Letztes Jahr um diese Zeit gab es eine kleine Blogparade von uns Ordnungscoaches, in der wir unser gesammeltes Wissen zum Thema „Ordnung machen“ und „Ordnung halten“, aufräumen und ausmisten, entspannt in den Urlaub fahren, verreisen und wieder zurückkommen geteilt haben. Meinen Beitrag Was du vor dem Urlaub noch entsorgen kannst – Tipps für ein entspanntes Nachhause-Kommen kannst du dir hier noch einmal anschauen.

Jetzt, Anfang August, steht für die meisten von uns die Urlaubszeit wieder direkt vor der Tür. Wir in Bayern haben seit dem 27. Juli Sommerferien, in einigen Bundesländern sind ohnehin schon Ferien. So oder so – kurz davor merke ich schon immer, dass es noch so einiges gibt, was ich vorher noch tun möchte. Geht es dir auch so?

Das soll nun nicht heißen, dass ich alles, was ich gefühlt das ganze Jahr nicht geschafft hab, in dieser immer kürzer werdenden Zeit vor dem bevorstehenden Urlaub erledigen möchte. Das wäre ja Quatsch. Aber irgendwie vergeht die Zeit vor dem Urlaub schon etwas schneller, oder? Für mich rennt sie gerade. Vielleicht auch weil noch so einige terminliche Verpflichtungen anstehen.

Jedenfalls habe ich mir dieses Mal keine ellenlange To-Do-Liste mehr geschrieben, die ich abarbeiten muss – schon weil ich all die Dinge unter dem Jahr erledigt habe. In diesem Jahr ist es ohnehin etwas anders, dazu gibt es an anderer Stelle bald einmal einen extra Beitrag. Das hat viel mit meiner Einstellung und dem Thema Leichtigkeit zu tun.

Jetzt ist es mir wichtig, dass ich die Punkte erledigen kann, die wichtig und dringend sind. Was weder wichtig noch dringend ist, schafft es gerade auf keine meiner Listen. Jedenfalls gilt meine Lieblingsaufräum- und ordnungsstrategie der 15 Powerminuten für den Haushalt immer noch. Punkt. Sie gilt einfach. Und zwar jeden Tag. Bzw. jeden Abend. Dann stelle ich meinen Timer auf diese für mich magische Zeit. In Worten:
F Ü N F Z E H N M I N U T E N.

Weshalb es genau 15 Minuten sein müssen, fragst du dich vielleicht? Da gibt es eine lustige Geschichte. Als ich vor langer Zeit noch „normales“ Fernsehen geschaut habe, habe ich diese 15 Minuten einmal als Werbepause gestoppt. Ganze fünfzehn Minuten, bis ein Film, den ich unbedingt sehen wollte, weiter ging. Ich habe das damals als Frechheit und absolute Zeitverschwendung gesehen. Bis mir irgendwann der Gedanke kam, dass ich diese Zeit doch sinnvoller nutzen kann als die dann abgespielte Werbung anzusehen. Also begann ich für mich, diese Werbepausen zu nutzen. Und wie immer im Leben ist es schließlich wichtig, worauf wir den Fokus legen.

Ich begann also, in den verschiedenen Werbepausen Dinge zu erledigen, die ich sonst nach dem Film gemacht hätte:

  • die Brotzeiten für den nächsten Tag vorbereiten
  • Müll rausbringen
  • Wäsche aufhängen/abhängen
  • Einkaufszettel schreiben
  • Blumen gießen
  • mich bettfertig machen
  • Wäsche für den nächsten Tag rauslegen
  • usw.

Heute schaue ich kaum noch „normales“ Fernsehen, das hat aber den Grund, dass ich einfach lieber dann entspannt und mit Genuss das schaue, was und wann ich möchte. Die Werbepausen gäbe es dort ohnehin nicht mehr, ich habe meine 15 Powerminuten für den Haushalt aber beibehalten.

Was ist denn nun mein Tipp für „aufgeräumt & entspannt“ in den Urlaub? Genau DAS: Jeden Abend täglich 15 Powerminuten im Haushalt verbringen.

Die 15 Minuten haben viele Vorteile:

  • 15 Minuten sind weniger als 30 Minuten, kann man also auch machen, wenn man absolut keine Lust hat – weil: Hallo, geht ja wohl schnell vorbei, oder?
  • Durch den Timer hat man einen Zeitdruck, der dich antreibt, schließlich ist es eine kleine Challenge mit dir selbst, die du gewinnen willst
  • Aufgaben dauern so lange, wie du ihnen Zeit dafür gibst (denke an die Zeit, bevor Besuch kommt: wie schnell schaffst du es da, alles wegzuräumen, zu staubsaugen, die Musik anzuschalten, die Kissen auf der Couch aufzuschütteln, die Wäsche zu verräumen (guter Platz ist hier übrigens die Waschmaschine, da ist sie dann schon an Ort und Stelle)
  • du gehst mit einem guten Gewissen ins Bett, dass am nächsten Morgen alles ordentlich und erledigt ist
  • täglich erledigt wirst du immer schneller in deiner Aufräum-Routine, brauchst also nie mehr die komplette Zeit
  • du denkst im Alltag immer mehr daran, was du sofort erledigen kannst (z.B. gleich Dinge nach Gebrauch wieder an Ort und Stelle aufzuräumen, dann musst du sie abends nicht mehr wegräumen. Die Routine schult also deine Ordnungsachtsamkeit. Das Wort „Ordnungsachtsamkeit“ mag ich sehr, das habe ich gerade selbst erfunden. Vielleicht lasse ich es mir bei Gelegenheit patentieren 😉 Jedenfalls drückt es genau das aus, was ich damit meine: achtsam durch den Tag gehen und dabei Ordnung schaffen/halten)

15 Powerminuten pro Tag machen auf Dauer glücklich!

Die 15 Minuten bezogen auf die Urlaubsvorbereitung sieht also wie folgt bei mir aus:

  • Prioritätenliste mit 15-Minuten-Aufgaben erstellen
  • jeden Tag einen oder mehrere Punkte entspannt erledigen und abhaken
  • viel Freizeit und Entspannung genießen

Was sagst du? Klingt das zu einfach in deinen Ohren? Dann probiere es doch einmal aus – vielleicht packt sie dich auch, die Ordnungsachtsamkeit. Auf das wir im nächsten Jahr zusammen entspannt und aufgeräumt in den Urlaub starten!

Nun wünsche ich uns allen einen wunderschönen Urlaub! Tolle Erholung, Zeit mit den Liebsten verbringen und einfach mal in Ruhe nichtstun!

Aufgeräumte Grüße,
deine Petra