze und zur Ruhe komme, oder sehe ich die Abwesenheit des Designersofas, das doch die Nachbarn im Wohnzimmer stehen haben (oder die Influencerin XY in ihrem Feed postet). So oder so: wir werden immer Bestätigung bekommen, für das, was wir indirekt suchen. Und hier kommt wieder die Einstellung ins Spiel. Und meine hat sich hier im letzten Jahr (trotz schon sehr, sehr positivem Fokus) noch einmal komplett verändert. So dass ich dadurch noch viel dankbarer und wertschätzender den Dingen gegenüber bin, die ich habe. Dass ich alles noch viel mehr zu schätzen weiß, was ich habe. Und im Gegenzug sogar noch viel mehr am Ausmisten von den Sachen und Terminen bin, die mir nicht mehr gut tun. Als Minimalistin bin ich hier ja ohnehin schon immer äußerst fleißig (fragt mal mein Umfeld, die immer schon mit den Augen rollen, wenn ich mal "wieder ausmisten muss") - aber nun ist alles noch einmal viel mehr mit dem Zeit-Fokus versehen. Wie viel Zeit kosten mich Dinge? Wie viel muss ich dafür arbeiten, habe keine Freizeit dafür, muss länger arbeiten, brauche Zeit zum Pflegen/Warten/Ausmisten hinterher? Dieser Zeit-Fokus ist wohl meine persönliche Luxusschraube.

Antworten der Befragten:

Einstimmig JA! Einige hatten schwere Schicksalsschläge, da hat sich die Sichtweise auf fast alles im Leben verändert. Früher selbstverständliches wird nun zu kleinen Luxusmomenten.

Wenn ich dir einen materiellen Gegenstand schenken würde: über welchen würdest du dich am meisten freuen?

Ich habe lange über meine eigene Antwort darüber nachgedacht, gerade wenn du die obere Frage gelesen hast, versteht Ihr vermutlich, dass Dinge mittlerweile wirklich nur durch Prüfung bestimmter Kriterien in mein Leben dürfen. Was mich aber tatsächlich glücklich machen würde, wäre ein Camper oder kleines Wohnmobil. Weil ich dadurch meine Liebe zum Reisen, zur Freiheit und zum Sein ausleben könnte. Einfach dorthin fahren, wohin ich möchte. Einfach dort stehenbleiben, wo es gerade schön ist. Wo ich für den Moment bleiben könnte, um die Natur und die Gegend zu genießen und zu erkunden. Also so ein mobiles kleines Haus (ein Tiny House mit Rädern) wäre es - und wird es irgendwann auch.

Antworten der Befragten:

  • Rucksack
  • gemeinsame Reise (mit mir? Oh wie schön ;) )
  • Urlaub mit den Kindern
  • Dunstabzugshaube (alte ist defekt)
  • Haus
  • neue Couch
  • Nahrungsmittel/gutes Essen
  • Buch
  • etwas mit Liebe Hergestelltes
  • nachhaltige Handtücher / Trockentücher
  • Camper / Wohnmobil
  • etwas, über das sich jemand Gedanken gemacht hat
  • nichts bestimmtes, also eher gar nichts!
  • etwas, das die Person an mich erinnern würde
  • Essbares
  • Versace Geschirr
  • Kaffee
  • Blumen
  • Gutschein für eine Reise

Welchen LUXUS gönnst du dir viel zu selten?

Unverplante, freie Zeit nur für mich. Ohne Verpflichtungen, ohne To Dos, ohne schlechtes Gewissen. Aber es wird immer besser, ich sage nur "Therme" ;)

Antworten der Befragten:

  • Spatime (sag ich's doch, noch jemand mit diesem Thema)
  • Baden, Körperpflege
  • Freiheit, zu tun, was man möchte
  • Essen gehen
  • Zeit für mich
  • Yoga
  • in Ruhe lesen
  • Massage
  • Kurztripps
  • Urlaub und Ausflüge (also Momente, die für immer bleiben)
  • Zeit zum Musikzieren / Kreativ sein
  • Kosmetikerin
  • einfach NICHTS tun
  • Wellness
  • ausschlafen

Und nun? Bin ich noch lange nicht am Ende mit dieser Geschichte! Was für eine spannende Frage, was Luxus für jeden bedeutet, oder? Ich hatte deswegen so viele positive Gespräche, dafür möchte ich mich herzlich bei all den Menschen bedanken, die davon genauso inspiriert waren wie ich. Es wird übrigens eine Fortsetzung dieser Fragen geben, ich habe einige befreundete Bloggerkolleg*innen dazu befragt und werde die Antworten sehr gerne bald mit euch teilen.

Viele Grüße und passt gut auf euch auf -

Petra ❤


Frau kniet am Feld

Heute im Interview: Baubiologin Heike Schröder

Frau kniet am Feld

Passend zur neuen #nachhaltigleben-Challenge im Februar möchte ich euch heute einen interessanten Interviewgast vorstellen. Heike Schröder ist Baubiologin, Umweltwissenschaftlerin und Autorin - ich habe sie über Instagram und ihr Buch "Plastik im Blut" gefunden und sie gefragt, ob sie spontan Lust hätte, sich meinen Fragen zu stellen. Ich liebe spannende Menschen und ihre Geschichten - und ich finde, dass Heike da perfekt in meine Interviewreihe passt! Doch lest selbst und seid gespannt über ihren Weg!

Wer bist du?

Hi, ich bin Heike und lebe mit meiner Familie im schönen Rheinland in der Nähe von Köln. Ich bin Diplom-Kauffrau und Umweltwissenschaftlerin (M.Sc.), arbeite als Baubiologin mit Ärzten zusammen und bin Autorin von mehreren Gesundheitsratgebern.

Stelle bitte kurz dein Herzensprojekt (deinen Weg zur Baubiologin und Umweltwissenschaftlerin und Autorin) vor und wie es dazu kam!

Nach meinem Studium der Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Informatik an der Universität zu Köln war ich zunächst Systementwicklerin und Schulungs- und Projektleiterin einer Informatikfirma. Als mein Sohn an schwerem allergischem Asthma erkrankte und die Schulmedizin nur symptomatisch helfen konnte, beschloss ich andere medizinische Wege zu gehen. Ein ganzheitlich praktizierender Allgemeinmediziner stellte über eine Testung fest, dass mein Sohn durch sehr viele exogene Faktoren extrem gestresst war. Die wichtigste Stresssore war eine schwere Elektrosmog-Belastung. Nachdem diese durch einen Baubiologen beseitigt wurde, startete die Therapie mit Bioresonanz mit durchschlagendem Erfolg. Das Asthma sowie sämtliche Allergien waren weg! Danach wollte ich unbedingt anderen helfen, die schulmedizinisch austherapiert waren und keinen Weg wussten. Ich habe eine Zusatzausbildung zur Baubiologin absolviert und begleite seitdem in enger Zusammenarbeit mit Ärzten und Heilpraktikern Menschen auf dem Weg zur Gesundheit. Während dieser Tätigkeit habe ich in Zusammenarbeit mit meinen kooperierenden Ärzten die Bücher „Energie heilt! Neue Wege durch die Energiemedizin" und „Voll fertig! Bin ich nur müde oder schon krank?“ wie auch das Buch „Plastik im Blut“ geschrieben, in denen ich meine Erkenntnisse allen in einfachen Worten zur Verfügung stelle. Resultierend aus meiner Überzeugung, dass alle Zivilisationserkrankungen umweltbedingt sind, habe ich mich entschieden Umweltwissenschaften an der Universität Koblenz/Landau zu studieren. Dieses Studium habe ich 2022 mit einem Master abgeschlossen.

Wann wusstest du, dass du JETZT losgehen willst, um es zu verwirklichen?

Als ich die Grenzen der allgemeinen Schulmedizin erkannte und miterlebte, dass eine „unheilbare“ Krankheit mit einfachen Mitteln geheilt werden kann. Zu dem Zeitpunkt wollte ich unbedingt dieses Wissen weitergeben, damit auch anderen geholfen wird.

Frau mit Kleid und Jacke

Was war der ausschlaggebende Faktor?

Die Heilung einer nach Schulmedizin unheilbaren Krankheit durch Elimination von Umweltstress.

Gab es anfangs Hindernisse? Wenn ja, wie hast du diese überwunden?

Ich hatte ein Problem damit, dass manche Menschen ausschließlich der Schulmedizin glauben und sich dann aufgeben, wenn es heißt etwas ist unheilbar. Ich fand es furchtbar zu sehen, dass ganz einfach geholfen werden kann, die Menschen das aber nicht annehmen. Da musste ich echt an mir arbeiten, damit ich in solchen Fällen loslassen konnte.

Wie empfindest du Hindernisse/"Probleme" generell, hast du Strategien/Muster?

Hindernisse sind für mich persönliche Herausforderungen. Sie zeigen mir, dass ich etwas ändern soll, entweder einen anderen Weg gehen oder meine Sichtweise ändern. Sobald das geschieht, lösen sich Hindernisse auf.

Was unterscheidet dich von anderen Baubiologinnen/Umweltwissenschaftlerinnen/Autorinnen?

Grundsätzlich vergleiche ich mich nicht mit anderen. Aber vielleicht liegt ein Unterschied darin, dass ich mehrere Ausbildungen gemacht habe und damit in der Lage bin multikausale Zusammenhänge zu sehen. Diese kann ich als Autorin, Seminarleiterin und Bloggerin weitergeben. Da ich zur Zeit als Baubiologin hauptberuflich arbeite, nenne ich mich auch so.

Welche 3 Tipps kannst du Menschen geben, die gesünder / plastikfreier leben wollen?

  1. Stress reduzieren und besser schlafen: durch Ausschalten von WLAN, Bluetooth, DECT-Babyphone und Einstellen eines ECO-Modus bei den schnurlosen DECT-Telefonen.
  2. Chemische Zusatzstoffe aus Plastik vermeiden: Keine Getränke in Plastikflaschen, keine Plastikwasserkocher und keine in Plastik verpackten fetthaltigen Lebensmittel kaufen und Plastik niemals erhitzen.
  3. Trotz widriger Umstände positiv bleiben: Sich nicht herunterziehen lassen von Negativem, sich auf das Positive fokussieren und dankbar sein für das was man hat.

Welche Pläne für die Zukunft hast du?

Bis heute lag mein Fokus auf Gesundheitsthemen. Mit dem Bewusstsein, dass unsere Gesundheit maßgeblich von Umweltfaktoren abhängt und ich gerade mein Studium in Umweltwissenschaften abgeschlossen habe, möchte ich mich in der Zukunft mehr mit Umweltthemen beschäftigen.

Vor kurzem haben wir an der Uni Landau einen wissenschaftlichen Artikel über Mikroplastik in Ackerböden veröffentlicht, ich habe Interesse an weiteren Studien in diesem Bereich, habe aber noch keine genauen Pläne.

Wo findet man dich? (Website, Instagram, Facebook usw.) Und wo im wirklichen Leben?

Man findet mich auf Instagram @ansatare, auf meiner Website www.baubiologie-schroeder.de und in meinen Büchern.

2 Bücher

Gibt es bei all den Büchern, die du gelesen hast, das EINE Buch, das dein Leben  verändert hat?

Es gibt nicht das eine Buch. Jeder Abschnitt in meinem Leben wurde durch unterschiedliche Bücher geprägt, die in späteren Abschnitten nicht mehr relevant waren. Sehr prägend waren diverse Bücher über Quantenphysik, das Buch „Intelligente Zellen“ von B. Lipton und „Mitochondrientherapie – die Alternative“ von B. Kuklinski.

Gibt es DIE eine Routine, die du täglich anwendest?

Nein, ich habe keine spezielle tägliche Routine. Aber ich schaffe mir jeden Tag Me-Time und mache etwas nur für mich.

Hast du ein Lebensmotto?

Es ist gut jemanden dort abzuholen wo er gerade steht. Aber manchmal ist es auch gut, jemanden dort zu lassen wo er sein möchte.

Bist du glücklich? Wenn ja (was ich hoffe): was tust du dafür?

Absolut. Dafür tue ich eigentlich nichts, es ist eine innere Einstellung.

Und zum Schluss: was möchtest du noch sagen?

Nimm dir Zeit, mehr von den Dingen zu tun die dir gut tun und lass los was dir nicht gut tut. Erkenne die Stärke deines inneren Lichts und verbinde dich mit der Natur. Hör auf dein Herz, dann erkennst du, dass du die Macht hast alles zum Positiven zu ändern.


Wow! Vielen lieben Dank Heike für deine ehrlichen Anworten! Da sieht man mal wieder, wie das Leben so spielt, oder? Ein eingeschlagener Weg kann immer auch woanders hinführen, wenn man bereit ist, ihn zu gehen. Und Heike war bereit - für ihren Sohn! Mich beeindruckt das sehr!

Wie geht es euch damit?

Viele Grüße,

Petra


unverpackt

Nachhaltig leben im Februar und überhaupt ab sofort

unverpackt

Nachhaltig leben im Februar und überhaupt ab sofort. Für das neue Jahr habe ich mir ja einige Challenges vorgenommen, die mich in ein leichtes Jahr führen sollen - auch wenn das irgendwie komisch und nicht schlüssig klingt, das weiß ich schon. Aber lass es mich kurz erklären. Der Februar steht im Zeichen der Nachhaltigkeit - und natürlich will ich nicht nur im Februar nachhaltig leben, sondern immer. Aber der Februar wird der Startschuss, durch den ich mich intensiver mit diesem Thema auseinandersetze.

Da es so viele Themen gibt, mit denen ich mich auseinandersetzen möchte (du kannst hier noch einmal nachlesen, welche das genau sind) und da man sich gleichzeitig nicht auf allzu viel fokussieren kann (zumindest nicht, wenn ein gutes Ergebnis dabei herauskommen soll), will ich mich also jedem Monat etwas Besonderem widmen.

Was bedeutet nachhaltig leben genau? Also was genau für mich, denn ich vermute, dass das jede von uns anders definiert. So wie fast alles im Leben äußerst individuell ist, oder? Genau das macht es ja irgendwie auch so spannend.

Nachhaltig leben heißt für mich

  • meine Konsumgewohnheiten in Bezug auf Nahrung und Gegenstände zu überdenken und zu verändern
  • Dinge des täglichen Gebrauchs selbst herzustellen (z.B. Reiniger, Kosmetikprodukte)
  • gute Alternativen zu herkömmlichen Produkten zu finden (v.a. in Bezug auf tierische Produkte)
  • unverpackt einkaufen / auf Plastik verzichten
  • leihen statt kaufen bzw. wenn dann Second Hand
  • Dinge in Frage stellen, die ich nutze
  • Minimalismus noch weiter praktizieren
  • vegetarische/vegane Tage einplanen bzw. immer mehr umzusteigen
  • Noch weitere Dokus zum Thema Nachhaltigkeit ansehen (meine Watchlist wächst ständig)
  • Reisen / tägliche Fahrten: immer mehr mit dem Rad, zu Fuß oder öffentlich
  • meine Zeit sinnvoll verbringen, Menschen Zeit schenken (das erläutere ich im Laufe der Challenge noch genauer)

 

UM WAS GEHT ES ALSO KONKRET IN DER NACHHALTIG-LEBEN-CHALLENGE?

Meine Gewohnheiten zu verändern. Menschen zu inspirieren, ihr Leben auch nachhaltiger zu leben. Ich habe so ein tolles Zitat dazu gefunden, das es so gut spiegelt:

Wir brauchen keine Handvoll Menschen, die Zero Waste perfekt machen. Wir brauchen Millionen Menschen, die Zero Waste unperfekt machen.

Anne-Marie Bonneau

Und es geht nicht nur um Zero Waste, in meinen Augen geht es um die Nachhaltigkeit im Allgemeinen. Um das Leben im Besonderen. Wie wollen wir leben? Welche Welt wollen wir unseren Kindern hinterlassen?

Die 5 R von Bea Johnson* kennst du sicher auch, oder?

  1. Refuse – Vermeide, was Du nicht brauchst
  2. Reduce – reduziere, was Du brauchst
  3. Reuse – wiederverwenden, was Du schon hast/was es schon gibt
  4. Recycle – richtig entsorgen, was nicht vermieden, reduziert oder wiederverwendet werden kann
  5. Rot – kompostiere

Genau DARUM soll es vermehrt gehen! Ich möchte vegetarische und vegane Rezepte testen, viel radeln, nehme dich mit, welche Bücher ich zu dem Thema lese, welche Accounts zur Inspiration ich empfehlen kann, will in unserem Unverpacktladen einkaufen, möchte immer mehr auf Plastik verzichten, auf Reiniger und Produkte, die der Umwelt schaden, ich will meine Konsumgewohnheiten noch mehr hinterfragen, will meine ausgemisteten Dinge auf einem Flohmarkt verkaufen und und und.

In der WhatsApp-Gruppe, welche die Challenge begleitet, gibt es natürlich noch ausführlichere Berichte - hier tauschen wir uns aus, inspirieren und motivieren uns gegenseitig, spornen uns an.

Kleidung und besondere Geschenke

Der Bereich Kleidung wird selbstverständlich auch ein Thema werden, dazu habe ich eine große Überraschung von meiner lieben Freundin Julia Provenzano, die ich hier schon einmal interviewt habe. Julia möchte einer der Teilnehmerinnen der Challenge einen kompletten Kleiderschrank-Check SCHENKEN! Weil das für sie gelebte Nachhaltigkeit bedeutet! Die Dinge aus dem Schrank zu kombinieren und neu zu stylen, die schon vorhanden sind. Die nicht erst produziert werden müssen (unter z.T. fragwürdigen und ressourcenverschwendenen Bedingungen) sondern wieder genutzt und geschätzt werden. Eine Teilnehmerin in der Challengegruppe, die aus dem Raum Nürnberg / Fürth / Erlangen kommt, hat also die Möglichkeit, dieses Paket von Julia im Gesamtwert von 1000 € zu gewinnen. Genauere Bedingungen zum Gewinnspiel gebe ich über Instagram noch bekannt.

Außerdem wird es über Instagram (oder den Newsletter, mal sehen), auch noch einige Buchverlosungen zu dem Thema geben, da ich zahlreiche Rezensionsexemplare von tollen Autor*innen und Verlagen erhalte, die ich verlosen darf.

Du siehst schon, die Challenge wird super! Ich freue mich nun auf den Februar, die aktuell laufende No Buy Challenge im Januar gibt dazu den perfekten Start. Hier habe ich noch einmal kräftig ausgemistet in vielen Bereichen und jetzt heißt es aufbrauchen, neu sortieren, überlegen, was ich zukünftig noch brauche. Mein Buchkaufstop läuft weiter bis ca. Juni (so viele Bücher habe ich noch daheim, die ich vor dem Kauf eines neuen Buches lesen möchte).

Vielleicht sehen wir uns ja in der Februar-Challenge, falls du Lust haben solltest, dabei zu sein, schreibe mir einfach eine Mail an info@aufraeumerei.de, dann sende ich dir die Details zu (kleiner Spoiler: die Teilnahme an der WhatsApp-Gruppe kostet 10 €).

Viele Grüße und voller Vorfreude,
deine Petra

 


* = Affiliate-Link: Für jeden Kauf oder jede Anmeldung über einen Affiliate-Link erhalte ich eine kleine Provision. Für dich entstehen dabei KEINE zusätzlichen Kosten! Als Bibliothekarin kann ich dir außerdem empfehlen, das Buch deiner Wahl in einer der zahlreichen öffentlichen Bibliotheken auszuleihen – das ist nachhaltig und schont alle Ressourcen – außerdem hast du hinterher kein Platzproblem und brauchst somit keinen Aufräumcoach 😉 Auch Buchhandlungen am Ort freuen sich sehr über deinen Besuch!  


Vogel

Vogel

Mein erstes Buch im Jahr 2023 war Unterleuten von Juli Zeh. Ich kannte die Autorin bisher nur vom Hörensagen, wusste, dass sie toll schreibt, auf den Punkt und anschaulich. Und ja, das tut sie.

Die Geschichte spielt in Unterleuten, einem fiktiven Ort in Brandenburg im Jahr 2010. Das Dorf mit seinen knapp 200 alteingesessenen Bürgerinnen und Bürgern erfährt Zuwachs durch zugezogene Städter aus Berlin. Die eigentliche Geschichte um alte Fehden, neuen Streit, Machtkämpfe und Tragödien erfährt man durch die einzelnen Charaktere. Alle wichtigen Menschen in Unterleuten erzählen aus ihrer Perspektive, was sie über die Geschehnisse und v.a. über die anderen Mitbürger:innen denken, was letztendlich ein interessantes Gesamtbild der Geschichte ergibt.

Das Dorf scheint sich zu entzweien, als ein geplanter Windpark die ehemals bestehende Idylle stören soll. Es geht um Macht, um Geld, um Investitionen und ganz viel Unwahrheiten.

Juli Zeh ist in meinen Augen eine tolle Schriftstellerin, der es gelingt über Umwege, so wie es im ersten Moment scheint, die Geschichte zu erzählen, die sich in jedem Dorf so abspielen könnte. Der Perspektivwechsel ist spannend und interessant beschrieben, sie schafft es, dass jeder Charakter verständlich und sympathisch wirkt und man Verständnis für die Entscheidungen der Darsteller hegt.

Fazit: Unterleuten* ist ein tolles Buch, das mein erster und sicher nicht mein letzter Roman von Juli Zeh ist.


Weitere Buchtipps findest du übrigens auf meinem Blog unter: Auserlesenes

* = Affiliate-Link: Für jeden Kauf oder jede Anmeldung über einen Affiliate-Link erhalte ich eine kleine Provision. Für dich entstehen dabei KEINE zusätzlichen Kosten! Als Bibliothekarin kann ich dir außerdem empfehlen, das Buch deiner Wahl in einer der zahlreichen öffentlichen Bibliotheken auszuleihen – das ist nachhaltig und schont alle Ressourcen – außerdem hast du hinterher kein Platzproblem und brauchst somit keinen Aufräumcoach 😉 Auch Buchhandlungen am Ort freuen sich sehr über deinen Besuch!  

Frau mit Cremetiegel

Heute im Interview: Oliva Padalewski von Impact Earthlings

Frau mit Cremetiegel

Ich freue mich sehr, dass ich euch das erste Interview in diesem neuen Jahr präsentieren darf. Olivia Padalewski von Impact Earthlings stellt sich heute meinen Fragen. Ich kenne sie über Instagram, dort hat sie ein tolles Profil, auf dem sie uns DIYs zu Naturkosmetik und natürlichen Reinigern vorstellt, außerdem zahlreiche Tipps und Tricks zu Natur im Alltag gibt und das spannende Thema Wildkräuter schmackhaft macht. Ich finde, dass das Interview super zu der Challenge im Februar #nachhaltigleben passt, eine Übersicht über alle Challenges findest du übrigens hier. Und nun lest selbst, wer Olivia ist und was es mit Impact Earthlings auf sich hat.

Wer bist du?

Hi, mein Name ist Olivia, ich bin 32 Jahre alt und lebe mit meinem langjährigen Freund in Wien. Ich bin diplomierte Kräuterpädagogin, Aromaberaterin und Waldbaden - Trainerin, Autorin und Bloggerin. 2019 habe ich impact earthlings gegründet.

Stelle bitte kurz deine Mission / deine Leidenschaft vor und wie es dazu kam!

Mit impact earthlings möchte ich so viele Menschen wie möglich für mehr Nachhaltigkeit, DIY und wilde Natur im Alltag begeistern. Ohne Perfektion, sondern mit einfachen,  bewährten Möglichkeiten und viel Freude! Dafür biete ich die unterschiedlichsten Workshops, Onlinekurse, Kräuterwanderungen und Erlebnisse für Privatpersonen und  Unternehmen an. Wie es dazu kam? Über viele „Umwege“, die ich aber letztendlich nicht missen möchte. Ich habe meinen Master in Wirtschaftsinformatik abgeschlossen, meine Diplomarbeit zum Thema „Elektroschrott“ geschrieben und war dann im Innovations-Consulting tätig. Währenddessen habe ich mich privat immer intensiver für das große Thema „Nachhaltigkeit“ interessiert, mich weitergebildet, angefangen sehr viel DIYs auszuprobieren, meinen Müll zu reduzieren und dadurch kam ein riesiger Stein ins Rollen.

Wann wusstest du, dass du JETZT losgehen willst, um diese Leidenschaft zu verwirklichen?

Nach langjähriger Krankheit und dem Tod meines Papas, kündigte ich meinen Consulting - Job. Ich war daraufhin 14 Tage alleine auf dem Jakobsweg unterwegs und anschließend noch mehrere Monate mit meinem Freund auf Reisen. In dieser Zeit habe ich auch intensiv über meinen beruflichen Weg nachgedacht und dass ich so nicht weitermachen möchte. Zum Jahreswechsel 2018/19 habe ich mich dann dafür bereit gefühlt und meine Idee in meinen Kalender geschrieben: meine private Leidenschaft für mehr Nachhaltigkeit im Alltag auch zu meinem Beruf zu machen. Und so habe ich meinen beruflichen Weg 2019 auf den Kopf gestellt, einen Teilzeitjob begonnen und daneben impact earthlings gegründet.

Was war der ausschlaggebende Faktor?

Ich wusste bereits vor unserer Reise, dass wir ein globales Müllproblem haben und die Auswirkungen davon enorm sind. Aber unterwegs war ich fast jeden Tag mit (Einweg-)
Plastik, Abfall und generell sehr viel „Nicht - Nachhaltigem“ konfrontiert. Ich wusste auch, dass ich nicht die Welt verändern kann, aber ich wollte lieber aktiv werden, als passiv bleiben. Und ich bin immer noch davon überzeugt, dass wir mit kleinen, großen Veränderungen im Alltag etwas bewirken können, wieder achtsamer werden und anfangen bewusster zu leben.

Tiegel und Flaschen mit Pflegeprodukten

Gab es anfangs Hindernisse? Wenn ja, wie hast du diese überwunden?

Hindernisse gehören für mich zum Leben dazu – wie Licht und Schatten. Ich glaube zu Beginn waren die größten Hindernisse in meinem Kopf: Was werden die anderen denken, dass ich „meine Karriere“ aufgegeben habe? Kann ich das überhaupt? Bin ich dafür gut genug und machen das andere nicht viel besser? Kann man „davon leben“? usw. Im Endeffekt recht typische Fragen, wenn man sich selbstständig macht. Das meiste davon konnte ich durch konstruktive, liebevolle und ehrliche Gespräche, Zeit und Übungen überwinden. Und auch Dank des vielen tollen Feedbacks, das ich nach meinen ersten Workshops erhalten habe.

Was unterscheidet dich von anderen Bloggerinnen/Autorinnen für ein nachhaltiges Leben?

Ich denke, uns alle gibt es nur einmal und das ist die persönliche „Superpower“. Ich versuche eine gute Balance zwischen Inspiration und unperfektem Alltag zu kommunizieren –denn einerseits ist das die Realität und andererseits sind 30% immer besser als 0%. Es geht mir nicht darum, dass irgendjemand perfekt nachhaltig leben soll/muss. Das tue weder ich, noch halte ich das in unserer aktuellen Gesellschaft für möglich. Aber wir können alle beginnen und etwas beitragen.

Welche 3 Tipps kannst du Menschen geben, die nachhaltiger/gesünder leben wollen?

  1. Fange dort an, wo es dir am leichtesten fällt, z.B. im Badezimmer. Probiere ein einfaches DIY - Rezept aus und erlebe, wie schön das Gefühl ist, etwas mit den eigenen Händen zu kreieren, das dir gut tut und funktioniert.
  2. Schritt für Schritt – Veränderung braucht Zeit und nur so kannst du sie wirklich in deinen Alltag einbauen.
  3. Verbringe öfter Zeit in der Natur. Vor allem der Wald lässt uns zur Ruhe kommen, reduziert spürbar Stress und tut unserem Immunsystem erwiesenermaßen gut. Und wenn du die Kräuter etwas kennenlernst, wirst du viel Freude beim Naschen, Sammeln und Verarbeiten haben.

Welche Pläne für die Zukunft hast du?

Mit 2023 mache ich mich Vollzeit selbstständig mit impact earthlings. Das ist ein wirklich großer Schritt und ich freue mich, diesen Weg jetzt gehen zu dürfen. Gleichzeitig möchte  ich viel Zeit in der Natur und mit meinen Herzensmenschen verbringen, immer wieder (auch länger) reisen oder hin und wieder meine ortsunabhängige Arbeit in andere Länder mitnehmen. Also eine schöne Mischung aus erfüllender Arbeit, Lieblingsmenschen und Reisen.

Wo findet man dich? (Website, Instagram, Facebook usw.) Und wo im wirklichen Leben?

Du findest impact earthlings hier und ich freue mich sehr, wenn du vorbeischaust, dich inspirieren lässt und wohlfühlst:

Ansonsten findest du mich sehr oft im Wald, auf Spazier- oder Wanderwegen – und in meiner Küche, wenn ich an neuen Rezepten feile.

Gibt es bei all den Büchern, die du gelesen hast, das EINE Buch, das dein Leben verändert hat?

Es gibt 3 Bücher, die mich wirklich SEHR inspiriert haben:

  1. Auf dem Jakobsweg (Paulo Coelho)
  2. Die Mitternachtsbibliothek (Matt Haig)
  3. Das Café am Rande der Welt (John Strelecky).

Seit einigen Jahren lese ich sehr gerne, daher fällt es mir wirklich schwer, mich auf eins festzulegen.

Frau im Wald mit Rucksack

Gibt es DIE eine Routine, die du täglich anwendest?

Ich nehme mir jeden Tag Zeit für ein Frühstück. Ohne gehe ich weder außer Haus noch fange ich zu arbeiten an. Das gibt mir Kraft und ist meine Zeit zum Munter werden.

Hast du ein Lebensmotto?

Was ein Mensch an Gutem in die Welt hinausgibt, geht nicht verloren.

Albert Schweitzer

Bist du glücklich? Wenn ja (was ich hoffe): was tust du dafür?

Im Moment sehr! Ich bin dabei mir meinen Beruf so zu gestalten, wie ich es wirklich möchte. Das kostet zwar auch viel Arbeit, Kraft und Mut, aber es erfüllt mich jetzt schon sehr. Außerdem reflektiere ich viel und gerne, nehme mir Zeit für die Menschen und Dinge im Leben, die mir viel bedeuten und bin für all das von Herzen dankbar. Dankbarkeit & Wertschätzung zu üben und zu spüren ist in meinen Augen sehr, sehr wichtig. Und sich bewusst zu sein, dass auch Schattenseiten zum Leben dazugehören – nichts läuft immer nur nach Plan. Und das ist okay.

Und zum Schluss: was möchtest du noch sagen?

Lasst uns alle wieder viel mehr Zeit in und mit der Natur verbringen. Auf der Wiese sitzen, in den Wald gehen, natürliche Zutaten zu einem Lippenbalsam verarbeiten, Hagebutten am Wegesrand naschen, etwas anpflanzen, oder mit frischen (Wild-)Kräutern zubereiten. Denn was wir kennen und wertschätzen, möchten wir auch beschützen und erhalten. Wir tun sowohl unserer Umwelt, als auch uns selbst etwas Gutes und werden achtsamer im Alltag - und das wiederum überträgt sich auf unser Umfeld & inspiriert unsere  Mitmenschen. Und es würde mich riesig freuen, wenn ich dich einmal bei einem meiner Workshops, Onlinekurse, Kräuterwanderungen oder anderen Erlebnisse kennenlernen darf!


Was für eine inspirierende Frau, oder? Danke liebe Olivia für dieses tolle Interview - und dass du uns Mut machst, einfach mit kleinen Dingen anzufangen, ohne den Anspruch auf Perfektionismus zu haben. Noch mehr inspirierende Menschen im Interview findest du übrigens hier.

Viele Grüße,
Eure Petra


Frau hält Feder in Hand

Ein Jahr voller Leichtigkeit

Frau hält Feder in Hand

Ein gutes neues Jahr 2023 wünsche ich euch! Auf dass es gesund, glücklich und genau so (oder noch viel besser) wird, wie wir uns das vorstellen. Bei mir heißt das: ein Jahr voller Leichtigkeit! Nach diesem für mich z.T. recht schweren 2022 braucht es nun wieder mehr Leichtigkeit. Federn sind für mich das Symbol für Leichtigkeit überhaupt, das Bild oben spiegelt sogar noch etwas mehr. Nämlich die Hand, die die Feder hält. Als ob wir es selbst in der Hand haben, leichter zu leben. Ich mag das Bild sehr gerne, macht es mich doch zu einer Frau, die selbst mitgestaltet. Und genau darum soll es in den nächsten Monaten gehen.

Für 2023 habe ich mir so einiges an Zielen überlegt, die für mich in den einzelnen Bereichen Leichtigkeit bedeuten. Da Veränderungen, v.a. Gewohnheiten, meist nicht von heute auf morgen funktionieren und es einiger Wiederholungen bedarf, damit diese etabliert werden, finde ich Challenges für ca. 30 Tage sehr sinnvoll. Da das Jahr nun mal 12 Monate hat, bin ich auf die Idee gekommen, 12 Monatschallenges zu absolvieren.

„Man wird niemals sein Leben verändern, wenn man nicht verändert was man täglich tut. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in den täglichen Gewohnheiten.“ John C. Maxwel

Diese Themen stehen für mich 2023 auf dem Programm:

  1. Januar: #nobuy
  2. Februar: #nachhaltigleben
  3. März: #bewegdich
  4. April: #leckeressen
  5. Mai: #gutestun
  6. Juni: #draussensein
  7. Juli: #digitaldetox
  8. August: #finanziellfrei
  9. September: #rausausderkomfortzone
  10. Oktober: #glücklichsein
  11. November: #minimalistischleben
  12. Dezember: #achtsamleben

 

Weshalb mache ich das Ganze überhaupt?

Veränderungen von Gewohnheiten dauern im Schnitt ca 30 Tage, sie passieren also nicht sofort, sondern müssen etabliert werden. Indem wir täglich kleine Schritte gehen, verändern sich Strukturen im Gehirn. Es geht danach also nicht mehr um das OB, sondern nur noch um das WANN.

Da ich mich gut kenne und weiß, dass mein "innerer Schweinehund" nicht so gerne alleine Gassi geht, kann ich ihn gut überzeugen, wenn ich solche Veränderungen in einer Gruppe mache. Viele Gleichgesinnte zusammen strahlen eine unglaubliche Energie aus, ist dir das schon einmal aufgefallen? Und das mag ich sehr! Und da ich es mir ja gerne leichter machen möchte und genau diese Leichtigkeit im Vordergrund steht, kam ich auf die Idee, diese Challenges in einer Gruppe zu absolvieren. Damit es allen leichter fällt - überhaupt zu starten und v.a. dranzubleiben. Gemeinsam macht vieles einfach auch mehr Spaß, oder?

Falls Ihr nun also Lust haben solltet, an der einen oder anderen (oder gleich mehreren) Challenge teilzunehmen, habe ich ein tolles Angebot. Eine WhatsApp-Gruppe, die motiviert und inspiriert.

Was passiert in den 30 Tagen der Challenges?

Das Thema wird genau durchleuchtet, das WARUM dahinter spielt eine große Rolle. Weshalb wir Dinge verändern wollen entscheidet maßgeblich darüber, ob wir überhaupt beginnen und Spaß am Weitermachen haben. Das Warum wird also die zentrale Frage, nach der sich vieles richtet. Wir setzen uns intensiv damit auseinander. Hinterfragen unsere alten Gewohnheiten, überlegen neue, passendere, die zum Ziel führen.

Für die #nobuychallenge im Januar könnt Ihr euch auf folgenden Input freuen:

  • ausmisten
  • aufbrauchen
  • sinnvoll ordnen
  • Geld sparen
  • sich auf anderes als shoppen konzentrieren
  • weshalb funktionieren die Tricks der Verkaufspsychologen und wie können wir ihnen widerstehen
  • weniger ist mehr
  • Alternativen finden
  • neue Rezepte testen
  • uvm

Den Input für die nächsten Challenges gebe ich natürlich rechtzeitig vor dem jeweiligen Start bekannt.

Das erwartet euch in der Gruppe:

  • jeder Monat ist einem anderen Thema gewidmet, auf das wir unseren vollen Fokus richten
  • geschlossene WhatsApp-Gruppe, also nur die Teilnehmerinnen, die genau bei diesem Thema dabei sein möchten
  • Inputs, Bilder, Support, Sprachnachrichten, Austausch in der Gruppe
  • Tipps von anderen und ganz viel Motivation, um mit Spaß durchzustarten & dranzubleiben
  • meine Erfahrungen als Aufräumcoach & Schweinehundflüsterin

Wie könnt Ihr nun dabei sein?

Entscheidet euch für eine spezielle Challenge, die euch interessiert. Oder möchtet Ihr gleich an 3 oder 6 Challenges teilnehmen? (Die ganze Übersicht, wann welche Challenge stattfindet, findet Ihr weiter oben)

Wenn Ihr dabei sein möchtet, bucht Ihr entweder:

  • 1 Monat für 10 €
  • 3 Monate für 25 €
  • 6 Monate für 50 €

Schreibt mir einfach eine Mail an info@aufraeumerei.de plus die jeweiligen Monate und schon geht es los! Start ist immer am 1. des jeweiligen Monats.

Falls Ihr euch nun fragen solltet, weshalb die Gruppe Geld kostet (zugegebenermaßen nicht viel Geld, stimmt's?): Leider bedeutet kostenlos oft nicht genug Wert, als dass man es als wertvoll erachtet. Ich glaube, wir sind uns einig, dass es im Prinzip alles Wissen dieser Welt jetzt schon kostenlos und frei verfügbar (im Internet) gibt. Jederzeit, einfach immer! Dennoch nützt all dieses Wissen nichts, wenn wir es nicht umsetzen. Diese Gruppe wird umsetzen. Weil ich nicht nur Wissen vermitteln möchte, sondern TUN. Und um ins Tun zu kommen, müssen wir uns committen (sich committen: sich bekennen, verpflichten). Wenn wir uns nicht dazu verpflichten, können wir es auch gleich sein lassen. Deshalb ist ein Preis oft ein Comittment, durch das wir uns dem anderen und v.a. sich selbst gegenüber verpflichten.


Ich freue mich so sehr auf diese Challenges, die das Leben erleichtern und Schritt für Schritt zu positiven Veränderungen führen werden!

Aufgeräumte Grüße voller Vorfreude auf das neue Jahr,
eure Petra


Frau mit Hut

Heute im Interview: Candy von Candys Café

Frau mit Hut

Heute möchte ich euch die liebe Candy vorstellen, die eins meiner Lieblingscafés in Nürnberg betreibt. Candys Café liegt im Nürnberger Norden und ist sonntags sehr oft Ziel unserer Fahrradausflüge. Sei es auf eine kühle Limo oder aber auf einen Kaffee und selbstgemachten Kuchen - dazu gibt es on top immer Candys gute Laune dazu. Da kamen wir ruckzuck ins Gespräch und ich wollte diese sympathische junge Frau einfach interviewen. Weil ihre Geschichte motiviert, für seine Träume loszugehen. Für sich einzustehen, auf sein Bauchgefühl zu vertrauen - auch wenn alles dagegen sprechen sollte. Einer der ersten Sätze von Candy, an den ich mich erinnern kann, war: "Bei dem Vornamen MUSS man doch einfach ein Café aufmachen". Absolut! Zum Glück hat sie keinen anderen Vornamen ;) Was wäre uns für ein toller Ort der Begegnung entgangen!

Doch lest selbst, wer Candy ist und was sie bewegt.

Wer bist du?

Wer bin ich? Das ist eine sehr gute Frage. Heute sage ich ganz stolz und glücklich - ich bin die Candy! Ja, einfach nur Candy! Das war nicht immer so, und ich war jahrelang auf der Suche nach dem Ich, und dem, was mich indentifiziert. Mittlerweile indentifiziere ich mich mit mir selber und bin glücklich mit dem, was ich bin und vermutlich auch schon immer war! Außerdem bin ich stolze Tirolerin - das muss wohl auch noch gesagt werden ;)

Stelle bitte kurz deine "Mission" / dein Herzensprojekt vor und wie es dazu kam!

Nach meiner Lehre zur Drucktechnikerin war ich irgendwie rastlos und viel unterwegs. Im Winter war ich bei mir in der Heimat in Tirol Skilehrerin und im Sommer habe ich als Animateurin oder Kellnerin gearbeitet. Was, war mir ziemlich egal, Hauptsache weit weg. Immer auf der Suche nach mehr, auf der Suche nach mir und auf der Suche nach der einen Sache, die einen Stolz macht, wenn man darüber berichtet. Der Traum vom eigenen Café war schon immer irgendwo in mir. Jedoch nie greifbar. Alles davon war einfach zu fern. Die Location, das Know How, die Finanzierung und vermutlich auch das Selbstbewusstsein. Ich wollte schon immer einen Ort schaffen, an dem jeder sein kann und darf wie er ist. Ohne Vorurteil, frei von politischen oder ethnischen Hintergründen. Einfach sein, wie daheim. Denn genau diesen Ort hätte ich mir die ganzen Jahre auch gewünscht. Als das Café Kirsch geschlossen hat (ich kannte es nicht, war zu dem Zeitpunkt auch erst 3 Jahre in Nürnberg), haben mich verschiedene Freunde und Stammgäste darauf aufmerksam gemacht - "Das könnte doch was für dich sein oder???".

Wann wusstest du, dass du JETZT losgehen willst, um dein Herzensprojekt zu verwirklichen?

Aufgrund der Tipps besagter Stammgäste und Freunde habe ich mich also hingesetzt und all meinen Mut zusammengefasst, um eine Nachricht an die ehemalige Besitzerin zu schreiben. Daraufhin gab es einen Besichtigungstermin. Ich habe das Café betreten und sofort gemerkt - DAS IST ES! Im Kopf habe ich bereits renoviert und vor mir lief ein Film ab, indem ich endlich mache was ich will! Ich sah mich an der Kaffeemaschine stehen, buntes Treiben um mich herum, hörte klirrendes Geschirr und blendete erstmal alle Risiken und Nebenwirkungen aus. Somit war klar, JETZT ist meine Chance. Und die muss ich nutzen, komme was wolle.

Frau mit Hut und Speisekarte

Was war der ausschlaggebende Faktor?

Den EINEN ausschlaggebendem Faktor gab es glaub ich gar nicht. Wie schon gesagt, ich wusste einfach, dass es das ist. Und dass ich, wenn ich das wirklich will, JETZT und auf der Stelle alles auf den Kopf stellen muss um zu bekommen was ich will! Somit kündigte ich innerhalb eines Monats meinen Vollzeitjob, setzte einen Businessplan auf und kalkulierte (ganz, ganz neue Welten für mich), meldete ein Gewerbe an, renovierte das Café - damit es meinem "Film" entsprach - und lag los!

Gab es anfangs Hindernisse? Wenn ja, wie hast du diese überwunden?

Hindernisse gab es definitiv. Von der ersten Instanz - dem Vermieter - der Angst hatte, da ich noch so jung war und noch nie selbstständig war, Covid, von dem keiner wusste, ob's nochmal "kracht" und das die Banken dazu verleitet hat, keinerlei Kredite an Neu-Gastronomen zu geben aufgrund des Risikos. Kalkulationen und Papierarbeiten, welche mich vorher noch nie interessiert haben, verschiedenste Ämter und Wege, auf welche meine Füße mich sonst wohl nie getragen hätten. Trotzdem, ich wusste ich WILL! Ich wusste, ich SCHAFFE DAS und mir war klar, dass das vielleicht meine einzige Chance ist. Also habe ich gemacht. Ja, wirklich einfach gemacht. Ich habe jeden Tag bis zur letzten Minute  genutzt, Blut und Wasser geschwitzt, Gedankenknoten konstruiert und mein ganzes Umfeld verrückt gemacht. Ständige Rückschläge (ständig klingt lustig, da es sich ja nur um einen Monat handelt - allerdings war dieser sehr intensiv) hingenommen, immer wieder auf den Boden geschmettert, andere Wege genommen, falsch abgebogen und wieder von vorne angefangen. Und genau so wirr, wie dieser Text, war gefühlt auch diese Zeit des Anfangs. Wenn ich mein Umfeld befragen würde, würden diese wohl sagen, dass ich das alles super gemacht habe und es ziemlich strukturiert gewirkt hat ... Meinem Gefühl nach allerdings hat es sich bei allen Schritten irgendwie um ein Stück geordnetes Chaos  gehandelt.

Wie empfindest du Hindernisse/"Probleme" generell, hast du Strategien/Muster?

Ich glaube, dass Hindernisse und Probleme das Leben erst so richtig spannend machen. Klar nervt es, und klar ist es in solchen Momenten, an denen man vor einem Hindernis steht, alles doof und anstrengend. Aber an sich glaube ich einfach, dass man an jedem Hindernis wächst. Ich für meinen Teil bin jedenfalls an allen Hindernissen und Umwegen meines Lebens gewachsen - zwar nur auf 1,74m - aber innerlich bin ich riesig ;) So, und was ist jetzt meine Strategie? Gute Frage. Die eine Strategie habe ich nicht. Ich weiß nur, dass ich ein "Macher" bin. Was nicht passt, wird passend gemacht. Hindernisse und Schwierigkeiten gehören meiner Meinung nach einfach mit dazu, schließlich formen uns diese Ereignisse und Erlebnisse auch irgendwo. Und wenn keiner geformt oder gezeichnet wäre, wäre das Miteinander glaube ich auch ziemlich trist und eintönig.

Was unterscheidet dich von anderen Barista/Cafébetreiberinnen (wie nennst du dich selbst?)

Ich glaube auch bei dieser Frage bin ich immer noch die Candy aus Tirol. Ja, ich bin Barista (mit Leidenschaft) und ja, ich habe ein Café. Trotzdem bin ich einfach ich.

Frau die Kaffee macht

Welche 3 Tipps kannst du Menschen geben, die auch mit dem Gedanken spielen, etwas Eigenes zu eröffnen bzw. sich selbstständig machen  wollen?

TRAUT EUCH! Glaubt an euch selber und an das, was ihr könnt und mit Leidenschaft betreibt. Wenn ihr das richtige Know How und Herzblut dafür habt, dann investiert dieses auch! Wenn ihr euch fragt, WANN..... JETZT! Es gibt keinen besseren Zeitpunkt als jetzt. Es wird immer schwierige wirtschaftliche Lagen geben, Krankheiten, die das Weltgeschehen beeinflussen, Menschen die dagegenreden, den inneren Schweinehund, der sich sträubt oder die falsche Jahreszeit weil eben wegen....ALLES AUSREDEN! Ich habe mein Café im August 2020 eröffnet, als jeder meinte "die hat einen Schlag"... aber hey....Ich bin jetzt genau hier wo ich sein wollte! Bittet um HILFE! Macht nicht alles allein und geniert euch nicht andere mit einzubeziehen und nach Hilfe zu Fragen. Andere Menschen haben andere Ideen, andere Fähigkeiten und andere Möglichkeiten. Sammelt alles und sucht euch das Beste für euch raus.

Welche Pläne für die Zukunft hast du?

Pläne...Träume.... Davon hab ich ziemlich viele. Mein Kopf dreht sich ständig ums Café und die vielen neuen Ideen die ich habe. Das im Moment konkreteste Ziel wird allerdings das rösten meines eigenen Kaffees sein. Im Moment beziehen wir unseren Kaffee noch von einer kleinen Rösterei in Nürnberg, aber schon bald gibt's Candys Kaffee ;) Natürlich bringt das noch einiges an Planung und Arbeit mit sich, aber dafür könnt ihr dann bald auch Bohnen für zu Hause bei uns kaufen. Klingt doch super oder? Ich glaube nämlich auch, dass es kaum noch besser geht ;)

Wo findet man dich? (Website, Instagram, Facebook usw.) Und wo im wirklichen Leben?

Auf Facebook und Instagram sind wir natürlich vertreten. Neben kleinen Teasern zu Kuchen, Torten und Getränken gibt's auch jeden Sonntag ein lustiges Video für euch! FACEBOOK: Candys Café; INSTAGRAM: _candyscafe_

Ich hab's nicht so mit Computern, daher ist meine Website noch in Bearbeitung - aber...sie kommt! Bald findet ihr uns auch unter www.candyscafe.de

Wenn ich gerade nicht im Café bin - was echt selten vorkommt ;) dann genieße ich die Ruhe daheim. Auf der Couch, zwei Katzen auf mir und ne Tasse Kaffee in der Hand (was auch sonst ;))

Gibt es das EINE Buch, das dein Leben verändert hat?

Tommy Jaud - Einen Scheiß muss ich!

Gibt es DIE eine Routine, die du täglich anwendest?

Ich versuche jeden Morgen ohne Stress aufzustehen. Lieber stelle ich mir den Wecker eine Stunde früher als es sein müsste, um dann in Ruhe in Jogginghose und dickem Pulli gemütlich meinen Kaffee zu schlürfen. Diese Routine brauche ich einfach um hochzufahren, um achtsam in den Tag zu starten und um nicht schon total gestresst anzufangen.

Hast du ein Lebensmotto?

Was nicht passt wird passend gemacht.

Bist du glücklich? Wenn ja (was ich hoffe): was tust du dafür?

Oh ja, das bin ich. Ich versuche einfach die kleinen Dinge im Leben zu genießen, zu schätzen und auszukosten.

Und zum Schluss: was möchtest du noch sagen?

Vielen Dank für das Interview liebe Petra.


Vielen lieben Dank an DICH liebe Candy für deine offenen Antworten, die mich sehr beeindruckt haben.

Was sagt Ihr dazu? Falls Ihr noch nicht bei Candy im Café wart, holt das unbedingt nach. Selbstgemachte, sehr leckere Kuchen, tollster Kaffee, der mit Liebe und viel Lachen bereitet wird und immer eine gute Stimmung laden wirklich ein, seine Nachmittage dort zu verbringen.

Viele Grüße,

Petra ♥

P.S.: Weitere Interviewgäste findet Ihr übrigens hier.


Frau die sitzt und lacht

Heute im Interview: Anna von Nordbewusst

Frau die sitzt und lacht

Heute möchte ich euch Anna-Lena von nordbewusst vorstellen. Anna-Lena folge ich schon seit einiger Zeit bei Instagram, außerdem höre ich ihren Podcast und bin einfach rundum begeistert von dieser tollen, mutigen und "hyggeligen" Frau. Hygge ist ja DER Trend aus Skandinavien überhaupt, der für eine glückliche, gemütliche, zufriedene, einfache und entschleunigte Lebensweise steht.

Anna-Lena steht für mich genau DAFÜR. Für ein hyggeliges Lebensgefühl, das sie mir definitiv mit ihren Posts über ihre Auswanderung nach Dänemark, mit ihren Podcastfolgen und mit ihren Rezepten vermittelt. Und was passt jetzt im Herbst besser, als diese gemütliche Gefühl in die Wohnzimmer zu tragen? Herbst ist für mich eine der schönsten Jahreszeiten (neben dem Sommer, dem Frühling und dem Winter ;) - ich liebe tatsächlich jede Jahreszeit, weil jede ihre ganz besonderen Liebeswürdigkeit hat), die diese Behaglichkeit spiegelt. Daheim in eine kuschelige Decke hüllen, auf der warmen und weichen Couch, mit der Katze auf dem Schoß und einem guten Buch (Tipps hierfür findest du übrigens hier bei Auserlesenes) oder eben einem inspirierenden Blogartikel. Und falls es bei euch auch gerade regnen sollte, dann macht es euch gemütlich drinnen und seid gespannt auf dieses Interview mit Anna-Lena hier, die über ihre sehr persönliche Geschichte berichtet.

Und jetzt geht's  zum Interview!

Wer bist du?

Hej! Ich bin Anna-Lena, 26 Jahre alt und kürzlich nach Dänemark ausgewandert. Hier lebe ich nun, gemeinsam mit meinen Katern Henri und Edgar, auf einer Farm in der Nähe von Kopenhagen.

Stelle bitte kurz dein Herzensprojekt (deine Auswanderung / deinen Neuanfang nach Dänemark) vor und wie es dazu kam!

In meinem „Nordbewusst“ Podcast habe ich immer davon geschwärmt, wie groß meine Liebe zu Skandinavien ist, wie gerne ich eines Tages dort leben würde und wie sehr ich mich danach sehne, mehr Zeit im Norden zu verbringen. Mit der Zeit wurde mir bewusst, dass ich gerade meine wertvolle Lebenszeit damit verschwende, auf diese Zeit zu warten. Ich habe nur dieses eine Leben und verbringe ein Jahr nach dem Anderen damit, mich durch ein Studium zu quälen, dass mich überhaupt nicht interessiert und mir dieses mit einem Job zu finanzieren, der mich langweilt. Also brach ich alles ab, wandernde nach Dänemark aus und halte diesen Prozess auf YouTube, Instagram und in meinem Podcast fest.

Wann wusstest du, dass du JETZT losgehen willst, um es zu verwirklichen?

An Silvester 2021, als ich die Feuerwerkskörper am Himmel sah und dabei die tiefe Gewissheit spürte, dass ich im nächsten Jahr endlich meine Träume verwirklichen möchte und ich dem Universum vertrauen darf.

Frau mit Kaffee und Kuchen

Was war der ausschlaggebende Faktor?

Ich habe mich zu dieser Zeit Rund um die Uhr mit Persönlichkeitsentwicklung befasst und mein komplettes Mindset von Grund auf verändert. Ich kaufte mir ein leeres Notizbuch und schrieb alle wichtigen Erkenntnisse auf. Ausschlaggebend war eine Rede von Bob Proctor, in der er darüber sprach, dass man sein Leben mit seinen Gedanken selbst erschaffen kann. Diese Rede schrieb ich wörtlich in mein Buch. Er hatte Recht :-)

Gab es anfangs Hindernisse? Wenn ja, wie hast du diese überwunden?

Die gibt es immer. Den richtigen Zeitpunkt gibt es nicht! Ich habe mein Vertrauen in mich gestärkt und die Hindernisse step-by-step angepackt. Wie empfindest du Hindernisse/"Probleme" generell, hast du Strategien/Muster? Mittlerweile weiß ich, dass es nicht darum geht, keine Probleme mehr zu haben. Es geht darum, sich diesen Hindernissen zu stellen und daran zu wachsen. ​

Was unterscheidet dich von anderen Bloggerinnen?

Ich würde sagen, dass jede:r in seiner Art einzigartig ist. Bei mir ist es vielleicht die überschwängliche Freude über ganz banale Dinge, wie zum Beispiel das Schreien einer Möwe (welches nun endlich zu meinem Alltag gehört) ;-)

Welche 3 Tipps kannst du Menschen geben, die auch auswandern wollen, um ihren Traum zu verwirklichen?

1. Stärke das Vertrauen in Dich selbst
2. Lasse dich nicht von der Meinung anderer abhalten
3. Vertraue darauf, dass alles gut wird

Welche Pläne für die Zukunft hast du?

Ich möchte meine 20er Jahre in Kopenhagen verbringen, meiner Community das skandinavische Lebensgefühl näherbringen und ihnen die Angst vorm Auswandern nehmen. Ansonsten bin ich gespannt, wohin die Reise führen wird.

Wo findet man dich? (Website, Instagram, Facebook usw.) Und wo im wirklichen Leben?

Du findest mich auf meinem Blog, auf YouTube, Instagram und in deiner Podcast-App (überall unter Nordbewusst) oder in einem der niedlichen Cafés Kopenhagens.

Frau am Wasser

Gibt es bei all den Büchern, die du gelesen hast, das EINE Buch, das dein Leben verändert hat?

Ganz klares JA: „Du bist in einer Krise, Herzlichen Glückwunsch“ von Anastasia Umrik.

Gibt es DIE eine Routine, die du täglich anwendest?

Ich stehe morgens für ein paar Minuten am Fenster, atme die kühle Morgenluft ein und denke an all die Dinge, für die ich dankbar bin.

Hast du ein Lebensmotto?

Bringe dein Leuchten in die Welt und die Welt leuchtet zurück.​

Bist du glücklich? Wenn ja (was ich hoffe): was tust du dafür?

Danke der Nachfrage, ich bin tatsächlich sehr glücklich und erfreue mich an den alltäglichen Dingen in meinem Leben hier in Dänemark. Seien es die leckeren Zimtschnecken, die klare Luft oder der Klang der Sprache.

Und zum Schluss: was möchtest du noch sagen?

Warte nicht auf den „richtigen“ Moment. Das Leben ist viel zu kurz und schön, um seine Träume immer weiter in die Zukunft zu schieben. Danke für das Interview, liebe Petra

 


Liebe Anna-Lena, ich danke dir von ganzem Herzen für dieses tolle Interview! Deine Geschichte hat mich sehr bewegt - wie du für dich erkannt hast, dass du deine Zeit aktuell verschwendest und eben nicht das lebst, was du eigentlich wolltest! Und wie mutig, diesen Schritt dann auch zu gehen! Wow! Das inspiriert mich wirklich sehr.


Wie geht es euch mit Anna-Lena's Geschichte? Inspiriert sie euch auch so?

Viele Grüße aus dem verregneten Nürnberg,
Petra

 


Kleiderstange

Gastbeitrag | Capsule Wardrobe - Must Have oder No Go?

Kleiderstange

Heute gibt es einen Gastartikel von meiner Freundin Julia Provenzano, die als Personal Stylist & Confidence Mentor arbeitet. Ein Interview mit ihr über ihr Herzensprojekt kannst du hier noch einmal nachlesen. Und hier kannst du dich in Ruhe auf ihrer Website bzw. ihrem Instagram-Profil umsehen.

Seit einigen Jahren, seit ich den Minimalismus praktiziere, ist das Thema Capsule Wardrobe immer wieder ein Thema für mich und meine Kleiderstange. Falls du dich fragst, was es damit auf sich hat, dann lies unbedingt weiter! Und auch wenn du dich ohnehin mit dieser Thematik beschäftigst, könntest du heute noch inspirierende Gedanken für dich mitnehmen!

Und nun zu Julia's Artikel!

Capsule Wardrobe - Must Have or No Go?

Wusstest du, dass statistisch gesehen Frauen und auch Männer jeweils an die 100 Kleidungsstücke im Kleiderschrank hängen haben, von denen nur rund 20 % wirklich regelmäßig getragen werden? Vielleicht kennst du auch dieses Gefühl, dass du vor deinem vollen Kleiderschrank stehst und nichts anzuziehen hast? Oftmals liegt das Problem darin, dass wir Einzelteile kaufen, die uns gut gefallen, ohne zu bedenken, wie sie sich in den Rest unseres Kleiderschranks einfügen.

Eine Capsule Wardrobe ist eine Sammlung von Kleidungsstücken, die aus ausgewählten Artikeln besteht, um die Anzahl der Outfits zu maximieren, die getragen werden können. Ziel ist es, für jeden Anlass ein passendes Outfit zu haben, ohne überflüssige Kleidungsstücke zu besitzen.

Wenn wir mal ehrlich sind, sind nämlich genau diese überflüssigen Kleidungsstücke, die, die uns die Übersicht und auch Inspiration für neue Looks nehmen. Ich nenne diese Teile auch gerne Energiefresser.

Weniger Teile, mehr Outfits

Weniger Teile, mehr Outfits = ein tolles Konzept, oder? Und trotzdem hat mich der Ansatz einer Capsule Wardrobe sehr lange getriggert. Warum das so war, habe ich tatsächlich erst vor Kurzem entdeckt. Die Bezeichnung Capsule Wardrobe wurde 1970 erstmals von der Londoner Boutique-Besitzerin Susie Faux verwendet. Sie definierte dieses Prinzip der minimalistischen Garderobe. Faux limitierte die Capsule damals auf ca. 12 Artikel, die zwei bis drei Mal im Jahr ausgetauscht werden. Richtig populär wurde das Prinzip jedoch erst durch Donna Karans Seven-Easy-Pieces-Kollektion im Jahr 1985 - sie bestand aus nur sieben Kleidungsstücken.

In den sozialen Medien florieren heute Accounts rund um das Thema und bieten Inspiration, wie man eine Kapselgarderobe mit 10, 20 oder 30 Teilen entwirft. Und genau hier war mein Triggerpunkt: nur 10 Kleidungsstücke sind für mich undenkbar! Ich habe definitiv mehr als 10 Kleidungsstücke, liebe alle meine Teile und trage auch alle in einem ausgewogenen Verhältnis.

Also habe ich für mich in Frage gestellt, wie ich Minimalismus definiere und bemerkt, dass ich sehr mit Ablehnung reagiere, wenn mich etwas - in diesem Fall das Konzept - in meiner Freiheit beschränkt und ich mir selbst eine künstliche Verknappung schaffe. Ich fragte mich immer, warum ich mich auf nur 10, 20 oder 30 Kleidungsstücke beschränken sollte. Ich fand heraus, was Minimalismus im Kleiderschrank für mich bedeutet: Es ist für mich genau die Anzahl an Kleidungsstücken zu haben, die mich glücklich machen. Dabei mache ich keine Unterschiede zwischen einer teuren Designerhandtasche und einem günstigen Strandkleid - beides sind Teile, die ich gerne trage und die für mich gleich viel wert sind.

Das Konzept der Capsule Wardrobe entstand aus dem Minimalismus-Gedanken und ist sehr sinnvoll in Bezug auf den Konsum von Kleidung und einem wichtigen weiteren Punkt: dem Stressfaktor, den viele verspüren, wenn sie vor einem vollen Kleiderschrank stehen und nichts zum Anziehen haben. Die Umsetzung der Kapselgarderobe ist allerdings so individuell, wie jeder einzelne von uns und seitdem ich das Thema Capsule Wardorbe so betrachte, ist es mir sogar richtig ans Herz gewachsen.

Denn das sind ihre Vorteile: Mann oder Frau hat (weniger) ausgewählte Teile im Schrank, die dafür vielseitig kombiniert werden können. Durch den bewussten Konsum und bewussten Einsatz von Kleidungsstücken wird nicht nur Zeit sondern auch Geld und Nerven gespart. Die einzelnen Teile bekommen außerdem mehr Wertigkeit, denn es befinden sich schließlich nur noch Lieblingsteile im Schrank. Und schlussendlich werden Fehlkäufe minimiert und man spart sich damit auch eine Menge Frust und schlechtes Gewissen.

Wie kann man mit einer Capsule Wardrobe starten?

Im Gegensatz zu einigen TOP 10 Must Haves Empfehlungen, die zum Start einer Capsule Wardorbe kursieren und in der ganz konkrete Kleidungsstücke ans Herz gelegt werden, empfehle ich dir, dich zunächst einmal zu fragen:

  • Wie sieht dein Alltag in einer normalen Woche aus?
  • Wie sehen deine Tage im Urlaub aus?
  • Welche Funktion erfüllt deine Kleidung an den einzelnen Tagen?
  • Und vor allem: Wie willst du dich in deiner Kleidung fühlen?

Ein Farbschema in deiner Kleidung erleichtert dabei das Zusammenstellen der Outfits und vor allem auf Reisen die Entscheidung, was mitgenommen wird. Die Farben, die dir gut stehen und dich strahlen lassen, sind abhängig von deinem natürlichen Hautton, deiner Haarfarbe und Augenfarbe. Durch ausgewählte Farben für Oberteile, Unterteile und Akzentfarben lassen sich Outfits so gestalten, dass möglichst viele Teile miteinander kombinierbar sind.

Welche Teile in deine Capsule Wardrobe gehören, ob du überhaupt eine brauchst und wie viele Teile sie enthält, entscheidest alleine du. Es ist bereits möglich, aus 27 ausgewählten Kleidungsstücken bis zu 90 Looks zu gestalten. Das bedeutet 3 Monate lang jeden Tag ein unterschiedliches Outfit anzuziehen und alleine dieser Gedanke ist schon ganz schön herrlich, oder?


Liebe Julia, vielen lieben Dank für deinen tollen Gastbeitrag zum Thema Capsule Wardrobe. Für mich klingt das wirklich herrlich. Mit wenigen, ausgewählten Lieblingsteilen eine super schöne Garderobe für mich zu kreieren, über die ich früh nicht lange nachdenken muss. Gerade steht für mich (ziemlich spät in diesem Jahr, ich weiß) die Umstellung von Frühling-/Sommergarderobe auf Herbst-/Wintergarderobe an. Auch hier werden noch einmal einige nicht getragene Kleidungsstücke das Haus verlassen dürfen. Gut zu erkennen übrigens an den nach vorne schauenden Kleiderbügelhaken. Ich nehme euch da auf jeden Fall noch einmal bei Instagram mit.

Wie ist es bei euch? Seid Ihr Fans von der sogenannten Kapselgarderobe?

Viele Grüße,
Petra