Ich bin frühlingsreif! Und wie! Endlich wieder grün statt grau, Vogelgezwitscher statt Stille in der Früh, Sonne statt Dunkelheit, Sonnenbrille statt Schal…Ich könnte hier noch endlos aufzählen, warum ich den Frühling nun brauche! Weil ich ihn liebe! Wenn die Welt gefühlt wieder zum Leben erwacht, alle Menschen positiv und gut gelaunt gestimmt sind, mehr lächeln, einfach besser drauf sind. Ich will wieder mehr raus in die Natur, das Laufen macht bei diesem Wetter wieder mehr Spaß. Es ist eben MEHR Leben. Zumindest fühle ich mich lebhafter zu dieser Zeit. Und jetzt ist es dann auch endlich genug mit dem Winter, wobei der ja Anfang Februar oft erst noch einmal so richtig ausbricht. Aber sobald es die ersten Tulpen zu kaufen gibt und sie meine Räume bunter machen, BRAUCHE.ICH.DEN.FRÜHLING!

Immerhin heiße ich ihn daheim dann angemessen willkommen, weshalb es vielleicht auch gut ist, dass mir noch ein paar Tage der Vorbereitung vergönnt sind. Zu tun gibt es nämlich nach dem Winter daheim genug. Alle Fenster putzen, alte Winterdeko verstauen, neue Blumen in die Blumenkästen pflanzen… Um in diesem Jahr angemessen und leicht in die Jahreszeit zu starten, habe ich mir etwas Besonderes ausgedacht! Jeden Tag soll etwas getan werden – und zwar nur eine klitzekleine Kleinigkeit, die dann in Summe ein aufgeräumtes und frühlingsfittes Haus ergeben. Klingt doch machbar, oder? Ich bin ja ohnehin ein Fan der kleinen Schritte – nicht gleich einen Marathon am Stück laufen – sondern nach und nach 42195 m. Somit kommt man entspannt ans Ziel – es dauert zwar länger aber dafür kommt man wenigstens auch dort an. Und gibt nicht vorher frustriert und erschöpft auf!

Wie soll nun mein Plan aussehen? Da ich ein großer Fan von Challenges bin, dachte ich also spontan an so etwas. Zuerst eine Liste mit allen nötigen und anfallenden Arbeiten erstellen. Seit einigen Jahren arbeite ich mit der von mir erstellten Liste „küss‘ den Frosch“, das muss ich hier wohl einmal kurz erläutern.

Küss‘ den Frosch!

Die Idee stammt aus dem Buch Eat that frog von Brian Tracy.amazon beschreibt es folgerndermaßen: „Es gibt ein altes amerikanisches Sprichwort „Eat the Frog“, das inetwa besagt: Wenn man morgens nach dem Aufstehen als erstes einen lebendenFrosch verspeist, kann man beruhigt durch den Tag gehen und darauf vertrauen, dassdies schon das Schlimmste war, was einem an diesem Tag passieren konnte. Imübertragenen Sinne: Wer jeden Tag mit der schwierigsten und wichtigsten Aufgabebeginnt und diszipliniert arbeitet, wird Erfolg haben und Meister seines Lebens sein.“

Ich behaupte nun sogar, dass der Frosch eben nicht verspeist werden sollte, sonderndass man ihn sogar küssen sollte, deshalb „küss den Frosch“. Die Einstellung, die man dieser einen Aufgabe somit entgegenbringt, ist nicht widerwilligund negativ – sondern im Gegenteil – positiv und als nötiger und guter Schritt zu sehen,wieder eine Stufe näher zum Erreichen des Zieles zu kommen. Und das eben Tag für Tag. Jeden Tag einen kleinen persönlichen Erfolg erzielen mit der Gewissheit, seinem Ziel wieder ein Stückchen näher gekommen zu sein.

Meistens sind Ziele nämlich viel zu groß gesteckt (z.B. oben genannten Marathon laufen, 20 kg Gewicht abnehmen, das ganze Haus ausmisten, eine neue Sprache lernen, ein Projekt startenusw.), so dass man gar nicht weiß, wo man anfangen sollte – und es deshalb auch gleich einmal sein lässt. Oder nach einer kurzen Anfangseuphorie frustriert aufgibt und an sich selbst, seiner Disziplin und Durchhaltekraft zweifelt und das (schweißnasse) Handtuch in die Ecke wirft.
Deshalb unterteile ich dieses Ziel nun in viele kleine Etappen, die – jede für sich – nicht zu schwer und unangenehm sind – sondern einfach machbar. Glaube mir, nichts motiviert mehr, als täglich einen Punkt auf dieser Liste abzuhaken. Dadurch kann man seine Fortschritte auch visuell verfolgen. Du schaffst dir also dein persönliches, tägliches Erfolgserlebnis und das Gefühl, dem Ziel wieder ein Stück näher gekommen zu sein. Ich erledige solche Dinge am liebsten gleich frühmorgens (habe ich schon erwähnt, dass ich ein begeisterter Frühaufsteher bin und solche Dinge gerne gleich um 5 Uhr am Schreibtisch erledige? Zum Beispiel das Schreiben von Blogartikeln oder das Entwickeln des Konzeptes zu „Die Aufräumerei“…). Der große Vorteil an dieser morgendlichen Routine ist nämlich, dass egal, was an diesem Tag sonst noch passiert, ich meine Aufgabe des Tages schon erledigt habe. Und ich kenne mich schließlich sehr gut: Ich bin sehr erfinderisch was Ausreden betrifft! Das kommt dir vielleicht bekannt vor: „Abends bin ich einfach zu müde, jetzt kann ich mich nicht mehr hinsetzen und schreiben/zum Sport gehen/malen/basteln…(ergänze Projekt X in deinem Leben), ich kann mich ja gar nicht mehr konzentrieren, das mache ich dann morgen“ (kleiner Tipp am Rande: MORGEN kommt NIE!).

Am besten kann ich dies nun wohl praktisch an meiner Frühjahrsputzaktion demonstrieren!Ich habe mir nun vorerst alle Aktionen aufgeschrieben, die mir spontan eingefallen sind. Die Reihenfolge ist hier überhaupt nicht entscheidend, das ist vielleicht auch das schöne für mich an diesem System – letztendlich erledige ich ja alles. Nur eben dann, wann ich möchte. D.h. ich picke mir täglich eine Aufgabe von der Liste raus und erledige sie. Nicht die Aufgabe 1, dann die 2, dann die 3 usw. Vielleicht habe ich ja heute überhaupt keine Lust zum Fenster putzen oder es regnet, dann wäre mein innerer Schweinehund sehr erfreut, weil er dann eine super Ausrede parat hätte, warum er nicht aktiv werden muss. Wenn ich dann jedoch mit einer Aufgabe aufwarte, die mir jetzt echt Spaß macht, ist die Chance viel höher (nämlich 100 %), dass ich diese Aufgabe dann auch erledige. Und glaubt mir: noch ein Vorteil dieser Liste für mich ist das Abhaken an sich. Wie oft tue ich Dinge noch gleich mit, weil ich dann mehr abhaken kann? Weil ich eh schon beim Fenster putzen bin und ich das Küchenfenster auch noch schnell mit machen kann.

Weil ich eben drin bin im Flow!

So, nun ist also klar, was Frühlingsputz mit Fröschen zu tun hat ;)Ich stelle jetzt meine Liste fertig, einige Punkte sind mir inzwischen noch eingefallen! Schließlich will ich am 20. März 2019 fertig sein – also Laptop weg und los geht’s!

Und wann startest du? Was steht auf deiner Liste?

Wann küsst du all‘ die Frösche?